Wirtschaft

Firma in akuten Geldnöten Tupperware steht vor der Pleite

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Mit Schüsseln und Boxen zur Konservierung von Lebensmitteln revolutioniert Tupperware vor mehr als 70 Jahren die Küchenbranche. Das Unternehmen kämpft allerdings damit, sein biederes Image abzulegen. Mittlerweile zweifelt der Frischhaltedosen-Hersteller an der Fortsetzung des Geschäftsbetriebs.

Der Frischhaltedosen-Hersteller Tupperware ist wegen Liquiditätssorgen heftig an der Börse unter Druck geraten. Nachdem die Firma vor akuten Geldnöten gewarnt hatte, stürzte die Aktie am Montag um 49 Prozent auf 1,2 Dollar. Der Kurs fiel auf den niedrigsten Stand seit dem Rekordtief zu Beginn der Corona-Krise vor rund drei Jahren. Die New Yorker Börse warnte zudem, dass die Tupperware-Aktie Gefahr läuft, von der Börse genommen zu werden, weil sie den vorgeschriebenen Jahresbericht nicht eingereicht hat. Der fehlende Jahresbericht könnte auch zum Bruch von Kreditvereinbarungen führen.

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Tupperware hatte zuvor mitgeteilt, dass die Fortsetzung des Geschäftsbetriebs angesichts von Liquiditätsengpässen ungewiss sei. Die Firma hat Berater angeheuert und Gespräche mit potenziellen Investoren gestartet, um Geld aufzutreiben. "Das Unternehmen tut alles in seiner Macht Stehende", versprach Chef Miguel Fernandez.

Tupperware revolutionierte mit seinen teilweise als Designklassiker geltenden Schüsseln und Boxen einst die Haushaltswelt und setzte mit seinen Verkaufspartys auf einen neuen innovativen Produktvertrieb. Doch die 1946 gegründete Firma aus Orlando, deren Gründer Earl Tupper die Küchen mit seinen bunten "Wunderschüsseln" aufmischte, kriselt.

Tupperware war "Brutstätte der Innovation"

Küchenkult auf einem Haufen: Viele der Tupperware-Produkte sind Designklassiker.

Küchenkult auf einem Haufen: Viele der Tupperware-Produkte sind Designklassiker.

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

Das Unternehmen versucht seit Jahren, sein biederes Image abzulegen und jüngere Kunden mit neueren und trendigeren Produkten anzusprechen. Letztes Jahr schloss das Unternehmen eine Vereinbarung mit dem Discounter Target über den Verkauf seiner Produkte. Im Schlussquartal 2022 brach der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dennoch um 20 Prozent auf 313,7 Millionen Dollar ein. Unterm Strich machte Tupperware einen Verlust von 35,7 Millionen Dollar.

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Es gibt gleich mehrere Probleme, die Tupperware zu schaffen machen. Das seien ein "starker Rückgang der Anzahl der Vertriebe, ein Rückzug der Verbraucher aus Haushaltsprodukten und eine Marke, die immer noch nicht vollständig mit jüngeren Verbrauchern verbunden ist", sagte Einzelhandelsanalyst Neil Saunders dem Sender CNN.

Laut Saunders befindet sich Tupperware in einer "prekären finanziellen Lage", da das Unternehmen um Umsatzsteigerungen kämpft und aufgrund seiner geringen Vermögenswerte nicht über "große Kapazitäten zur Geldbeschaffung" verfügt. "Das Unternehmen war einmal eine Brutstätte der Innovation mit problemlösenden Küchengeräten, aber es hat wirklich seinen Vorsprung verloren", sagte er.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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