Behörde korrigiert erste Meldung Kein Löschflugzeug in Portugal abgestürzt
20.06.2017, 19:58 Uhr
In Portugal sind derzeit Löschflugzeuge aus mehreren Ländern im Einsatz.
(Foto: REUTERS)
Der Katastrophenschutz in Portugal meldet am Abend den Absturz eines Löschflugzeugs in der Gegend, wo derzeit verheerende Brände wüten: Doch der Bericht stellt sich als falsch heraus. Offenbar wurde die Explosion eines Gastanks falsch gedeutet.
Nachdem der Katastrophenschutz in Portugal zunächst vom Absturz eines Löschflugzeuges in der Waldbrand-Region um die Ortschaft Pedrógão Grande berichtet hatte, korrigierte sich die Behörde am Abend. Es habe doch kein Unglück dieser Art gegeben, hieß es.
Vielmehr soll durch die Brände in der Region ein Gastank explodiert sein - zu diesem Zeitpunkt habe ein Löschflugzeug die Gegend überflogen. "Die Beobachter haben zwei und zwei zusammen gezählt", berichtete ein Zeuge unter Berufung auf Angaben der örtlichen Feuerwehr. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es bisher nicht.
In der Gegend sind neben portugiesischen Löschflugzeugen auch mehrere Flugzeuge aus Spanien, Frankreich und Italien im Einsatz. Die Brände waren am Samstag durch ein Trockengewitter ausgelöst worden. Die Flammen breiteten sich in der Hitze und angefacht vom Wind rasend schnell in vier Richtungen aus.
Hilfe kommt aus dem Ausland
Mittlerweile kamen nach offiziellen Angaben 64 Menschen ums Leben. Viele Menschen wurden auf der Flucht in ihren Autos von der Feuerwalze eingeholt, andere starben in ihren Häusern. 11 der 157 Verletzten schweben nach Angaben des Zivilschutzes in Lebensgefahr, darunter ein Kind.
Beobachtern zufolge wurden bereits 26.000 Hektar Wald zerstört. 1150 Feuerwehrleute waren allein im Zentrum Portugals im Einsatz, insgesamt kämpften im ganzen Land fast 2000 Feuerwehrleute gegen rund 80 Brandherde. Auch Löschflugzeuge, darunter 11 aus dem Ausland, flogen weiter Einsätze, um die noch aktiven Brandherde zu bekämpfen.
Quelle: ntv.de, mli/jug/AFP