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Rekordmonat in den Aufzeichnungen So heiß wie im Juli war es noch nie

Die Temperaturabweichungen im Juli 2016 gegenüber dem von 1951 bis 1980 ermittelten Juli-Durchschnitt.

Die Temperaturabweichungen im Juli 2016 gegenüber dem von 1951 bis 1980 ermittelten Juli-Durchschnitt.

(Foto: NASA)

Bislang hat jeder Monat in diesem Jahr einen Rekord aufgestellt: Jeder war der wärmste seiner Art seit 1880. Der Juli 2016 überbietet das noch, er schlägt sie alle. Eine Folge des Klimawandels.

Auch wenn es sich in Deutschland anders anfühlte: Der Juli 2016 war – global betrachtet – der heißeste Monat überhaupt seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1880. Angaben der Weltraumbehörde Nasa zufolge war er 0,83 Grad Celsius wärmer als der Juli-Durchschnitt von 1951 bis 1980. Schon der Juli 2015 hatte einen neuen Temperaturrekord aufgestellt. Dieser wurde nun um 0,11 Grad Celsius übertroffen.

Damit setzt der Juli 2016 einen Trend fort: Bislang war jeder Monat in diesem Jahr der jeweils wärmste seiner Art seit 1880. Im Januar 2016 lag die Durchschnittstemperatur höher als in jedem anderen Januar seit den ersten Aufzeichnungen; Gleiches gilt für den Februar 2016 und alle folgenden Monate. Somit war das erste Halbjahr des Jahres 2016 das bislang heißeste überhaupt seit 1880. Nach Berechnungen der Nasa lag es um 1,3 Grad Celsius über den Temperaturen vor Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert.

"Haben nicht so viel Zeit"

Als Ursachen für diese Entwicklung nennen Wissenschaftler zum einen das komplexe Wetterphänomen El Niño, zum anderen den menschengemachten Klimawandel. El Niño ist eine im Abstand von einigen Jahren immer wieder auftretende, zeitweise Erwärmung des Pazifiks, mit der sich dann das Wetter weltweit verändert. Doch die monatlich neuen Temperaturrekorde in 2016 lassen sich laut Nasa-Klimaforscher Gavin Schmidt mit El Niño allein nicht erklären. Sie seien Teil eines Trends: der allgemeinen Erderwärmung.

Die Weltorganisation für Meteorologie, WMO, wies bereits im Juli darauf hin, dass sich die Erde immer schneller aufheize. "Was wir in den ersten sechs Monaten 2016 gesehen haben, ist sehr besorgniserregend", sagte David Carlson, Forschungsdirektor am WMO. "Das lässt darauf schließen, dass sich die Erde schneller erwärmt, als wir bisher angenommen haben. Wir haben nicht so viel Zeit, wie wir dachten."

Im Dezember 2015 hatten sich 200 Staaten bei der Klimakonferenz in Paris darauf geeinigt, die Erderwärmung auf 2 Grad zu begrenzen und nur 1,5 Grad anzustreben. Dieses Niveau ist nun bereits nahezu erreicht.

Quelle: ntv.de, asc

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