Gute Nachrichten für Biden US-Wirtschaft gelingt Überraschungs-Wachstum
27.10.2022, 17:26 Uhr
"Das ist ein Beweis für die Widerstandskraft des amerikanischen Volkes", kommentiert US-Präsident Biden.
(Foto: picture alliance / newscom)
Ein Hoffnungsschimmer für Präsident Biden: Kurz vor den wichtigen Kongresswahlen ist die US-Wirtschaft überraschend stark auf Wachstumskurs. Auch die Arbeitslosenquote liegt auf einem Rekordtief. Bei den Wählern sorgt die hohe Inflation weiter für viel Unmut.
Die US-Wirtschaft ist nach zwei Quartalen des Schrumpfens wieder gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt der größten Volkswirtschaft der Welt stieg im dritten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 0,6 Prozent, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Auf das gesamte Jahr hochgerechnet betrug das Wachstum 2,6 Prozent und lag damit höher als die von Analysten erwarteten 2,3 Prozent. In den ersten beiden Quartalen des Jahres war die US-Wirtschaft geschrumpft, erst aufs Jahr gesehen um 1,6 Prozent und dann um 0,6 Prozent.
Das bedeutet zwar rein technisch betrachtet eine Rezession; die US-Regierung und viele Ökonomen hielten den Begriff der Rezession aber für nicht angebracht, unter anderem wegen der Stärke des Arbeitsmarkts. Die Arbeitslosenquote in den USA liegt bei nur 3,5 Prozent, dem niedrigsten Stand seit rund 50 Jahren.
Die neuen Konjunkturzahlen sind weniger als zwei Wochen vor den Kongresswahlen vom 8. November gute Nachrichten für US-Präsident Joe Biden und seine Demokraten. Umfragen zeigen, dass die Wirtschaft für Wähler das wichtigste Thema ist. Biden erklärte, die Konjunkturzahlen seien ein neuer Beweis dafür, dass sich die US-Wirtschaft weiterhin kraftvoll erhole. "Das ist ein Beweis für die Widerstandskraft des amerikanischen Volkes", erklärte Biden. "Es ist nie eine gute Wette, gegen das amerikanische Volk zu wetten."
Fed vor der nächsten Zinssitzung
Allerdings macht die anhaltend hohe Inflation von zuletzt 8,2 Prozent vielen Bürgern zu schaffen und sorgt für großen Unmut. Umfragen zufolge dürften Bidens Demokraten bei den als Midterms bekannten Kongresswahlen ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus an die oppositionellen Republikaner verlieren. Die Demokraten könnten zwar ihre hauchdünne Senatsmehrheit verteidigen, mehrere entscheidende Rennen sind aber so eng, dass Prognosen sehr schwierig sind.
Angesichts der anhaltend hohen Inflation im Land trübte sich die Konsumlaune jüngst deutlich ein. Die US-Notenbank Federal Reserve stemmt sich mit kräftigen Zinserhöhungen gegen den Anstieg der Verbraucherpreise. Die Fed steht vor ihrem vierten großen Zinsschritt in Folge und könnte die Obergrenze des geldpolitischen Schlüsselsatzes kommende Woche auf 4,0 Prozent nach oben schrauben.
Quelle: ntv.de, mau/AFP