Nach Brexit-Referendum Ryanair will mehr Aktien zurückkaufen
01.07.2016, 13:00 Uhr
CEO Michael O'Leary hatte für einen Verbleib der Briten in der EU geworben.
(Foto: dpa)
Aufgrund der Unsicherheiten nach dem Ja der Briten für einen Austritt aus der EU wappnet sich Ryanair gegen die Marktvolatilität der kommenden Monate. Noch im Juli sollen die Aktionäre über einen massiven Aktienrückkauf entscheiden.
Die Fluggesellschaft Ryanair will mehr eigene Aktien zurückkaufen, nachdem ihr Aktienkurs wegen der Entscheidung Großbritanniens zum Austritt aus der EU eingebrochen ist. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 27. Juli will sich Europas größte Airline nach Passagierzahlen die Genehmigung ihrer Aktionäre einholen, um in den kommenden 15 Monaten jedwede Marktvolatilität für weitere Rückkäufe auszunutzen, teilte die Ryanair Holdings Plc mit.
Europäische Fluggesellschaften haben nach dem Brexit-Referendum am 23. Juni durch die Bank Federn gelassen. Ryanair gaben in den ersten beiden Handelstagen nach dem Referendum 23,5 Prozent ab, die Konkurrenten Easyjet und die British-Airways-Mutter International Consolidated Airlines Group (IAG) verloren im gleichen Zeitraum rund 35 Prozent.
Laut Ryanair-CEO Michael O'Leary hat der Konzern unmittelbar nach der Abstimmung 150 Millionen Euro für Aktienrückkäufe ausgegeben und damit die obere Grenze der für das Jahr genehmigten Summe erreicht.
Schon die Ankündigung hilft
"Wir bleiben weiter verpflichtet, überschüssige Mittel an die Aktionäre zurückzugeben", sagte O'Leary. Es sei nur "vernünftig", sich von den Anteilseignern die Genehmigung für weitere Rückkäufe in den kommenden 15 Monaten geben zu lassen. Die Ryanair-Aktie legt an der Börse in London um 2,2 Prozent auf 11,67 Euro zu.
Die Airline hat seit dem 20. Februar nach eigenen Angaben 885 Millionen Euro für den Rückkauf von mehr als 65 Millionen Aktien zu einem durchschnittlichen Stückpreis von weniger als 13,48 Euro gekauft. Das Rückkaufprogramm, das bislang größte des Konzerns, sollte eigentlich neun Monate laufen, wurde aber in weniger als der Hälfte dieser Zeit abgeschlossen.
Quelle: ntv.de, ppo/rts