Papier bricht nach Zahlen ein VW-Aktionäre setzen Höhenflug ein Ende
31.05.2016, 13:30 Uhr
Zwar legt VW zum Teil überraschend starke Zahlen vor - der Kurs der Aktie stürzt dennoch ans Dax-Ende. Anleger nutzen die Gelegenheit, um die jüngsten Gewinne zu Geld zu machen. In den vergangenen zwei Monaten hat das Papier einen erstaunlichen Aufstieg hingelegt.
Ein überraschend starkes operatives Ergebnis hat Volkswagen keinen Zusatzschub verliehen. Die zuletzt gut gelaufenen Aktien des Autobauers fielen um bis zu 4,7 Prozent auf 131,45 Euro und bildeten damit das Dax-Schlusslicht. "Das sind Gewinnmitnahmen", sagte ein Börsianer. Schließlich sei der Kurs in den vergangenen beiden Monaten um knapp 35 Prozent gestiegen - viermal so stark wie der deutsche Leitindex.
Zu den vorgelegten VW-Quartalszahlen äußerten sich Börsianer positiv. "Das operative Ergebnis übertrifft unsere und die Markterwartungen", schrieb DZ Bank-Analyst Michael Punzet in einem Kommentar. Sein Kollege Heino Ruland vom Brokerhaus ICF verwies zusätzlich auf die Netto-Liquidität - diese sei "mehr als erfreulich". Er gehe daher davon aus, dass sich die VW-Aktie bis zum Handelsschluss ins Plus vorarbeiten könne.
Volkswagen hielt trotz der Abgas-Affäre seinen operativen Quartalsgewinn mit 3,4 Milliarden Euro weitgehend stabil und bekräftigte seine Gesamtjahresziele. Außerdem gebe es "keine wesentlichen Änderungen bei den Eventualverbindlichkeiten und -forderungen". Die Netto-Liquidität belaufe sich auf 26 Milliarden Euro.
Als "recht ordentlich" bezeichnet Analyst Frank Schwope von der Nord LB die Ergebnisgrößen von VW. Die Zahl der Auslieferungen habe leicht zugelegt. Er erwarte dennoch eine Stagnation der Absatzzahlen. Die Verkäufe dürften durch "massive Rabattaktionen" gestützt worden sein. Zudem dürfe man nicht vergessen, dass das Wachstum aus China komme. Das anteilige Ergebnis aus den dortigen Gemeinschaftsunternehmen sei jedoch um mehr als ein Viertel auf 1,2 Milliarden Euro zurückgegangen und habe enttäuscht. "Wenn die Steuererleichterungen für Autos in China Ende 2016 auslaufen, könnte 2017 im Reich der Mitte Sorgen bereiten."
Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ