Wirtschaft

Kanada und Mexiko springen ein Studie: Bidens Zölle gegen China bleiben für Welthandel folgenlos

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Von den Zöllen betroffen sind unter anderem Elektroautos, Halbleiter, Mineralien und Medizinprodukte.

Von den Zöllen betroffen sind unter anderem Elektroautos, Halbleiter, Mineralien und Medizinprodukte.

(Foto: picture alliance/dpa/CHINATOPIX/AP)

Die USA erhöhen die Zölle auf eine Vielzahl von chinesischen Produkten. Eine Studie zeigt nun, dass dies fast keine Folgen für den Welthandel und den Handel in Europa hat. Die Zölle treffen vor allem Produkte und Industrien, die ohnehin schon mit Abgaben belegt sind.

Die angekündigten höheren US-Zölle auf Produkte aus China dürften einer Studie zufolge fast keine Folgen für den Welthandel und den Handel in Europa haben. Wie das Institut für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) mitteilte, werden andere Länder, vor allem Kanada und Mexiko, die wegfallenden Importe aufnehmen. Bedenklich sei indes eine mögliche Spirale an Reaktionen und Gegenreaktionen.

Die USA hatten am Dienstag eine deutliche Erhöhung der Zölle auf eine Vielzahl von chinesischen Produkten angekündigt. Davon betroffen sind unter anderem Elektroautos, Halbleiter, Mineralien und Medizinprodukte. Der Zollsatz auf chinesische E-Autos steigt zum Beispiel drastisch von 25 auf 100 Prozent.

Auch das hat nach Ansicht des IfW aber keine Auswirkungen auf den Welthandel oder den europäischen Handel. Die Simulationen des Forschungsinstituts zeigten, dass die verhängten Zölle nur kleine Handelsverschiebungen hervorrufen, die in absoluten Zahlen kaum ins Gewicht fallen.

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Ausweichmärkte dürften vor allem Kanada und Mexiko sein, in die EU könnten 0,7 Prozent mehr E-Autos gehen als bisher. Mit 12.000 Wagen sei die Zahl der importierten E-Autos aus China in die USA so gering, dass eine Umleitung in andere Märkte "praktisch nicht zu spüren ist". Die Maßnahme der US-Regierung sei vor allem innenpolitisch motiviert. Die EU indes ist Chinas wichtigster Abnehmer für Elektrofahrzeuge. Das gebe ihr eine gewisse Verhandlungsmacht.

"Die Kommission sollte der Subventionspolitik Pekings nicht tatenlos zusehen, sich allerdings auch nicht von den USA instrumentalisieren lassen", erklärte Julian Hinz, Handelsforscher am IfW. Zunächst sollte die Kommission an ihrem Antisubventionsverfahren festhalten. Das Gesamtpaket der neuen Zölle umfasse einen Rückgang der US-Importe aus China um drei Prozent, erklärte das IfW. Die Zölle treffen demnach vor allem Produkte und Industrien, die in den vergangenen Jahren ohnehin schon mit Zöllen belegt wurden. Relevant ist vor allem der Halbleiterbereich. Auch hier sieht das IfW aber "fast keinen Effekt".

Quelle: ntv.de, jki/AFP

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