Studie zeigt positive Effekte Intervallfasten-Methode kann funktionieren
29.08.2019, 14:51 Uhr
Beim Abnehmen hilft vor allem: weniger Kalorien zu sich nehmen.
(Foto: imago images / Panthermedia)
Weniger Kalorien zu sich nehmen kann gesund sein - darüber ist sich die Mehrheit der Wissenschaftler einig. Wie genau die Kalorien reduziert werden sollen, wird dagegen immer wieder diskutiert. Im Moment im Trend: Intervallfasten. Eine Studie zeigt jetzt den entscheidenden Vorteil der Methode.
Dauerhaft weniger essen ist gar nicht so einfach. Immer wieder gibt es neue Diäten und Wundermittel, die uns das Abnehmen leichter machen sollen. Eine Methode, die im Moment im Trend liegt, ist das Intervallfasten. Dabei handelt es sich um eine Diät in verschiedenen Formen, bei der man zum Beispiel 12 Stunden lang essen kann, was man möchte, und dann 36 Stunden lang komplett auf Kalorien verzichtet. (In einer anderen Variante isst man nur an 8 Stunden des Tages und fastet die verbleibenden 16. Oder man kann an fünf Tagen der Woche normal essen und an zwei Tagen weitgehend hungern, das heißt, nicht mehr als etwa 500 Kalorien zu sich nehmen). Wissenschaftler des Instituts für Molekulare Biowissenschaften in Graz haben nun die Methode 12 Stunden/36 Stunden untersucht und herausgefunden: Sie kann funktionieren.
Intervallfasten kann das Gewicht reduzieren, die Herz-Gesundheit verbessern und außerdem den Alterungsprozess positiv beeinflussen. So lauten die Ergebnisse einer Studie, die die Fachzeitschrift "Call Metabolism" veröffentlicht hat. Das sogenannte "Alternate Day Fasting" (ADF) habe demnach ähnlich positive Effekte auf die Gesundheit wie eine generelle Reduzierung der Kalorien.
In der Studie wurden 30 gesunde, nicht übergewichtige Probanden, die bereits sechs Monate lang Intervallfasten betrieben hatten, mit 60 gesunden Personen verglichen, die nicht gefastet hatten. 25 von ihnen unterzogen sich dann wiederum vier Wochen lang dem ADF. So wollten die Forscher sowohl die langfristigen als auch die kurzfristigen Auswirkungen des Fastens beobachten.
"Intervallfasten lässt sich leichter durchhalten"
Andere Studien an Affen und anderen Lebewesen hatten bereits gezeigt, dass die Reduzierung von Kalorien zu einer Verlängerung der Lebensdauer führt. Ähnliche Effekte erhoffen sich die Forscher beim Menschen. Diese Reduzierung könne zum Beispiel über die Methode des Intervallfastens erreicht werden.
Tatsächlich nahmen die Personen, die in Intervallen fasteten, insgesamt erheblich weniger Kalorien zu sich, obwohl sie in den Zeiten, in denen sie aßen, durchaus ungesunde und kalorienreiche Nahrung zu sich nahmen. Nicht abschließend geklärt ist, ob die Verbesserungen tatsächlich auf das Intervallfasten, oder die generelle Reduzierung der Kalorien zurückzuführen ist.
Das Intervallfasten ist laut den Forschern aber besser durchzuhalten: "'Alternate Day Fasting' (ADF) führte im Verlauf der Studie ebenfalls zu einer bemerkenswerten Verringerung der Gesamtkalorienaufnahme, wird jedoch leichter toleriert als eine kontinuierliche Kalorienreduzierung und hat ähnlich vorteilhafte Effekte auf das Herz-Kreislauf-System und auf die Körperfettzusammensetzung."
Das Ergebnis der Studie ist eindeutig: Sowohl langfristig als auch kurzfristig verbesserte sich die Gesundheit im Vergleich zu der Gruppe, die gar nicht fastete. Schon nach vier Wochen, so die Forscher, sank der Anteil des viszeralen Fetts, das als besonders gefährlich gilt. Bei beiden Testgruppen traten laut den Experten keine Nebenwirkungen auf.
Wichtig ist, wann gegessen wird
Vorherige Studien hatten aber gezeigt, dass gewisse Formen des Intervallfastens durchaus negative Auswirkungen haben können. So sei es zum Beispiel nicht nur per se wichtig, Fastenperioden einzubauen, sondern auch das Timing der Mahlzeiten sei entscheidend. Demnach ist es gesünder, morgens Kalorien zu sich zu nehmen als abends.
Abschließend betonen die Forscher, dass ähnliche Ergebnisse wohl auch über eine "allgemein gesündere Lebensweise" erreicht werden könnten. Die klare Empfehlung: Vor dem Intervallfasten sollte eine generelle Umstellung auf eine gesündere Lebensweise in Erwägung gezogen werden.
Quelle: ntv.de, cpf