Politik

Einmischung in US-Wahlkampf Russland soll Proteste organisiert haben

Ein Untersuchungsbericht der US-Geheimdienste zur mutmaßlichen Einmischung Russlands in die US-Wahlen.

Ein Untersuchungsbericht der US-Geheimdienste zur mutmaßlichen Einmischung Russlands in die US-Wahlen.

(Foto: AP)

Mit Fake News und Propaganda soll sich Russland in den US-Wahlkampf eingemischt haben. Doch dabei blieb es offenbar nicht: Laut Facebook haben russische Accounts auch zu Demonstrationen aufgerufen - unter anderem gegen Flüchtlinge und Muslime.

Die offenbar aus Russland geführte Kampagne zur Destabilisierung des US-Wahlkampfes hat laut Facebook auch die Organisation von Protestaktionen umfasst. Beim Entfernen von Anzeigen, die von gefälschten Profilen bezahlt worden seien, seien auch beworbene Events gelöscht worden, bestätigte Facebook der Website "The Daily Beast". Dem Bericht zufolge gehörte dazu auch eine Demonstration gegen Flüchtlinge und Muslime in der Stadt Twin Falls im Bundesstaat Idaho im August des vergangenen Jahres.

Das ist der erste bekanntgewordene Fall, in dem es nicht nur um die Verbreitung gefälschter Nachrichten oder Propaganda im Netz geht, sondern auch um Veranstaltungen im realen Leben.

Facebook hatte vergangene Woche mitgeteilt, dass russische Drahtzieher für rund 100.000 Dollar Anzeigen in dem Netzwerk geschaltet hätten, um sich in die US-Innenpolitik einzumischen. Dabei seien rund 470 Profile identifiziert worden, die zwischen Juni 2015 und Mai 2017 etwa 3000 Anzeigenplätze gekauft hätten. "Unsere Analyse legt nahe, dass diese Profile und Seiten miteinander vernetzt waren und von Russland aus betrieben wurden", erklärte Facebooks Sicherheitschef Alex Stamos.

Facebook machte damals keine Angaben zum Inhalt der Anzeigen oder dazu, wie viele Amerikaner und wo sie gesehen haben könnten. Ausländische Einmischung in den Wahlkampf ist in den USA grundsätzlich verboten.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen