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Gentest abgeschlossen Isländer töten Blau-Finnwal-Mischling

Ein seltenes Exemplar: Mutter Blauwal, Vater Finnwal.

Ein seltenes Exemplar: Mutter Blauwal, Vater Finnwal.

(Foto: dpa)

Blau- oder Finnwal? Nach dem Streit um den Fang isländischer Waljäger herrscht nun Klarheit. Das Tier, das Anfang Juli getötet wurde, ist ein Mix aus beiden Arten. Das Jagen dieser Hybriden ist nicht untersagt. Blauwale stehen hingegen unter strengem Schutz.

Isländische Walfänger haben einen seltenen Mischling aus Blauwal und Finnwal getötet. Das habe ein Gentest des Anfang Juli geschlachteten Tieres ergeben, teilte das Marine-Forschungsinstitut MFRI mit. Der Wal stamme von einem weiblichen Blauwal und einem männlichen Finnwal ab. Zunächst hatten Tierschützer kritisiert, bei dem großen Tier handele es sich um einen streng geschützten Blauwal. Der Fang dieser Tiere ist in Island illegal, der eines Mischlings - auch Hybrid genannt - laut Umweltstiftung WWF jedoch nicht.

Die Walfänger sind verpflichtet, von jedem gefangenen Tier Proben für einen Gentest zu nehmen.  Der Chef der Walfang-Firma Hvalur, Kristján Loftsson, sagte der Online-Zeitung "Iceland Monitor": "Es gab nie einen Zweifel. Unsere Walfänger kennen den Unterschied zwischen einem Finnwal und einem Blauwal. Die beiden sehen im Meer sehr unterschiedlich aus."

Laut isländischer Marine werden solche Hybride häufiger gesichtet. Hvalur hat in diesem Sommer nach zweijähriger Pause wieder begonnen, Finnwale zu jagen. In den vergangenen Jahren hatten die isländischen Walfänger lediglich die kleineren Minkwale im Visier gehabt. Die Jagd auf Finnwale war wegen Schwierigkeiten beim Export nach Japan, dem wichtigsten Abnehmer, ausgesetzt worden. Berichten zufolge wurden in diesem Jahr bisher 22 Wale gefangen.

"Island fängt unter Artenschutz stehende, bedrohte Wale und verkauft das Fleisch an Japan, weil der dortige Markt angeblich danach verlangt", sagte Roland Gramling von der Umweltstiftung WWF der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Dort vergammelten Berge von Walfleisch, weil die Nachfrage sinke.

Quelle: ntv.de, agr/dpa

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