Dow Jones auf Vierwochentief Schwache US-Daten verschrecken Anleger
01.10.2019, 22:39 Uhr
Die Industriedaten machen der Wall Street zu machen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Wall Street erleidet kräftige Verluste, nachdem der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe enttäuschend ausfällt. So einige Aktien drehen nach unten ab.
Enttäuschende US-Konjunkturdaten haben die Anleger verschreckt und die Wall Street klar im Minus schließen lassen. Der Dow Jones Industrial, der im frühen Handel noch die vielbeachtete Marke von 27.000 Punkten überstiegen hatte, fiel in der Folgezeit auf den tiefsten Stand seit Anfang September. Letztlich verlor das Börsenbarometer 1,28 Prozent auf 26.573,04 Punkte und endete damit fast auf seinem Tagestief. Der marktbreite S&P 500 büßte 1,23 Prozent auf 2940,25 Punkte ein. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,84 Prozent auf 7684,14 Zähler nach unten.
Der Einkaufsmanager-Index des Institute for Supply Management (ISM) sackte im September unerwartet ab. Das Barometer signalisiert, dass die Geschäfte der US-Industrie so stark schrumpfen wie seit rund zehn Jahren nicht mehr. Marktökonom Peter Cardillo vom Wertpapierhändler Spartan Capital Securities führte dies insbesondere auf den Zollstreit zwischen den USA und China zurück.
Am 10. Oktober beginnt die nächste Gesprächsrunde zum Handelsstreit. Es überwiege auf dem Börsenparkett die Hoffnung auf eine Annäherung, sagte Milan Cutkovic, Marktanalyst beim Brokerhaus AxiTrader. "Da US-Präsident Trump derzeit in Washington unter starkem innenpolitischen Druck steht, könnte er Fortschritte im kontroversen und lang anhaltenden Handelsstreit gut gebrauchen."
Unter den Einzelwerten verbilligten sich die Aktien von McDonald's um 2,7 Prozent. Zuvor hatte sich die Bank JPMorgan negativ zu den Umsatzerlösen der Fastfood-Kette im dritten Quartal geäußert.
Ulta Beauty rückten um 6,1 Prozent vor. Der Kosmetikkonzern hatte zuvor ein neues Parfüm auf den Markt gebracht. Die Anteilsscheine des Online-Brokers E*Trade Financial fielen um 16,4 Prozent. Zuvor hatte das Unternehmen mitgeteilt, die Provisionen beim Handel mit Aktien zu streichen.
Die enttäuschenden US-Industriedaten belasteten auch die Börsen in Europa. Der Dax schloss 1,3 Prozent schwächer auf 12.263 Punkten. Der EuroStoxx50 sank 1,4 Prozent auf 3518 Zähler. Auf die Stimmung der Anleger in Europa drückten auch Zahlen zur deutschen Industrie. Auch deren Geschäfte laufen so schlecht wie seit dem Höhepunkt der weltweiten Finanzkrise Mitte 2009 nicht mehr. "Der Abschwung hat sich verschärft", sagte Markit-Ökonom Phil Smith.
Quelle: ntv.de, hul/dpa/rts/DJ