Wirtschaft

Vorsorge im Diesel-Skandal Volkswagen sichert sich Milliardenkredite

Die Kredite von bis zu 20 Milliarden Euro sollen als Absicherung dienen. Ob das Geld tatsächlich gebraucht wird, ist noch unklar.

Die Kredite von bis zu 20 Milliarden Euro sollen als Absicherung dienen. Ob das Geld tatsächlich gebraucht wird, ist noch unklar.

(Foto: REUTERS)

Wie hoch der Schaden durch die Abgasaffäre für Volkswagen am Ende sein wird, kann noch niemand sagen. Die 6,7 Milliarden Euro, die bislang zurückgestellt wurden, dürften kaum reichen. Nun sorgt der Konzern weiter vor.

Volkswagen will sich nach Angaben aus Konzernkreisen noch in dieser Woche Milliardenkredite von mehreren Banken besorgen und damit seine Finanzkraft inmitten des Abgas-Skandals demonstrieren. Das Unternehmen plant voraussichtlich die Unterzeichnung einer "Brückenfinanzierung" über mehrere Milliarden Euro, wie dpa erfuhr.

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Seit Mitte November steht VW Berichten zufolge in entsprechenden Verhandlungen mit mehreren internationalen Großbanken. Damals hatte es geheißen, es gehe um kurzfristige Darlehen von bis zu 20 Milliarden Euro.

Eine solche Kreditaufnahme muss nicht zwangsläufig auf einen akuten Finanzierungsengpass hindeuten - sie kann auch dazu dienen, noch unklare Kostenschätzungen für die Zukunft oder die Rückzahlung ausgegebener Anleihen abzusichern. Volkswagen hat bereits 6,7 Milliarden Euro für die finanziellen Folgen des Diesel-Skandals bereitgestellt. Zudem soll der Konzern über Barreserven von etwa 27 Milliarden Euro verfügen. Welche Kosten im Zuge der Abgasmanipulation auf das Unternehmen zukommen ist jedoch bislang völlig unklar. Experten hatten Schätzungen von bis zu mehreren Hundert Milliarden Euro für mögliche Straf- und Schadensersatzzahlungen ins Spiel gebracht.

Ratingagenturen stufen VW herab

Die neuen Darlehen könnten Anleger beruhigen, die um das finanzielle Polster des Autobauers fürchten. VW wollte sich dazu zunächst nicht äußern. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete nun, dass 13 Banken Volkswagen jeweils Darlehen von 1,5 oder 2,5 Milliarden Euro gewähren sollen. Daraus ergebe sich eine Finanzierung im Gesamtumfang von rund 20 Milliarden Euro.

Die Anleger könnten das auch als positives Signal für die Kreditwürdigkeit auffassen. Alle drei großen Ratingagenturen hatten VW zuletzt schlechtere Bonitätsnoten verpasst als vor der Affäre um manipulierte Abgas- und Verbrauchswerte.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

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