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Online-Behandlung - bald mit KI? Estefanía Lang, Dermatologin mit App

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Estefania Lang setzt langfristig auf Diagnosen per KI.

(Foto: Patrycia Lukas)

Persönlich empfängt Estefanía Lang in ihrer Dermatologie-Praxis keine Patienten, die Behandlung erfolgt online per App. Die Ziele der Hautärztin und ihrer Kollegen sind ehrgeizig. Sie wollen die führende Online-Dermatologiepraxis werden, wie Lang im ntv-Podcast "So techt Deutschland" erzählt.

Das Problem kennen viele Ärztinnen und Ärzte: Bei Whatsapp oder per SMS kommt die Frage rein, ob man mal eben gucken könne, was es mit dieser oder jener Hautveränderung auf sich hat. Für Estefanía Lang war das ein Grund dafür, warum sie mit ihrem Mann und einem befreundeten Paar den Hautarzt per App ins Leben gerufen hat: Dermanostic - eine Arztpraxis, die nur online existiert.

"Wir haben wirklich vor, der Hautarzt online deutschlandweit und auch auf internationaler Ebene zu werden", sagt die Dermatologin im ntv-Podcast "So techt Deutschland". Patienten fotografieren die betroffene Hautveränderung, laden das Foto in der App hoch und beantworten ein paar Fragen. Die Diagnose kommt innerhalb von 24 Stunden. In 98 Prozent der Fälle sei zumindest eine erste Diagnose möglich, sagt Lang. Im Zweifel würden Patienten an eine stationäre Praxis überwiesen.

Den persönlichen Kontakt zu den Menschen vermisst die Ärztin schon. Doch die Spezialisierung auf Tele-Dermatologie sei wichtig, "denn es ist schon ein Wahnsinnsunterschied, wenn man jeden Tag 30 Patienten digital sieht oder nur ab und zu ein bis zwei Patienten".

Diagnose durch KI

Doch die App ist noch nicht das Ende der Fahnenstange. So wird Künstliche Intelligenz ein immer größeres Thema in der Medizin. Das weiß auch Estefanía Lang. Sie und ihr Team sind dabei, Bilder zu strukturieren und in Mustern zu clustern, so die Hautärztin. Denn ohne Daten ist eine KI nutzlos. Langfristig soll so die Diagnose verbessert werden.

Schon heute kann Künstliche Intelligenz beispielsweise Brustkrebs erkennen. Jede achte Frau in Deutschland erkrankt daran. Eine frühe Diagnose rettet Leben. Doch um zuverlässig zu arbeiten, muss die KI mit Unmengen an Daten gefüttert werden. In Deutschland aufgrund des Datenschutzes häufig ein Problem.

Um auch mehr Ärztinnen und Ärzte für Digitalisierung zu begeistern, hat Estefanía Lang eigens eine internationale Weiterbildungsplattform gestartet. "So wie ich mir bei Netflix eine Serie anschaue, kann ich mir auch einen Online-Kurs anschauen", ist die Dermatologin überzeugt. Wie das Angebot angenommen wird, ob Corona wirklich den Digitalisierungsschub in der Medizin bringt und wie Estefanía Lang mit einer neuen Idee Patienten irgendwann mal durch eine Art 3D-Diagnose-Scanner schicken will, erzählt sie in "So techt Deutschland".

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Sie haben Fragen oder einen tollen Gast für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie eine E-Mail an sotechtdeutschland@ntv.de.

Quelle: ntv.de

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