Großkampftag an der Zahlenfront Dax lässt sich nicht lumpen
03.05.2012, 07:36 Uhr
Die Geschäftsberichte sind heute die wichtigere Lektüre.
(Foto: picture alliance / dpa)
HeidelbergCement, Fresenius, FMC, BMW, Adidas, Infineon, MAN, Metro, Beiersdorf, Continental: Der deutsche Aktienmarkt ist im Zahlenrausch. Impulse für Kurssteigerungen sind dabei absehbar. Aber auch die EZB will ein Wörtchen mitreden.
Der Dax wird am Donnerstag nach Einschätzung von Banken und Brokern mit leichten Kursgewinnen in den Handel starten. Am Vortag hatte der Leitindex 0,8 Prozent auf 6711 Punkte verloren. Eine ganze Reihe von Quartalsberichten dürfte am Donnerstag das Börsengeschehen bestimmen. Erwartet werden Zahlen unter anderem von Metro, Beiersdorf und BMW.
Lufthansa abgestraft
Bereits am Mittwochabend hatte die Lufthansa mit einem überraschend hohen Quartalsverlust enttäuscht:"Die Zahlen gestern Abend waren grottig", sagte ein Händler: "Spätestens seit der Ankündigung des Sparprogramms war dem Markt klar, dass sie nicht gut ausfallen. Aber sie haben es geschafft, selbst darüber hinaus zu enttäuschen".
Im Frankfurter Parketthandel am Mittwochabend ging die Aktie bereits rund 2 Prozent tiefer aus dem Handel, dies dürfte sich Donnerstag fortsetzen. Vor allem die hohen Kerosinkosten haben Lufthansa belastet. Der operative Verlust verdoppelte sich auf 381 Mio. Euro.
Ebenfalls als enttäuschend bezeichnen Händler die Geschäftszahlen von HeidelCement. "Die Aktie ist in den letzten Tagen in der Erwartung besserer Daten hochgelaufen", sagt ein Händler. Dies dürfte nun ausgepreist werden. Vor allem das operative Ergebnis habe enttäuscht. "Die Abweichungen von den Prognosen sind aber trotz der bekannten saisonalen Effekte im Winter zu hoch", so ein anderer Händler. Hier müsse noch genauer nach den Ursachen gesucht werden. Gut sei lediglich, dass der Ausblick für das laufende Jahr bestätigt wurde.
Was macht Draghi?
Im Blickpunkt der Anleger dürfte am Nachmittag außerdem die Zinsentscheidung der EZB stehen (13.45 Uhr). Eine Änderung des Leitzinses erwarten Analysten nicht. Aufmerksam verfolgt werden aber die Äußerungen von EZB-Präsident Mario Draghi auf der anschließenden Pressekonferenz (14.30 Uhr).
Bei den Konjunkturdaten steht der ISM-Index aus den USA im Fokus. In Deutschland werden die Auftragseingänge für den Maschinenbau genau beachtet, in Großbritannien die Einkaufsmanager-Indizes.
Nach Börsenschluss in Europa machten die Kurse an der Wall Street etwas Boden gut. Der Dow Jones schloss 0,1 Prozent im Minus, der S&P 500 fiel um 0,3 Prozent und der Nasdaq-Composite gewann 0,3 Prozent.
In Asien bot sich ein gemischtes Bild: Während der Nikkei-Index in Tokio 0,3 Prozent zulegte, fiel der Index in Shanghai um 0,3 Prozent.
Quelle: ntv.de, DJ/rts