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Fragen und Antworten Wie gefährlich sind E-Zigarette und E-Shisha?

Die E-Zigarette ist weit verbreitet - auch unter Jugendlichen.

Die E-Zigarette ist weit verbreitet - auch unter Jugendlichen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Regierung will den Verkauf von E-Shishas und E-Zigaretten an Jugendliche verbieten. Wie schädlich sind die Dampfer? Woraus bestehen die sogenannten Liquids, die verwendet werden? Und wie argumentieren Gegner und Befürworter?

Seit Langem wird über die Risiken von E-Zigaretten und E-Shishas diskutiert. Nun soll der Verkauf an Jugendliche verboten werden. Einen entsprechenden Gesetzentwurf der Bundesregierung sollte der Bundestag verabschieden. Im Jugendschutzgesetz war bislang nur ein Verbot von Tabakwaren geregelt. Das Abgabeverbot wird nun auch auf elektronische Zigaretten und Wasserpfeifen ausgeweitet.

Was sind E-Zigaretten und E-Shishas?

  E-Zigaretten und E-Shishas bestehen aus einer Batterie, einem Mundstück, Verdampfer und einer Kartusche mit einer Flüssigkeit, dem Liquid. Es gibt sie als Einwegprodukte oder mit austauschbaren Kartuschen. Sie simulieren praktisch das Rauchen, ohne Tabak zu verbrennen. Elektrische Zigaretten und Shishas funktionieren über das Verdampfen des Liquids. Die Flüssigkeit wird erhitzt, durch das Saugen am Mundstück vernebelt und inhaliert. Liquids gibt es in verschiedenen aromatisierten Geschmacksrichtungen, zum Beispiel Mango, Schokolade, Vanille, Menthol oder Kaugummi.

Enthalten alle Produkte Nikotin?

E-Zigaretten in der Regel ja. Es werden aber auch nikotinfreie Liquids angeboten. Die meisten E-Shishas sind nikotinfrei.

Welche Inhaltsstoffe stecken noch drin?

Die verdampfte Flüssigkeit enthält ein Gemisch verschiedener Chemikalien. Die Grundsubstanz besteht aus Propylenglykol und Glyzerin. Dieser werden dann neben dem Nikotin Duft- und Aromastoffe zugesetzt.

Warum kommt jetzt ein neues Gesetz?

Die Bundesregierung verweist auf die Gesundheitsrisiken durch die enthaltenen Chemikalien und das mit dem Nikotin verbundene Suchtpotenzial. Zudem bestehe das Risiko von Folgeerkrankungen wie Herz- und Kreislauferkrankungen, wie sie auch durch das Rauchen klassischer Zigaretten drohen. Das E-Rauchen sei keineswegs harmlos, die süßlichen Aromastoffe verschleierten die potenziellen Gefahren, so die Warnungen.

Wie verbreitet sind die Produkte bei Jugendlichen?

Nach einer Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) von 2014 hat bereits jeder Fünfte zwischen zwölf und 17 Jahren schon einmal eine elektronische Shisha und jeder siebte eine E-Zigarette probiert.

Welche Gesundheitsgefahren bestehen?

Das ist zum Teil umstritten. Beispiel Propylenglykol: Der Stoff dient E-Zigaretten und E-Shishas als Vernebelungsmittel und ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen. Es wird auch in Kosmetik und industriell als Frostschutzmittel verwendet. Kritikern zufolge können beim Inhalieren von E-Zigaretten als Kurzzeitfolge Atemwegs- und Augenreizungen, Husten, Kopfschmerzen oder Schwindel auftreten.

Die Verfechter der E-Zigarette, wie die Interessengemeinschaft E-Dampfen, sehen hingegen keine Gesundheitsgefährdung. Propylenglykol sei eine "sichere und gut untersuchte Substanz". Zudem argumentieren die Verfechter des E-Dampfens, dieses sei im Vergleich zum Rauchen wesentlich weniger schädlich, weil viele Schadstoffe aus dem Tabakrauch wie Teerderivate nicht enthalten sind.

Nach Studien des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) entstehen beim Verdampfen auch Carbonylverbindungen und Acetaldehyd, die als möglicherweise Krebs auslösend gelten. Die ultrafeinen Partikel im Dampf könnten zudem bei Kindern die Lungenentwicklung beeinträchtigen. Die Kritiker verweisen ebenso wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) darauf, dass die langfristigen Risiken der E-Zigarette noch nicht ausreichend erforscht sind.

Sind E-Zigaretten und E-Shishas geeignet zur Raucherentwöhnung?

Auch da scheiden sich die Geister. Befürworter verweisen darauf, dass das E-Dampfen für viele Raucher eine weniger schädliche Alternative zum Tabak ist und sogar bei der Entwöhnung helfen kann. Zudem verbesserten sich Geruchs- und Geschmackssinn. In einer Umfrage des DKFZ von 2014 gaben allerdings nur 0,2 Prozent der Ex-Raucher an, sich das Rauchen mit Hilfe der E-Zigarette abgewöhnt zu haben. Die Kritiker des E-Dampfens warnen hingegen, auch vermeintlich harmlose, nikotinfreie E-Zigaretten und E-Shishas könnten gerade für junge Leute ein Einstieg in die Nikotinsucht sein.

Quelle: ntv.de, Andrea Hentschel, AFP

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