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Sterblichkeit bis zu 88 Prozent Tödliches Marburg-Virus breitet sich in Tansania aus

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Die Gewebeprobe eines Patienten zeigt viele Marburg-Viruspartikel.

(Foto: picture alliance/dpa/CDC)

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Es ist bereits der zweite Ausbruch auf dem afrikanischen Kontinent innerhalb kurzer Zeit: In Tansania infizieren sich mehrere Menschen mit dem hochgefährlichen Marburg-Virus, mindestens fünf von ihnen sterben. Die Behörden sind alarmiert, denn für die Infektionskrankheit gibt es bislang weder eine Impfung noch eine Therapie.

Im ostafrikanischen Tansania ist ein Ausbruch des lebensgefährlichen Marburg-Fiebers bestätigt worden. Fünf Menschen seien bislang im Zusammenhang mit einer Infektion mit dem Virus gestorben, teilte Tansanias Gesundheitsministerin Ummy Mwalimu mit. Insgesamt seien bislang acht Infektionen bekannt. "Es gibt keinen Grund, in Panik zu geraten. Wir haben alles, was wir brauchen, um Infektionskrankheiten zu kontrollieren", so die Ministerin. Der Ausbruch sei unter Kontrolle und konnte auf die Region Kagera im Nordwesten des Landes beschränkt werden.

Die Regierung des ostafrikanischen Landes hatte vergangene Woche Experten in die nordwestliche Region Kagera an der Grenze zu Uganda geschickt, um die Krankheitsfälle zu untersuchen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO lobte Tansanias schnelle Reaktion auf den Ausbruch und mahnte, "keine Lücken" bei der Kontaktverfolgung zuzulassen. Uganda, das zuletzt 2017 einen Ausbruch des Marburg-Virus verzeichnete, erklärte, es sei in "höchster Alarmbereitschaft".

Das Marburg-Virus, das ein hämorrhagisches Fieber auslösen kann, stammt aus derselben Erregerfamilie wie das Ebola-Virus. Es wird von Flughunden auf den Menschen übertragen und verbreitet sich unter Menschen durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten, Oberflächen und infiziertem Material. Die Krankheit brach im August 1967 im deutschen Marburg das erste Mal aus.

Keine zugelassenen Impfstoffe oder direkte Behandlungen

Zu den Symptomen gehören hohes Fieber und starke Kopfschmerzen. Die Sterblichkeit liegt laut WHO bei bis zu 88 Prozent. Es gibt keine zugelassenen Impfstoffe oder direkte Behandlungen dafür. Eine Reihe potenzieller Behandlungen, darunter Blutprodukte, Immuntherapien und medikamentöse Therapien, sowie Impfstoffkandidaten mit Phase-1-Daten werden derzeit geprüft.

Bereits vor gut einem Monat bestätigte die WHO einen Ausbruch des Marburg-Fiebers in Äquatorialguinea in Westafrika. Offiziellen Angaben zufolge ist die Zahl der Todesopfer inzwischen auf elf gestiegen. Am 13. Februar hatte die Regierung nach eigenen Angaben in Absprache mit der WHO und den Vereinten Nationen (UNO) einen "Gesundheitsnotstand" in der Provinz Kié-Ntem sowie der benachbarten, nahe der Grenze zu Kamerun und Gabun gelegenen Provinz Mongomo im Nordosten des Landes ausgerufen.

Quelle: ntv.de, hny/dpa

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