Gute Luft beim G20-Gipfel Shanghai macht mehr als 200 Fabriken dicht
24.08.2016, 10:28 Uhr
Shanghai wird häufig von Smog heimgesucht.
(Foto: REUTERS)
Der G20-Gipfel in Shanghai soll für mehr Wirtschaftswachstum sorgen. Zunächst einmal führt er allerdings dazu, dass viele Fabriken in der Metropole die Produktion stoppen.
Chinas Behörden greifen auf eine dort erprobte Strategie zurück, um bei Großereignissen Smog zu verhindern: In Shanghai müssen in den kommenden zwei Wochen 255 Industrieanlagen schließen. Damit soll die Luftverschmutzung im Vorfeld des G20-Gipfels deutlich reduziert werden, der Anfang September in dem 190 Kilometer entfernten Hangzhou stattfindet. Die Behörden in Nachbarregionen haben ähnliche Anweisungen veröffentlicht.
Geschlossen werden unter anderem einige Kraftwerke, Raffinerien und Logistiker. Betroffen sind Anlagen im Umkreis von 300 Kilometern um Hangzhou.
China hat wegen der rapiden Industrialisierung mit großen Umweltproblemen zu kämpfen. Viele Millionenstädte wie Peking oder Shanghai leiden unter Smog. Um bei Großereignissen - wie bei den olympischen Spielen - für bessere Luft zu sorgen, werden deshalb immer wieder zahlreiche Fabriken vorübergehend geschlossen. Das Treffen der Gruppe der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) gilt als das wichtigste diplomatische Ereignis in China in diesem Jahr.
"Auf lange Sicht muss China einen Weg finden, die Umweltverschmutzung zu bekämpfen", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters Jing Chunmei, der für Denkfabrik "China Center for International Exchanges" arbeitet. Das sei allein schon eine gesellschaftspolitische Verpflichtung. Außerdem würden die Ad-hoc-Schließungen der Wirtschaft schaden.
Quelle: ntv.de, jga