Wirtschaft

VW befristet Amnestieprogramm Wer jetzt auspackt, wird verschont

Den in den Abgasskandal verwickelten Ingenieuren wird bis Ende November Amnestie gewährt - sofern sie sich outen und Details preisgeben.

Den in den Abgasskandal verwickelten Ingenieuren wird bis Ende November Amnestie gewährt - sofern sie sich outen und Details preisgeben.

(Foto: dpa)

Nach dem Abgasskandal bei VW gilt es, in der Belegschaft aufzuräumen. Alle Beteiligten haben bis Ende November Zeit, zu gestehen - danach verlieren sie ihre Jobs. Allein für die Chefs gelten andere Regeln.

Volkswagen hat das kürzlich angelaufene Amnestieprogramm für Beschäftigte, die über die Abgasmanipulationen auspacken, bis Ende November befristet. Auf diese Weise wollten Vorstand und Aufsichtsrat den Aufklärungsdruck erhöhen, berichteten "Süddeutsche Zeitung", NDR und WDR unter Berufung auf Konzernkreise. In die Manipulationen verwickelte Mitarbeiter, die mit einem Geständnis ihren Job retten wollten, müssten sich nun beeilen.

Ursprünglich war demnach im Gespräch gewesen, die Kronzeugenregelung bis Ende Dezember laufen zu lassen. Doch habe die Konzernspitze befürchtet, dass es vor allem den US-Behörden missfallen werde, wenn VW bei seinen internen Ermittlungen nicht bald Ergebnisse liefere. In den USA hatte die Affäre angefangen, dort droht der größte Schaden.

Wie das gemeinsame Recherchenetzwerk weiter berichtet, bezeichnen VW-Kreise die ersten Erfahrungen mit dem Amnestieprogramm als ermutigend. Doch müsse es jetzt richtig ins Laufen kommen.

Manager werden nicht verschont

SZ, NDR und WDR hatten Anfang November als erste über die Amnestiepläne berichtet. Nach ihren Informationen will der Konzern geständigen Mitarbeitern ihren Job lassen, auf Schadenersatzforderungen verzichten und sich im Falle von Strafverfahren bei der Justiz für diese Beschäftigten einsetzen.

In Konzernkreisen wird demnach eingeräumt, dass das Angebot schon früher hätte kommen können. Offenbar hätten sich etliche in die Manipulationen verwickelte Ingenieure und andere Techniker aus Angst um ihren Job mit Aussagen zurückgehalten. Das Amnestieprogramm gilt laut dem Bericht nicht für den Vorstand und die Ebenen direkt darunter. Manager sollten nicht geschont werden, hieß es.

Quelle: ntv.de, ahe/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen