Wirtschaft

Katastrophe in Brasilien TÜV Süd warnt vor weiteren Risikodämmen

Mehr als 300 Menschen sind mutmaßlich bei dem Dammbruch an einer Eisenerzmine in Brasilien gestorben.

Mehr als 300 Menschen sind mutmaßlich bei dem Dammbruch an einer Eisenerzmine in Brasilien gestorben.

(Foto: imago/Agencia EFE)

Im Januar bricht im brasilianischen Brumadinho ein Damm des Bergbauunternehmens Vale. Die resultierende Schlammlawine tötet mehr als 200 Menschen. Laut einer vorläufigen TÜV-Untersuchung könnten weitere Katastrophen folgen.

Der TÜV Süd befürchtet weitere Dammbrüche in Brasilien. Das Unternehmen hat die brasilianischen Behörden sowie das Bergbauunternehmen Vale in einem Schreiben vom 12. März gewarnt, dass sieben weitere Dämme als "besorgniserregend" gelten, berichtet der "Spiegel". Sieben dieser Dämme wurden sogar als "besonders besorgniserregend" eingestuft. Das sei das Ergebnis einer vorläufigen Untersuchung, heißt es.

Im Januar wurden im brasilianischen Brumadinho im Bundesstaat Minas Gerais mutmaßlich mehr als 300 Menschen bei einem Dammbruch getötet und große Mengen an giftigem Schlamm freigesetzt. Vor allem Arbeiter, aber auch Anwohner wurden unter Millionen Tonnen Klärschlamm begraben. 186 Leichen wurden seither geborgen, 122 Menschen werden noch vermisst und sind wahrscheinlich ebenfalls tot. Der Dammbruch ist das schwerste Industrieunglück in der Geschichte Brasiliens. Auch die weiteren Hochrisikodämme befinden sich laut TÜV Süd in Minas Gerais.

Laut "Spiegel" hat Vale auf die Warnung reagiert und bereits an fünf Dämmen Anwohner umgesiedelt. An zwei weiteren Dämmen ist der Betrieb dem Bericht zufolge eingestellt worden. Am Damm Doutor habe die brasilianische Justiz nach Erhalt des Schreibens sogar die gesamte Mine stilllegen lassen.

Dem Magazin zufolge hatten brasilianische TÜV-Mitarbeiter vier Monate vor dem Unglück mehr als dreißig Vale-Dämme begutachtet. Darunter soll auch der Katastrophendamm in Brumadinho gewesen sein, den sie damals als stabil zertifizierten. Nach dem Dammbruch habe der TÜV externe Experten damit beauftragt, alle TÜV-Gutachten zu überprüfen.

Quelle: ntv.de, chr/DJ

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