Russlands dümpelnde Wirtschaft Saudis bescheren Putin Milliarden
07.07.2015, 10:20 Uhr
Eine Öl- und Gasanlage im russischen Novi Urengoj.
(Foto: picture alliance / dpa)
Um Russlands Wirtschaft stand es noch nie zum Besten, spätestens seit den Sanktionen hat das Land arge Probleme. Nun wollen die Saudis jede Menge Geld in dem Land ausgeben.
Kurz vor dem BRICS-Gipfel in der russischen Stadt Ufa hat Moskau eine Milliardeninvestition aus Saudi-Arabien bekannt gegeben. Das Königreich habe zugesagt, 10 Milliarden US-Dollar in Russland zu investieren, teilte die staatliche Beteiligungsgesellschaft Russian Direct Investment Fund (RDIF) mit. Der Großteil der Investition des saudischen Public Investment Fund werde in landwirtschaftliche Projekte investiert und in die Bereiche Medizin, Logistik sowie den Einzelhandel- und Immobiliensektor des Landes, sagte RDIF-Chef Kirill Dmitriev dem Wall Street Journal.
Die Vereinbarung sei nach einem "großzügigen" Beitrag des saudischen Vizekronprinzen Mohammed bin Salman Al Saud unterzeichnet worden, der den russischen Präsidenten Wladimir Putin im Juni beim Internationalen Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg getroffen habe, sagte Dmitriev. "Die Schlüsselinvestition wird auf russischem Territorium stattfinden, aber wir werden auch in Saudi-Arabien investieren, das wir als einen sehr viel versprechenden Markt ansehen", erklärte er.
Der RDIF teilte zudem mit, dass eine Vereinbarung mit einem weiteren saudischen Vermögensfond unterzeichnet worden sei, der staatlichen Saudi Arabian General Investment Authority. Danach wollen wonach beide Seiten wechselseitig Investitionschancen in Saudi-Arabien und anderen Ländern des Nahen Ostens wahrnehmen.
Putin orientiert sich um
Angesichts der im Zuge des Ukraine-Konflikts verstärkten Sanktionen des Westens gegen Moskau sucht sich Putin neue Unterstützung im Osten. So erhofft sich der Präsident mehr wirtschaftliche Unabhängigkeit von Europa und den USA durch Investitionen aus Asien. Anfang Mai schloss Russland über den RDIF zwei Vereinbarungen mit China im Volumen von 25 Milliarden US-Dollar, die chinesische Banken in russische Unternehmen investieren wollen.
Die BRICS-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika treffen sich ab Mittwoch. Die aufstrebenden Wirtschaftsmächte wollen mehr Unabhängigkeit von der Alten Welt und schaffen so beispielsweise eigene Institutionen als Gegengewicht zu den etablierten.
Quelle: ntv.de, ghö/DJ