Nach Empörung um getöteten Löwen US-Airline stoppt Transport von Jagdtrophäen
04.08.2015, 10:06 Uhr
Am Eingang zur Zahnarzt-Praxis von Walter Palmer hängt ein Schild mit der Aufschrift: "Verrotte in der Hölle".
(Foto: REUTERS)
Erlegte Tiere wie Löwen und Elefanten werden von einigen Fluggesellschaften nicht mehr befördert - als Konsequenz aus dem Tod des Löwen Cecil. Daran beteiligt sich auch Delta Airlines, die gemessen am Passagieraufkommen weltweit größte Airline.
Angesichts der Empörung über den Tod des Löwen Cecil in Simbabwe befördert die US-Fluggesellschaft Delta Trophäen bestimmter von Großwildjägern getöteter Tiere nicht mehr. "Delta wird ab sofort den Transport aller Trophäen von erlegten Löwen, Leoparden, Elefanten, Nashörnern und Büffeln weltweit stoppen", hieß es in einer kurzen Pressemitteilung. American Airlines kündigte an, die gleiche Maßnahme zu ergreifen.
Die Fluggesellschaften Emirates und South African Airways haben ähnliche Schritte unternommen. Delta kündigte zudem an, die Beförderungsbedingungen für Trophäen anderer Tierarten mit den zuständigen Behörden und Organisationen überarbeiten zu wollen. In vielen afrikanischen Ländern ist derzeit die Hauptsaison der Jagd.
Der Kadaver des Löwen Cecil war Anfang Juli außerhalb des Hwange-Nationalparks entdeckt worden. Der Kopf der vor 13 Jahren im Park geborenen Raubkatze fehlte, das Fell war abgezogen. Das Tier wurde bei der Jagd zunächst verwundet und starb viele Stunden später.
Verantwortlich gemacht für den Tod Cecils wird der US-Amerikaner Walter Palmer, der für die Jagd 55.000 Dollar gezahlt haben soll. Nach Angaben der Natur- und Tierschutzorganisation Zimbabwe Conservation Task Force hatte er den Jagd-Organisator Theo Bronkhorst für die Suche nach einer Trophäe angeheuert. Gemeinsam sollen sie Cecil in einer nächtlichen Aktion mit Hilfe eines an ihrem Wagen befestigten toten Tiers aus dem Nationalpark gelockt haben. Simbabwe fordert Palmers Auslieferung, in den USA wurden Ermittlungen gegen ihn eingeleitet.
Quelle: ntv.de, jga/AFP