Panorama

Schweres Unglück in Polen Kaum noch Hoffnung für Vermissten

Polen bangt um einen vermissten Kumpel nach einem schweren Bergwerksunglück. Bislang können 30 Verletzte geborgen werden, nachdem in der Nacht zum Dienstag ein Brand in der Grube ausgebrochen war. Die Anlage galt als "Risiko-Grube".

Die Grube Myslowice-Wesola galt wegen hoher Methangas-Werte als gefährdet.

Die Grube Myslowice-Wesola galt wegen hoher Methangas-Werte als gefährdet.

(Foto: dpa)

Bei einem Grubenbrand im Süden Polens sind 29 Bergleute verletzt worden. Sieben von ihnen schweben nach dem Unglück in dem Steinkohlebergwerk Myslowice-Wesola in Lebensgefahr. Am späten Montagabend war es vermutlich zu einer Methangas-Explosion gekommen, wie der polnische Nachrichtensender TVN 24 berichtete. Ein 42-jähriger Bergmann wird noch immer vermisst.

"Wir hoffen, dass er lebt", sagte ein Bergwerkssprecher. Die Suche nach dem Vermissten war bislang unmöglich. Der Grubenbrand dauerte an, zudem war die Gaskonzentration unter Tage zu hoch, um Retter zur Unglücksstelle zu schicken, wie ein Sprecher der Bergbaugesellschaft sagte. "Sie sagen, dass sie ihn suchen, aber ich habe keine Hoffnung", sagte der Vater des Vermissten der polnischen Nachrichtenagentur PAP. "Er war dort eingesetzt, wo die Bedrohung am größten ist."

Bereits am Tag vor dem Unglück habe es Berichte über erhöhte Methangaswerte gegeben. Die Unglückszeche ist bekannt für das Risiko hoher Methangaswerte. Nach Angaben der Bergwerksgesellschaft werden daher moderne Messgeräte zur Dauerüberwachung der Luftwerte unter Tage eingesetzt.

Viele haben schwerste Verbrennungen

Einige der Geborgenen waren den Angaben zufolge sehr schwer verletzt. "Bei einigen Männern sind bis zu 80 Prozent der Hauoberfläche verbrannt", sagte Mariusz Nowak, Leiter einer Spezialklinik für Verbrennungsopfer. In der Klinik werden 18 der am schwersten verletzten Bergleute behandelt. Die Behandlung werde Monate dauern, mehrere Männer werden den Angaben zufolge Hauttransplantationen benötigen.

In der Gefahrenzone 665 Meter unter der Erdoberfläche hielten sich zum Zeitpunkt des Unglücks 37 Kumpel auf, von denen 36 bis zum frühen Dienstagmorgen nach oben gebracht werden konnten. Die Bergbaubehörde und die Staatsanwaltschaft wollten noch am Dienstag Ermittlungen zur Unglücksursache aufnehmen.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa

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