"Too Good To Go" aus Dänemark Eine App rettet Lebensmittel vor der Tonne
30.09.2016, 13:50 UhrNach Ladenschluss landet in vielen Restaurants und Imbissbuden täglich noch genießbares Essen im Müll. Ein Start-up sagt jetzt der Lebensmittelverschwendung den Kampf an. Über eine App können Nutzer Restportionen bestellen und dabei viel Geld sparen.
In Deutschland landen jährlich 18 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Drei Tonnen davon entstehen allein in der Gastronomie. Obwohl viele noch genießbar sind, müssen sie wegen Fehlplanung oder Hygienevorschriften weggeworfen werden. Das dänische Start-up "Too Good To Go" hat eine Smartphone-App entwickelt, die das verhindern will.
Das Prinzip ist simpel: Restaurants, Cafés oder Imbisse stellen ihre überschüssigen Lebensmittel kurz vor Ladenschluss online. Nach Eingabe einer Postleitzahl zeigt die Anwendung Restaurants in der Nähe an. Die App-Nutzer können daraufhin Portionen reservieren und im Lokal zu festgelegten Zeiten abholen - meistens nachmittags oder abends, kurz bevor das Restaurant schließt.
Verpackt wird das Ganze bislang noch in kostenlosen Take-Away-Boxen. Für die Zukunft sind jedoch wiederverwendbare Edelstahlbehälter in der Planung. Eigene Boxen dürfen nicht mitgebracht werden, denn nur durch einheitliche Größen kann das Start-up gewährleistet, dass alle Kunden ähnliche Mengen für ihr Geld bekommen. Bezahlt wird per Kreditkarte oder über Paypal. Hungrige müssen für die Restportionen zwischen zwei und vier Euro bezahlen.
Nachfrage in Berlin und Hamburg besonders groß
Geld verdient das Start-up durch eine Provision. Pro vermitteltes Essen bekommen die Dänen einen Euro vom Anbieter. Davon bezahlt das junge Unternehmen seine Mitarbeiter, die Boxen für das Restaurant und die technische Infrastruktur. Den Rest spendet "Too Good To Go" an gemeinnützige Zwecke - und leistet somit seinen Beitrag zur Aufklärung über Lebensmittelverschwendung.
Seit dem Start des Programms im Oktober 2015 haben etwa 500.000 Menschen die kostenlose App installiert. Mittlerweile sind sie auch in England, Frankreich, Norwegen, der Schweiz und Deutschland aktiv. Hierzulande nutzen bereits 140 Restaurants die App. Vor allem in Berlin und Hamburg stößt die Idee auf große Nachfrage. In der Hauptstadt beteiligen sich bereits 30 Restaurants, Imbissbuden, Bäckereien und Cafés.
Quelle: ntv.de, jki