SpaceX jubelt trotzdem Marsrakete "Starship" explodiert auch bei zweitem Testflug
18.11.2023, 14:27 Uhr Artikel anhören
SpaceX hält den Moment fest, in dem das "Starship" die Schallmauer durchbricht.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Das "Starship" von Elon Musk ist mit einer Gesamthöhe von 120 Metern die größte und leistungsstärkste Weltraumrakete aller Zeiten. Beim ersten Test im April explodiert die Mond- und Marsrakete wenige Minuten nach dem Start. Der zweite Test beginnt erfolgreicher, nimmt aber ein ähnliches Ende.
Die größte jemals gebaute Weltraumrakete ist auch bei ihrem zweiten Testflug gescheitert. Eine untere Raketenstufe explodierte kurz nach dem Start in Texas, wie die Kommentatoren des Raumfahrtunternehmens SpaceX in einem Livestream mitteilten. Zur oberen Raketenstufe, die die Erde umrunden sollte, ging nach etwa elf Minuten der Kontakt verloren. Wenig später gab SpaceX bekannt, dass auch diese Stufe explodierte. Bei dem ersten Test im April war eine andere "Starship"-Rakete ebenfalls nach dem Start explodiert.

Die Booster-Stufe hat ihren Dienst getan: Kurz nach dem Abtrennen vom "Starhsip" explodiert die "Super Heavy".
(Foto: picture alliance / newscom)
SpaceX ist mit dem Test nach eigenen Angaben dennoch zufrieden, denn der Start des "Starship" verlief reibungslos. Auch beim Abtrennen der unteren Raketenstufen gab es nach etwa zweieinhalb Minuten keinerlei Probleme. Erst, als die rund 70 Meter lange Booster-Stufe ihre Triebwerke für die Landung im Golf von Mexiko zünden wollte, explodierte die "Super Heavy". Die etwa 50 Meter lange obere Stufe, die wie das gesamte System "Starship" genannt wird, flog anschließend noch mehrere Minuten wie geplant weiter, ehe der Kontakt verloren ging.
Ursprünglich war geplant, dass der Testflug rund anderthalb Stunden dauern sollte: Nach dem Start sollten sich die beiden Raketenstufen trennen. Die untere sollte im Golf von Mexiko landen, die obere weiter in die Höhe steigen und schließlich im Pazifik landen.
Der zweite Teststart sollte ursprünglich schon am Freitag stattfinden, wurde dann aber verschoben. SpaceX-Chef Elon Musk gab als Grund an, dass eine Antriebseinheit an einer Steuerfläche ausgetauscht werden musste.
Missionen zu Mond und Mars
Mitte April war erstmals ein "Starship" zu einem unbemannten Teststart aufgebrochen - und vier Minuten später taumelnd explodiert und zerbrochen. SpaceX und Musk sahen darin allerdings keinen Rückschlag, sondern einen "aufregenden Teststart". Die US-Flugaufsichtsbehörde FAA hatte den Vorfall untersucht und als Bedingung für einen solchen nächsten Teststart zahlreiche Verbesserungsmaßnahmen angemahnt. SpaceX teilte mit, zahlreiche Verbesserungen und Veränderungen umgesetzt zu haben. Die FAA gab nun grünes Licht.
"Starship" - bestehend aus dem rund 70 Meter langen Booster "Super Heavy" und der rund 50 Meter langen ebenfalls "Starship" genannten oberen Stufe - soll bemannte Missionen zu Mond und Mars ermöglichen. Das System ist so konstruiert, dass Raumschiff und Rakete nach der Rückkehr auf die Erde wiederverwendet werden können. Das insgesamt rund 120 Meter lange System soll künftig weit über 100 Tonnen Ladung transportieren können. Mit dem "Starship" will die Nasa Astronauten auf den Mond bringen. SpaceX hofft, eines Tages bis zum Mars zu kommen.
Quelle: ntv.de, chr/dpa