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Karte zeigt globale UnterschiedeWarum gibt es auf der Welt zweimal Weihnachten?

24.12.2025, 08:08 Uhr
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Etwa zwei Wochen nach dem Feiertag am 25. Dezember holen einige Länder ihren Weihnachtsfeiertag am 7. Januar nach. (Foto: picture alliance/dpa/TASS)

Weihnachten wird in weiten Teilen der Welt am 25. Dezember begangen. Aber viele orthodoxe Christen feiern erst im Januar. Warum eigentlich? Eine historische Kalenderreform spaltete einst die christliche Welt in zwei Zeitrechnungen.

In der Ukraine wurde früher auch am 7. Januar Weihnachten gefeiert. Doch mit Beginn des russischen Angriffskriegs wurde ausschließlich der 25. Dezember zum Feiertag - so wie auch in den meisten Ländern Europas. Die Ukraine möchte sich damit von Russland abgrenzen, wo Weihnachten ausschließlich am 7. Januar gefeiert wird. Aber warum gibt es Weihnachten überhaupt an zwei unterschiedlichen Tagen?

Weihnachten ist das Fest der Geburt Jesu Christi - ein exaktes Datum steht in der Bibel nicht. Die frühe Kirche legte den Feiertag einfach selbst fest und im 4. Jahrhundert setzte sich im Römischen Reich der 25. Dezember als offizieller Weihnachtstermin durch. Es wird vermutet, dass die bereits existierenden römischen Licht- und Sonnenwendfeiern im Winter als Vorlage dienten.

Lange Zeit rechneten Christen weltweit mit dem Julianischen Kalender, den Julius Cäsar in der Antike eingeführt hatte. Dieser Kalender enthielt jedoch einen kleinen Fehler in der Jahreslänge. Das Jahr im Kalender wich langsam vom tatsächlichen Sonnenjahr ab. Über Jahrhunderte verschoben sich die Daten um mehrere Tage.

Im 16. Jahrhundert reagierte die katholische Kirche: Papst Gregor XIII. führte 1582 den Gregorianischen Kalender ein. Er korrigierte die Verschiebung und strich dabei mehrere Tage aus dem Kalender. Viele westliche Staaten und Kirchen übernahmen den neuen Kalender. Andere blieben beim alten julianischen System. Heute liegen beide Kalender 13 Tage auseinander.

Kirchen, die am Julianischen Kalender festhalten, feiern ebenfalls am 25. Dezember Weihnachten, eben nur nach ihrem System. Im staatlichen gregorianischen Kalender entspricht das jedoch dem 7. Januar. An diesem Datum wird unter anderem von den orthodoxen Kirchen in Russland, Georgien, Serbien und Äthiopien Weihnachten gefeiert. Einige orthodoxe Kirchen nutzen inzwischen jedoch einen reformierten Kalender, der beim Weihnachtsdatum mit dem Gregorianischen Kalender übereinstimmt, etwa in Griechenland und Rumänien.

Die meisten Länder mit christlicher Prägung haben den 25. Dezember als gesetzlichen Feiertag festgelegt. In vielen europäischen Staaten, in Nord- und Südamerika und in Teilen Afrikas ruht an diesem Tag das öffentliche Leben. In Deutschland sind der 25. und 26. Dezember gesetzliche Feiertage, auch wenn das eigentliche Familienfest oft schon am Abend des 24. Dezember -Heiligabend - stattfindet.

In einigen Ländern wird sogar Weihnachten zelebriert, obwohl das Christentum dort nur eine kleine Minderheit ist: In Japan etwa liegt der Anteil der Christinnen und Christen im niedrigen einstelligen Prozentbereich, Einkaufszentren und Geschäftsstraßen werden jedoch im Dezember mit Lichterketten und Weihnachtsbäumen geschmückt. In Südkorea ist der christliche Anteil größer, doch auch hier mischen sich religiöse Elemente mit kommerziellen Motiven. Auch in Indien hängen in Metropolen wie Mumbai oder Delhi Lichterketten und leuchtende Weihnachtssterne über Straßen.

Quelle: ntv.de, kst

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