Ford und Uber starten Pilotprojekt Roboterautos fahren durch Pittsburgh
14.09.2016, 18:40 Uhr
(Foto: AP)
Der Fahrdienstvermittler Uber bringt in den USA die ersten fahrerlosen Autos auf die Straßen. Gleichzeitig zurrt Partner Ford seine Zukunftsstrategie fest.
Premiere in Pittsburgh: Uber kutschiert dort ab sofort seine Passagiere auch mit fahrerlosen Autos von Ford. Auf dem Beifahrersitz der ersten vier Wagen vom Typ "Ford Fusion" sitzt ein Uber-Mitarbeiter, der jederzeit in die Fahrt eingreifen kann.
Den Vorteil, den Uber gegenüber Google und Co. hat: Bei den von ihm vermittelten Fahrten kann der Dienst riesige Datenmengen über den Zustand der Straßen oder Verkehrsnetze sammeln.
Ausgestattet sind die vier Fusion-Modelle mit 3D-Kameras und GPS-Navigation. Zudem verfügen sie über eine auf dem Dach angebrachte Lasertechnik, die Form und Entfernung von Objekten misst und an die Steuerung übermittelt. In Pittsburgh kann jeder mit den Autos gefahren werden, der über die Uber-App eine Fahrt bucht.
Branchenriese plant Autos nur für Taxi-Services
Auch Ford selbst drückt bei der Entwicklung selbstfahrender Autos aufs Tempo - vor allem wegen des boomenden Markts der Fahrdienste. Bislang war der Konzern eher zögerlich mit seinen Ausgaben: "Man sollte Aktivität nicht mit Fortschritt verwechseln", sagte Ford-Chef Mark Fields mit Blick auf Konkurrenten wie General Motors, Toyota oder Daimler. Diese würden von Anlegern viel beachtet, einzig, weil sie viel Geld in Zukunftsbereiche wie Elektromobilität oder Car-Sharing pumpten, so Fields.
Bereits 2021 will der US-Branchenriese mit dem ersten vollautonome Roboterwagen für den gewerblichen Personentransport am Start sein. Das Fahrzeug solle ohne Lenkrad, Gas- und Bremspedal auskommen und sei speziell für Taxi-Services gedacht. Ford geht davon aus, dass bis zu 20 Prozent der verkauften Neuwagen Ende des nächsten Jahrzehnts selbstfahrende Autos sein werden.
Der US-Branchenriese bekräftigte zudem seine Pläne, in großem Stil in Elektromobilität zu investieren. Ford will bis 2020 insgesamt 13 neue Modelle mit E- und Hybridantrieb auf den Markt bringen - das entspreche fast der Hälfte der Angebotspalette. Die Offensive wollen die Amerikaner sich 4,5 Milliarden Dollar kosten lassen. Dafür nehme Ford im kommenden Jahr auch einen Gewinnrückgang in Kauf. Im Jahr darauf solle der Gewinn dann aber wieder zulegen.
Quelle: ntv.de, cas/AFP/dpa/rts