Pflaster aus dem Automaten 14-jähriger Erfinder lehnt Millionen-Deal ab
13.05.2016, 15:46 Uhr
Die Idee kam dem jungen Unternehmer beim Baseball spielen.
(Foto: twitter.com/@MeganOANow)
Jungunternehmer Taylor Rosenthal gründet mit nur 14 Jahren sein erstes eigenes Start-up. Nicht nur in seiner Heimatstadt macht ihn das zu einem kleinen Star. Auch eine große Firma findet Gefallen an der Idee des Teenagers - doch dieser schlägt das Angebot aus.
Er ist 14 Jahre alt und trägt Zahnspange. Doch Taylor Rosenthal ist kein normaler Teenager. Denn im Rahmen eines Schulprojekts hat der Junge aus dem US-Bundesstaat Alabama bereits sein erstes eigenes Start-up RecMed mit einem Investment von 100.000 Dollar gegründet. Ein 30 Millionen Dollar Angebot eines großen Gesundheitsunternehmens für seine Idee hat er ausgeschlagen. Um welches es sich genau handelt, will er nicht verraten. Die Firma war an dem Patent der Gesundheits-Automaten interessiert. Doch das Angebot war Rosenthal zu niedrig. Gegenüber dem US-Nachrichtensender CNBC sagte er: "Es hat sich einfach nicht richtig angefühlt". Er wolle zuerst selbst mit seinem Unternehmen wachsen. Doch bei 50 Millionen Dollar würde er seine Entscheidung durchaus noch einmal überdenken.
Die Idee zu seinem Businessplan kam dem begeisterten Baseball-Spieler als er bemerkte, dass bei Verletzungen nie Pflaster oder Verbandsmaterial in der Nähe waren. "Immer wenn ich mit meinem Team für Wettkämpfe durch Alabama gereist bin, ist mir aufgefallen, dass sich Kinder verletzt haben und ihre Eltern keine Pflaster finden konnten", sagt der 14-Jährige CNN. Zuerst wollte Rosenthal deshalb Sanitätskästen verkaufen. Doch er merkte schnell, dass sich diese Idee nicht rentieren würde. "Wir haben festgestellt, dass es zu teuer ist, den Leuten einen Mindestlohn zu bezahlen, um für sechs Stunden Pflaster und Verbandszeug zu verkaufen." Es musste günstiger gehen und ihm kam die Idee, Automaten mit Verbandsmaterial aufzustellen. Rosenthal entwarf eine Skizze und holte sich Rat bei seinen Eltern, die beide in der Medizinbranche arbeiten. Seit vergangenem Dezember ist der erste Prototyp entwickelt und ein Patent angemeldet.
Käufer können zwischen zwei Optionen wählen: Einem zusammengestellten Erstehilfeset speziell für Sonnenbrand, Schnitte, Blasen oder Insektenstiche. Oder einzelnen Utensilien wie Pflaster, Handschuhe und Mullbinden. Rosenthal hofft, noch in diesem Herbst seine Maschinen aufstellen zu können. Besonders in Vergnügungsparks, an Stränden oder in Sportstadien seien sie sinnvoll, so Rosenthal. Der amerikanische Vergnügungspark Six Flags hat bereits 100 Maschinen bestellt.
"Er arbeitet jede Minute an RecMed"
Rosenthal's Lehrerin Clarinda Jones ist stolz auf ihren Schützling. "Es war toll mit anzusehen, wie sich Taylor im letzten Jahr in einen selbstbewussten Geschäftsmann verwandelt hat. Auch nach seinem großen Erfolg ist er bescheiden und hilfsbereit geblieben. Und er ist erst 14 Jahre alt. Bill Gates sollte sich in Acht nehmen", sagte sie CNN.
Auch der Start-up Inkubator Round House glaubt an die Idee des Schülers. Rosenthal hat dort ein eigenes Büro und ist inzwischen der jüngste Geschäftsführer des Gründungszentrums. Bei seinen Entscheidungen wird der 14-Jährige von Mentoren beraten. Round House erhält im Gegenzug 20 Prozent seiner Firmenanteile und ein 50.000 Dollar Investment.
"Jede Minute, die er nicht in der Schule ist, arbeitet Taylor an RecMed. Weihnachten vergangenes Jahr mussten wir ihn sogar aus dem Büro werfen", sagt die Round House Gründerin Kyle Sandler laut CNN.
Quelle: ntv.de, jki