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"Andere Art, Universum zu sehen" Nasa-Teleskop "Spherex" zeigt Weltall in nie gesehenen Farben

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Das Teleskop "SphereX" startet mit Hilfe einer "Falcon 9"-Rakete vom Weltraumbahnhof Vandenberg Space Force Base in Kalifornien.

Das Teleskop "SphereX" startet mit Hilfe einer "Falcon 9"-Rakete vom Weltraumbahnhof Vandenberg Space Force Base in Kalifornien.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Die Weltraumteleskope "Webb" und "Hubble" der Nasa zeigen Galaxien bereits jetzt schon sehr detailliert. Nun ist das neue Teleskop "Spherex" gestartet - es soll das All so farbenprächtig kartieren wie nie zuvor. Zugleich soll es die Ursprünge des Universums erforschen.

Das neueste Weltraumteleskop der US-Raumfahrtbehörde Nasa ist am Dienstag in Richtung Erdumlaufbahn gestartet. "Spherex" (Spectro-Photometer for the History of the Universe, Epoch of Reionization and Ices Explorer) soll den Himmel kartieren wie noch nie zuvor und einen umfassenden Blick auf Hunderte von Millionen Galaxien ermöglichen.

Das Weltraumunternehmen SpaceX von Tech-Milliardär Elon Musk startete das "Spherex"-Observatorium von Kalifornien aus und brachte es auf Kurs. Mit an Bord sind auch vier koffergroße Satelliten zur Erforschung der Sonne.

"Spherex" hat die Form eines Megafons und ungefähr die Größe einer Gartenhütte. Zwei Jahre lang soll das Infrarot-Teleskop den Himmel durchsuchen.

"Spherex" hat die Form eines Megafons und ungefähr die Größe einer Gartenhütte. Zwei Jahre lang soll das Infrarot-Teleskop den Himmel durchsuchen.

(Foto: picture alliance/dpa/Nasa)

Die 488 Millionen US-Dollar teure "Spherex"-Mission soll klären, wie sich Galaxien über Milliarden von Jahren gebildet und entwickelt haben und wie sich das Universum in seinen ersten Momenten so schnell ausdehnen konnte. "Es ist eine ganz andere Art, das Universum zu betrachten", sagte Jamie Bock, der leitende Wissenschaftler der Mission.

Farbenprächtigste, umfassendste Karte des Kosmos, die es je gab

Die Infrarotdetektoren des Teleskops werden in der Lage sein, 102 Farben zu unterscheiden, die für das menschliche Auge unsichtbar sind, und so die farbenprächtigste und umfassendste Karte des Kosmos erstellen, die es jemals gab. "Es ist, als würde man das Universum durch eine regenbogenfarbene Brille betrachten", sagte die stellvertretende Projektleiterin Beth Fabinsky.

Der kegelförmige "Spherex" - 500 Kilogramm schwer - wird sechs Monate für die Kartierung brauchen. Im Laufe von zwei Jahren sind vier Durchmusterungen des gesamten Himmels geplant, wobei das Teleskop die Erde in einer Höhe von 650 Kilometern von Pol zu Pol umkreist.

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"Spherex" wird nicht wie die größeren und aufwendigeren Nasa-Weltraumteleskope "Hubble" und "James Webb" mit ihren engen Sichtfeldern Galaxien bis ins kleinste Detail erkennen. Anstatt sich auf sie zu konzentrieren, soll "Spherex" das kosmologische Leuchten beobachten, das von allen Galaxien erzeugt wird, einschließlich der frühesten, die im Gefolge des Urknalls entstanden sind.

Dadurch hoffen die Wissenschaftler, das Licht der frühesten Galaxien herauszukitzeln und zu erfahren, wie sie entstanden sind, sagte Bock. "Wir werden den Urknall nicht sehen. Aber wir werden die Nachwirkungen sehen und auf diese Weise etwas über den Beginn des Universums erfahren."

Quelle: ntv.de, abe/AP

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