Müde Frühjahrsbelebung Zahl der Arbeitslosen sinkt
31.03.2016, 10:32 Uhr
		                      2,8 Millionen Menschen ohne Arbeit: Für eine stärkere Frühjahrsbelebung war der Winter einfach zu mild.
(Foto: dpa)
Die Frühjahrsbelebung fällt schwächer aus als erwartet: Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland verringert sich im März im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur um 87.000 Personen. Experten hatten mit einem stärkeren Rückgang gerechnet.
Magere Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt: Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im März um 66.000 auf 2,845 Millionen gesunken. Das sind 87.000 Erwerbslose weniger als vor einem Jahr, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Punkte auf 6,5 Prozent.
"Der Arbeitsmarkt hat sich insgesamt weiter positiv entwickelt", sagte BA-Chef Frank-Jürgen Weise. "Zwar hat sich die Arbeitslosigkeit saisonbereinigt nicht verändert, die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist aber erneut gewachsen."
87.000 weniger Erwerbslose
Im Vorfeld befragte Ökonomen hatten mit einem etwas deutlicheren Rückgang gerechnet. Nach Einschätzung der Experten sollte die Zahl der Arbeitslosen im März auf rund 2,83 Millionen zurückgehen. Erwartet worden war ein Rückgang um rund 80.000 weniger als im Februar und rund 100.000 weniger als vor einem Jahr, wie aus einer Umfrage unter Bankenvolkswirte hervorging.
Ein starker Rückgang im März ist alles andere als ungewöhnlich: Starke saisonale Effekte führen in der Regel dazu, dass sich die Lage am Arbeitsmarkt im Rahmen der sogenannten Frühjahrsbelebung aufhellt. Der Grund: Mit dem stabileren Wetter nach der Winterpause zieht üblicherweise auch die Beschäftigung am Bau und in der Landwirtschaft wieder an.
 
(Hinweis für Mobilnutzer: Die Infografik zur Lage am Arbeitsmarkt finden Sie hier.)
Kurze Winterpause
In diesem Jahr fällt die Belebung etwas schwächer aus: Durch den milden Winter sei in den vergangenen Monaten auch weniger Arbeitslosigkeit aufgebaut, erklärten die Experten. Sie hatten ihre Einschätzung bereits im Vorfeld an diese Erwartung angepasst. Entsprechend enttäuscht dürften viele Beobachter nun darauf reagieren, dass sich der Stellenaufbau offenbar noch schwächer entwickelt als erwartet.
Die Phase sinkender Arbeitslosigkeit dürfte nach Einschätzung des BA-Instituts IAB bald vorbei sein. Die Forscher beziehen sich dabei auf saisonbereinigte Zahlen, in denen jahreszeitliche Schwankungen herausgerechnet werden. Gründe dafür seien die Abschwächung der Weltwirtschaft und die Zahl der Flüchtlinge, die verstärkt in der Arbeitslosenstatistik auftauchten.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts