Gletscher tauen schneller weg Geschmolzenes Grönlandeis lässt Meer ansteigen
02.02.2022, 04:20 Uhr
Infolge der Eisschmelze rund um Grönland stieg der Meeresspiegel in den letzten 20 Jahren um 1,2 Zentimeter.
(Foto: picture alliance / Zoonar)
In den letzten 20 Jahren verliert der Eisschild um Grönland 4,7 Billionen Tonnen Eis. Allein dadurch steigt der Meeresspiegel um 1,2 Zentimeter. Die Schmelze beschleunigt sich immer mehr, sagen Experten. Und das Wasser könnte weltweit noch sehr deutlich steigen.
Der Grönländische Eisschild hat in den vergangenen 20 Jahren 4,7 Billionen Tonnen Eis verloren und damit den Meeresspiegel um 1,2 Zentimeter ansteigen lassen. Seit Beginn der Messungen im April 2002 habe der Eisschild 4700 Kubikkilometer Schmelzwasser verloren, teilte Polar Portal, die Dachorganisation dänischer Arktisforschungsinstitute, diese Woche mit. Damit ließe sich die gesamte Fläche der USA einen halben Meter unter Wasser setzen.
Besonders stark schmelze der Eisschild an den Küsten des dänischen Selbstverwaltungsgebiets Grönland, heißt es in der Studie, die auf Daten des amerikanisch-deutschen Satellitenprogramms "Grace" basiert. Insbesondere die Westküste Grönlands sei betroffen.
Eis in der Arktis schmilzt besonders schnell
Eine Ende Januar von der US-Raumfahrtbehörde NASA veröffentlichte Studie führt die beschleunigte Eisschmelze in Küstennähe auf die Erwärmung des Arktischen Ozeans zurück. In der Arktis ist die Erderwärmung besonders alarmierend. In den vergangenen Jahrzehnten schritt sie dort laut den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen drei bis vier Mal so schnell voran wie im weltweiten Durchschnitt.
Laut der NASA-Studie ziehen sich die grönländischen Gletscher mittlerweile sechs bis sieben Mal schneller zurück als noch vor 25 Jahren. Die Eisschmelze in Grönland ist derzeit der Hauptfaktor für den Anstieg der Ozeane. Klimaforschern zufolge enthält der Grönländische Eisschild genug gefrorenes Wasser, um die Pegel der Ozeane um mehr als sieben Meter ansteigen zu lassen.
Quelle: ntv.de, als/AFP