Wirtschaft

Rückstellungs-Problematik Versorger widersprechen Gutachtern

Das Akw Grohnde (Niedersachsen) gehört zu knapp 83 Prozent Eon.

Das Akw Grohnde (Niedersachsen) gehört zu knapp 83 Prozent Eon.

(Foto: dpa)

Angeblich fehlen den vier großen Versorgern bis zu 30 Milliarden Euro an Rückstellungen für den Akw-Abriss. Das suggeriert jedenfalls ein Gutachten. Die Konzerne Eon und RWE halten dagegen und machen ihre eigene Rechnung auf.

Die Energieversorger Eon und RWE gehen weiter davon aus, dass ihre Rückstellungen für den Abriss der Atomkraftwerke und die Entsorgung des atomaren Mülls ausreichen. "Unsere Rückstellungen sind sachgerecht, richtig und angemessen bilanziert. Daran gibt es keinen Zweifel", teilte Eon in einer schriftlichen Stellungnahme mit. Auch RWE sei davon überzeugt, dass die Rückstellungen hoch genug sind, sagte ein Sprecher.

Zuvor hatte der "Spiegel" berichtet, dass den vier großen Versorgern Rückstellungen von bis zu 30 Milliarden Euro fehlten. Das sei das Ergebnis eines Gutachtens, das Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel in Auftrag gegeben hatte. Der Fehlbetrag sei vor allem darauf zurückzuführen, dass die Konzerne bei ihren Rückstellungen mit positiven Zinserträgen rechneten. Auch der von den Unternehmen angesetzte Realzins sei positiv. Die Wirtschaftsprüfer, die sich die Bilanzen der Konzerne ansehen, gingen hingegen von einem negativen Realzins aus.

"Der Entwurf (des Gutachtens) enthält offenbar ein Szenario, bei dem mit einem negativen Realzins gerechnet wird und das so zu einer nicht realistischen Rückstellungssumme kommt", heißt es bei Eon. "Eine solche Annahme hat keinerlei Grundlage und ist nicht einmal vor dem Hintergrund des aktuellen Niedrigzinsniveaus plausibel."

Das Bundeswirtschaftsministerium dementierte allerdings den "Spiegel"-Bericht. Man kenne keine der genannten Zahlen, hieß es in einer Mitteilung. Ein Ergebnis des Stresstests zur Angemessenheit der Rückstellungen bei den Konzernen liege noch nicht vor.

Gabriel lässt derzeit in dem Stresstest untersuchen, ob die von Eon, RWE, EnBW und Vattenfall gebildeten Atomrückstellungen in Höhe von knapp 40 Milliarden Euro ausreichen.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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