Erleichterung für Kulturbetrieb Schauspieler erhalten doch Corona-Hilfe
05.02.2021, 16:03 Uhr
Lehre Stühle: Kulturschaffende leiden besonders unter den Corona-Maßnahmen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Corona-Krise trifft den Kulturbetrieb besonders hart. Völlig durch das Raster staatlicher Unterstützung fallen dabei Schauspieler, die in normalen Zeiten immer wieder Kurzanstellungen bei Film und Theater haben. Die Bundesregierung will das ändern.
Nach langem Ringen hat sich die Bundesregierung auf Hilfen für kurzzeitig Beschäftigte in der Kulturszene wie etwa Schauspieler verständigt. Neben den Soloselbstständigen und den unselbstständig Beschäftigten sollen auch die "kurz befristet Beschäftigten in den darstellenden Künsten" Hilfen von bis zu 7500 Euro für Januar bis Juni 2021 beantragen können, wie es in einer Mitteilung heißt.
Damit werden nicht fest angestellte Schauspielerinnen und Schauspieler unterstützt. Sie waren bei den Hilfsprogrammen bisher durch den Rost gefallen, weil sie jeweils nur für Gastspiele an Theatern oder für Filme beschäftigt sind. Daraus ergibt sich wegen kurzer Beschäftigungszeiten kein Anspruch auf Arbeitslosengeld und Kurzarbeitergeld. Gleichzeitig seien sie den Angaben zufolge schon seit fast elf Monaten weitgehend ohne Beschäftigungsmöglichkeiten, da der Bühnenbetrieb seit März 2020 durch die pandemiebedingten Beschränkungen völlig zum Erliegen gekommen ist. Auch die Filmproduktion ist wegen der Corona-Krise stark zurückgegangen.
"Wir dürfen in dieser Krise unsere kulturelle Identität nicht preisgeben und müssen die Menschen unterstützen, die sie verkörpern", sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. Bundesfinanzminister Olaf Scholz zeigte sich erfreut, "dass wir auch für die von der Pandemie hart getroffenen Schauspielerinnen und Schauspieler zielgerichtet finanzielle Hilfe zur Verfügung stellen können". Aus Sicht von Kulturstaatsministerin Monika Grütters erhalten nun "auch diejenigen in der Kulturbranche ein faires und großzügiges Angebot, die unter der Pandemie persönlich und wirtschaftlich mit am stärksten leiden".
Nach einer jüngst veröffentlichten EU-weiten Studie ist die gesamte Kultur- und Kreativwirtschaft mit einem Umsatzverlust von 31 Prozent neben dem Luftverkehr der von der Corona-Krise am stärksten betroffene Wirtschaftszweig in Europa. Am stärksten ist nach dieser Studie der Rückgang in der Darstellenden Kunst mit minus 90 Prozent zwischen 2019 und 2020.
Quelle: ntv.de, cls/dpa/DJ