FedEx-Aktien rauschen ab Impeachment-Votum macht Börse nervös
18.12.2019, 22:38 Uhr
Sorgenfalten an der Wall Street: Die Börsianer erwarten, dass der Kongress für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump stimmt.
(Foto: AP)
An der Wall Street brummt es weiter, doch die Rekorde bei den drei führenden Indizes schmelzen zum Börsenschluss wieder dahin. Den Anliegern schmeckt es nicht, dass das Handelsabkommen mit China nicht unterzeichnet ist. Auch das Votum des US-Kongresses zum Impeachment sorgt nicht für Weihnachtslaune.
Die US-Börsen haben ihre Rekordjagd fortgesetzt, wenngleich die Gewinne im späteren Verlauf bröckelten. Beobachter verwiesen auf die in den vergangenen Tagen veröffentlichten Konjunkturdaten, die Rezessionsängste gelindert hätten. Das zwischen den USA und China erzielte Teil-Handelsabkommen gab den Kursen dagegen kaum noch Impulse. Zumal bisher nur wenige Details bekannt sind, ganz zu schweigen davon, dass es bisher nicht unterzeichnet wurde. "Da es bisher keine weiteren Details zum Handelsabkommen gibt oder wann mit einer Unterzeichnung zu rechnen ist, liegt über den Märkten eine gewisse Nervosität", sagte Raffi Boyadjian, Senior Investment-Analyst bei XM. Doch auch ohne neue Treiber sollte die positive Stimmung aus der Übereinkunft bis Jahresende andauern, da die Handelsaktivitäten zunehmend nachlassen dürften.
Sorgenfalten trieb Investoren auch die Abstimmung im US-Repräsentantenhaus über ein Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump auf die Stirn. Da die Demokraten in der Kongress-Kammer eine Mehrheit haben, wurde an der Wall Street eine Annahme der Anklagepunkte erwartet. Dem Präsidenten werden in der Ukraine-Affäre Amtsmissbrauch und Behinderung der Ermittlungen vorgeworfen. Er hat die Vorwürfe zurückgewiesen.
Der Dow-Jones-Index schloss 0,1 Prozent niedriger bei 28.239 Punkten, der S&P-500 ging kaum verändert aus dem Handel, der Nasdaq-Composite kletterte um 0,1 Prozent. Dabei wurden 1.835 Kursgewinner und 1.135 -verlierer gesehen. Unverändert gingen 77 Titel aus dem Handel.
Für einen Dämpfer sorgte eine Gewinnwarnung von FedEx, die zu einem Kursrutsch von zehn Prozent führte. Der Paketzusteller legte enttäuschende Quartalsergebnisse vor und kappte seine Geschäftsziele. Der Kurs des Rivalen UPS sank um 0,8 Prozent. Auf der Gewinnerseite waren dagegen Aktien von Eli Lilly. Die Papiere des Pharmakonzerns legten um 3,5 Prozent zu, nachdem die Experten der Bank Morgan Stanley das Unternehmen hochgestuft hatten. Um 0,9 Prozent nach unten ging es für Fiat Chrysler. Die Fusion der beiden Autokonzerne PSA und Fiat Chrysler Automobiles ist beschlossene Sache. Die Unternehmen haben eigenen Angaben zufolge eine bindende Fusionsvereinbarung unterzeichnet, die von den Kernaktionären unterstützt werde.
Cintas stiegen um rund 2 Prozent. Der Hersteller von Berufsbekleidung und Uniformen hat sowohl Gewinn wie auch Umsatz im Vergleich zum Vorjahr gesteigert und die Prognosen der Analysten übertroffen. Pacific Gas & Electric (PG&E) verbesserten sich um 3,7 Prozent. Der kalifornische Energieversorger hat mit den Behörden einen Milliarden-Vergleich wegen seiner Verantwortung für verheerende Waldbrände in den vergangenen beiden Jahren ausgehandelt.
Quelle: ntv.de, mau/rts