Panorama

Chaos im Berufsverkehr Stromausfall trifft Mainz und Wiesbaden

Lage schnell im Griff: Ein Feuerwehrmann vor dem Umspannwerk in der Wiesbadener Glarusstraße.

Lage schnell im Griff: Ein Feuerwehrmann vor dem Umspannwerk in der Wiesbadener Glarusstraße.

(Foto: picture alliance / Andreas Arnol)

Im Rhein-Main-Gebiet fallen am Morgen mitten im Berufsverkehr zahlreiche Ampeln aus: Ein großflächiger Ausfall der Stromversorgung hält die Polizei in Atem. Betroffen sind die beiden Landeshauptstädte von Hessen und Rheinland-Pfalz.

In Wiesbaden und in Mainz ist es am Morgen zu einem größeren Stromausfall gekommen. In Mainz war der gesamte Großraum betroffen, sagte ein Polizeisprecher. Auch ganz Wiesbaden war vorübergehend ohne Strom, wie ein Polizeisprecher auf der anderen Rhein-Seite bestätigte. Die beiden Landeshauptstädte von Hessen und Rheinland-Pfalz liegen sich unmittelbar gegenüber am Rhein.

Ursache des Stromausfalls war ersten Erkenntnissen zufolge ein Kurzschluss in einem Umspannwerk. In der Wiesbadener Glarusstraße sei es zu einer "Betriebsstörung" gekommen, wie lokale Medien unter Berufung auf die Feuerwehr berichteten.

Im Stadtgebiet von Mainz fielen daraufhin zahlreiche Ampeln aus, es kam zu Verkehrsbehinderungen. Dank des besonnenen Verhaltens der Autofahrer habe es aber im Berufsverkehr keine Unfälle gegeben, lobte die Mainzer Polizei.

Der Stromausfall dauerte nach Angaben der Mainzer Stadtwerke von 7.35 Uhr bis 7.44 Uhr. Die Ursache konnte vergleichsweise schnell behoben werden. Allerdings dauerten die Folge- und Sicherungsarbeiten in der Region noch Stunden an.

Wegen der unterbrochenen Stromzufuhr lösten Sicherheitsanlagen an zahlreichen Gebäuden Alarm aus, wie die Polizei berichteten. Einsatzkräfte waren am Morgen zunächst damit beschäftigt, den Verkehrsfluss im Berufsverkehr auf den Straßen im Griff zu behalten und die Alarmmeldungen abzuarbeiten.

Alarm an der Mainzer Hochschule

Stromausfall in Mainz und Umgebung: Auch im Wiesbadener Hauptbahnhof bleibt außer Smartphones und Notbeleuchtung alles dunkel.

Stromausfall in Mainz und Umgebung: Auch im Wiesbadener Hauptbahnhof bleibt außer Smartphones und Notbeleuchtung alles dunkel.

(Foto: dpa)

Besonders großen Aufwand löste dabei ein letztlich harmloser Vorfall an der Mainzer Hochschule aus. Dort schlug während des Stromausfalls die Alarmanlage wie im Fall einer Amokattacke an. Die Türen wurden automatisch verriegelt, wodurch zahlreiche Studenten ausgesperrt und einzelne Hochschulmitarbeiter eingesperrt blieben.

Die Polizei rückte eigenen Angaben zufolge mit "mehreren Teams" an, die die Hochschule zunächst schwer bewaffnet umstellten. "Das ist bei jedem Alarm an Schulen u.ä. so, egal warum der Alarm ausgelöst wurde", teilte die Mainzer Polizei mit. "Bitte keine Spekulationen zum Auslösegrund."

Da die Polizei sicherheitshalber zunächst von einem echten Alarm ausging, wurde jede Etage durchsucht und jeder Raum überprüft. Nach und nach wurden die Eingeschlossenen von den Beamten ins Freie geleitet. Hinweise auf einen Auslöser unabhängig von den Problemen mit der Stromversorgung ergaben sich dabei nicht. Es dauerte fast zwei Stunden, bis alle Personen die Räume wieder verlassen konnten und die Hochschule den Betrieb wieder aufnehmen konnte.

Auch in zwei Banken wurden durch den Stromausfall Einbruchsalarm ausgelöst. Auch hier mussten Polizisten die Umstände zunächst überprüfen, bevor sie Entwarnung geben konnten. Am Wiesbadener Hauptbahnhof fanden sich Pendler und Reisende am Morgen vorübergehend in einer dunklen Eingangshalle wieder. Der Zugverkehr in der Region lief jedoch trotz Stromausfall offenbar weitgehend nach Plan. In Mainz fielen dagegen zahlreiche Stadtbusse aus.

Quelle: ntv.de, mmo/AFP/dpa

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