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Lebenszufriedenheit gesunken Pandemie macht Schulkinder unglücklicher

Vor allem bei Mädchen haben laut der Befragung die emotionalen Probleme stark zugenommen.

Vor allem bei Mädchen haben laut der Befragung die emotionalen Probleme stark zugenommen.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)

Die Corona-Krise belastet gerade junge Menschen enorm. Einer Studie zufolge zeigen mehr Schüler Symptome depressiver Störungen als zuvor. Zudem fühlt sich jeder Dritte im Unterricht nicht genug vor dem Virus geschützt. Doch die Pandemie wirkt sich nicht nur auf die Psyche negativ aus.

Weniger Treffen mit Freunden, kein regulärer Schulunterricht: Die Corona-Pandemie belastet einer Studie zufolge viele Kinder und Jugendliche in Deutschland. Mehr als die Hälfte aller Mädchen und Jungen ist im vergangenen Jahr unglücklicher geworden, wie der Präventionsradar 2021 der DAK-Gesundheit ergab. Die Lebenszufriedenheit sei im Schnitt aller befragten Kinder um rund 20 Prozent im Vergleich zu der Situation vor der Corona-Krise gesunken.

Jedes dritte Kind fühle sich zudem in der Schule nicht ausreichend vor dem Virus geschützt. 56 Prozent hielten die Corona-Regeln dort dagegen für angemessen. Gleichzeitig hätten die emotionalen Probleme stark zugenommen - vor allem bei Mädchen, wie die Krankenkasse mitteilte. In der aktuellen Befragung zeigen 23 Prozent Symptome depressiver Störungen wie Traurigkeit, geringes Selbstwertgefühl, Interessensverlust und sozialen Rückzug. Im Vorjahr waren es lediglich 18 Prozent.

Ein Problem: weniger Sportangebote

Den Angaben zufolge führt auch der Wegfall vieler Sportangebote zu Problemen: Insgesamt sei der Anteil der Befragten mit ausreichender Bewegung im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel gesunken. Die Mehrheit komme nicht auf die wissenschaftlich empfohlenen 90 Minuten täglich.

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Grundlage der Studie ist eine Befragung von 14.000 Schulkindern der Klassen fünf bis zehn in 13 Bundesländern im Schuljahr 2020/21, die das Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung in Kiel im Auftrag der Krankenkasse übernahm. Schulen in Hamburg, Bayern und dem Saarland waren nicht an der Umfrage beteiligt. Die DAK-Gesundheit ist mit 5,6 Millionen Versicherten die drittgrößte Krankenkasse Deutschlands.

Laut Bundesbildungsministerin Anja Karliczek sollen Schüler möglichst noch vor den Sommerferien zum Präsenzunterricht zurückkehren können. Angesichts des Rückgangs der Infektionszahlen in Deutschland sei dies gerechtfertigt. Die Kinder und Jugendlichen bräuchten in den Schulen vor allem gemeinsame Zeit, das vergangene Jahr aufzuarbeiten, sagte Karliczek. "Psychische Belastungen waren zum Teil sehr groß."

Quelle: ntv.de, chf/dpa

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