Marktberichte

Ausblick auf die Dax-Woche Börsenregel macht Anlegern Hoffnung

In vielen Fällen gab der Januar den Verlauf des Börsen-Jahres vor.

In vielen Fällen gab der Januar den Verlauf des Börsen-Jahres vor.

(Foto: picture alliance/dpa)

Auch wenn Brexit und Handelsstreit weiter akut bleiben - Börsianer dürfte sich ab kommender Woche wieder etwas mutiger geben. Für Zuversicht sorgt die laxe Geldpolitik der USA - und eine altbewährte Börsenregel. Allerdings droht von einer anderen Seite her Ungemach.

Nach dem ermutigenden Jahresauftakt im Januar setzen Anleger auf eine Fortsetzung des Aufschwungs an den Börsen auch im Februar. Zwar seien die Dauerbrenner-Probleme Zollstreit und Brexit noch ungelöst. Die Aussicht auf eine weiterhin lockere Geldpolitik der führenden Notenbanken gebe aber Hoffnung auf sprudelnde Firmengewinne und steigende Aktienkurse.

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"Während also die Angst vor zu stark steigenden Zinsen wenig neue Nahrung erhält, rückt der Gewinnausblick der Unternehmen in den Mittelpunkt", sagt Martin Lück, Chef-Anlagestratege für Deutschland, Österreich und Osteuropa beim weltgrößten Vermögensverwalter Blackrock. "Bleiben die Firmenchefs zuversichtlich, dürfte die Erholung der Aktienpreise in den nächsten Wochen anhalten."

In den vergangenen Tagen bröckelte der Dax zwar um etwa ein halbes Prozent ab. Im Januar verbuchte er aber ein Plus von gut sechs Prozent. Das ist der beste Jahresauftakt seit 2015. Einer Börsenregel zufolge gibt die Kurstendenz im Januar die Richtung für das Gesamtjahr vor.

Firmen machen sich nackt

In der neuen Woche verspricht eine erneute Flut von Firmenbilanzen Impulse für die Aktienmärkte. Aus dem Dax geben der Chip-Hersteller Infineon am Dienstag, der Autobauer Daimler und der Rückversicherer Münchener Rück am Mittwoch Einblick in ihre Geschäfte. Im Ausland öffnen die Google-Mutter Alphabet am Montag, der Ölkonzern BP am Dienstag und der Kosmetik-Hersteller L'Oreal am Donnerstag ihre Bücher.

Umstritten ist, ob der bisherige Verlauf der Berichtssaison die Furcht vor einer globalen Konjunkturflaute bestätigt. HSH-Experte Cyrus de la Rubia findet, dass in den USA die Mehrzahl der Unternehmen bislang positiv überrascht habe. Er rechne daher nicht damit, dass die Konjunktur schwächelt. Hingegen spiegelt nach Einschätzung von Robert Halver von der Baader Bank die Berichtssaison in den USA eine schwächere Weltwirtschaft wider. Symptomatisch seien die schwachen Umsätze des US-Baumaschinenherstellers Caterpillar. Nach den Ergebnissen brach der Kurs hier um zehn Prozent ein. Eine enttäuschende Gewinnprognose ergab beim Chemieriesen Dowdupont ähnliches.

Beim Thema Brexit machen sich Börsianer kaum Hoffnungen, dass der Gordische Knoten bald zerschlagen wird. Die britische Premierministerin Theresa May beißt mit ihrer Forderung nach einem Aufschnüren des mühsam ausgehandelten Austrittsvertrags in Brüssel auf Granit. Vor diesem Hintergrund werde die Bank von England (BoE) die Zinsen am Donnerstag nicht antasten, sagt Commerzbank-Analystin Antje Praefcke. Umso aufmerksamer werden Anleger Experten zufolge die Mitschriften der vorangegangenen Notenbank-Sitzung lesen, um Hinweise für die weitere Geldpolitik zu finden.

Handelsstreit könnte Party vermiesen

Im Handelsstreit zwischen den USA und China sieht Carsten Mumm, Chef-Analyst der Privatbank Donner & Reuschel, dagegen Chancen auf eine dauerhafte Lösung. "Die nachlassende globale Konjunkturdynamik setzt beide Seiten unter Erfolgsdruck." Allerdings sei die Zeit knapp. "Sollten bis Ende Februar keine Erfolge vermeldet werden, dürfte schnell wieder Ernüchterung unter Anlegern einkehren." Ab März gelten verschärfte US-Strafzölle auf chinesische Einfuhren. US-Präsident Donald Trump äußerte sich zuversichtlich, bei einem Gipfeltreffen mit seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping "den größten Deal aller Zeiten" erreichen zu können. null

Konjunkturdaten stehen in der neuen Woche nur wenige auf dem Terminplan. Hierzu gehören die deutschen Auftragseingänge am Mittwoch und die Industrieproduktion am Donnerstag. Am Dienstag werden die europäischen Einzelhandelsumsätze veröffentlicht. Wenige Stunden später folgt das Barometer für die Stimmung der US-Einkaufsmanager.

Quelle: ntv.de, kst/rts/dpa

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