Wirtschaft

Verspätete Reaktion an Börsen US-Einigung lässt VW-Aktie doch hüpfen

Im laufenden Jahr musste die VW-Aktie bereits Federn lassen.

Im laufenden Jahr musste die VW-Aktie bereits Federn lassen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Mit einem Aufschlag von mehr als fünf Prozent setzt sich die Aktie des Autobauers VW an die Dax-Spitze. Für Zuversicht bei Anlegern sorgt die US-Einigung im Abgas-Skandal. Der Brexit-Crash an den Börsen hatte diese zuletzt in den Hintergrund treten lassen.

Nach dem Kursrutsch vom vergangenen Freitag und dem Fall in Richtung 100-Euro-Marke nahmen die Aktien von Volkswagen zum Wochenschluss wieder kräftig Fahrt auf. Am frühen Nachmittag legte das Papier mehr als fünf Prozent zu und stieg im Tageshoch auf fast 114 Euro. Im laufenden Jahr verbucht die Aktie allerdings immer noch ein Minus von rund 15 Prozent und lief damit schwächer als der Dax.

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Der Grund für den jüngsten Anstieg: "Der Brexit-Einbruch hatte die US-Einigung mit den 2,0-Liter-Motoren vollkommen überlagert", sagte ein Händler. Die Aktie beginne daher, ihre Verluste wieder wettzumachen. "Hier gibt es auch für kurzfristige Trader ein hohes Kurspotenzial, weil wir vor dem Brexit-Freitag über 125 Euro waren und jetzt nur noch bei 112 Euro sind", so der Händler weiter. Am Dienstag hatten Volkswagen und die US-Bundesbehörden ihren gemeinsamen Vorschlag für eine außergerichtliche Lösung bekanntgegeben. Demnach sollen die Wolfsburger 14,7 Milliarden Dollar (rund 13,3 Milliarden Euro) zahlen, wovon allein zehn Milliarden Dollar für die Entschädigung betroffener Autobesitzer bestimmt sind.

Dazu komme, dass der Markt erst jetzt merke, wie gut am Vorabend das Gerichtstreffen zu den 3,0-Liter-Motoren ausgefallen sei. Der Volkswagen-Anwalt Robert Giuffra sagte laut dem offiziellen Transkript bei der Anhörung am Donnerstag, bei diesen Modellen der Marken VW, Audi und Porsche seien technische Anpassungen zur Erfüllung der Normen nach Einschätzung des Konzerns "nicht kompliziert". Der Markt habe hier die Möglichkeit einkalkuliert, dass für über 80.000 Fahrzeuge nochmals Kosten von über drei Milliarden Dollar anfallen könnten. Dass die Lösung dieses Problems weit weniger kompliziert als befürchtet sei, "weckt natürlich die Hoffnung, dass es ohne große Strafzahlungen ausgehen könnte", sagte der Händler.

Quelle: ntv.de, kst/DJ

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