Wirtschaft

Um Ziele für 2045 zu erreichen Studie: CO2-Preis für Klimaneutralität wichtig

Braunkohle-Bergbau in NRW: Ein CO2-Preis macht fossile Energie teurer.

Braunkohle-Bergbau in NRW: Ein CO2-Preis macht fossile Energie teurer.

(Foto: imago images / Winfried Rothermel)

Um in Deutschland Klimaneutralität zu erreichen, ist laut einer neuen Studie der CO2-Preis das zentrale Element. Denn er verschaffe dem Staat Einnahmen, mit dem klimaschonender Strom günstiger werden könnte. Allerdings sei ein Preis für das Treibhausgas alleine nicht ausreichend.

Der Preis auf den Ausstoß von CO2 muss einer Studie zufolge das zentrale Element auf dem Weg zu den Klimazielen werden. "Der CO2-Preis und die Ausgestaltung eines insgesamt auf Klimaneutralität ausgerichteten ökonomischen Rahmens und Marktdesigns sind das Fundament für das Erreichen der Klimaneutralität", heißt es in der Untersuchung der Deutschen Energieagentur (Dena).

Die Dena legte eine "Leitstudie Aufbruch Klimaneutralität" vor. Klimaneutralität bis 2045 ist das Ziel der Bundesregierung, welches auch erreichbar sei, heißt es in der Studie, an der sich zehn wissenschaftliche Institute und mehr als 70 Unternehmen beteiligten und die der künftigen Bundesregierung eine "praxisorientierte Perspektive" geben soll. Allerdings müsse Deutschland "neuen Schwung holen in der Energie- und Klimapolitik", forderte Dena-Chef Andreas Kuhlmann. In den vergangenen Jahren sei zu viel liegen geblieben.

Ein CO2-Preis auf den Einsatz von fossilen Brennstoffen in allen Sektoren verschaffe dem Staat Einnahmen, mit denen er sowohl erneuerbaren Strom billiger machen als auch soziale Härten für Bürger ausgleichen könne. Dieser marktwirtschaftliche Ansatz sei der günstigste Weg, damit Deutschland unterm Strich 2045 praktisch keine Treibhausgase mehr ausstoße, heißt es in der Studie. In den 2020er Jahren müssten die entscheidenden Weichen gestellt werden. Mithilfe des CO2-Preises müsse man auf vier Säulen bauen: mehr Energieeffizienz, die direkte Nutzung von erneuerbaren Energien, synthetische Kraftstoffe mit Einsatz von Wasserstoff sowie auch CO2-Reduktion mithilfe von Aufforstungen oder Speicherung des Gases.

"Geht nicht nur mit einem CO2-Preis"

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In den Sektoren Kraftwerke und Industrie steuert die EU bereits einen Großteil der Treibhausgas-Emissionen über den Verkauf von CO2-Verschmutzungsrechten, die jährlich gekürzt werden. Die Rechte können über die Börse gehandelt werden, dort bildet sich dann der Preis. Dieses System will die EU auch auf die anderen großen Bereiche Verkehr und Gebäude ausdehnen.

Deutschland hat dort bereits einen Preis eingeführt, der allerdings staatlich festgelegt ist. "Es geht nicht nur mit einem CO2-Preis, es muss sehr viel Flankierendes getan werden", räumte Christoph Schmidt, Präsident des Forschungsinstituts RWI ein. So müsse etwa die Industrie im internationalen Wettbewerb Hilfen erhalten, um die Preis-Belastung tragen zu können. Kuhlmann hält auch einen früheren Kohleausstieg für nötig. "Wir können ihn bis 2030 sehen". Dafür brauche es aber große Anstrengungen, unter anderem müssten erneuerbare Energien deutlich schneller ausgebaut werden.

Quelle: ntv.de, kst/rts/AFP

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