Politik

RTL/ntv-Trendbarometer AfD erreicht Rekord-Vorsprung vor Union, Zufriedenheit mit Merz am Tiefpunkt

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Die Mehrheit der Deutschen sieht laut einer Forsa-Umfrage Reformbedarf, hält dafür aber nicht unbedingt Kürzungen der Sozialleistungen für nötig. Im RTL/ntv-Trendbarometer rauscht die Zufriedenheit mit Kanzler Merz weiter in den Keller - und die AfD baut ihren Abstand zur Union aus.

Zu Beginn des angekündigten Herbsts der Reformen gibt es schlechte Neuigkeiten für die Unionsparteien und Friedrich Merz. Weder der CDU/CSU noch ihrem Bundeskanzler gelingt es, sich aus dem Umfragetief zu befreien. Die AfD kann ihren Abstand zur Union im RTL/ntv-Trendbarometer sogar noch ausbauen - zu einem Rekord-Vorsprung. Bei den Parteipräferenzen verliert die Union 1 Punkt und landet bei 24 Prozent. Die AfD hält sich im Vergleich zur Vorwoche stabil bei 27 Prozent. Damit liegen CDU und CSU aktuell 3 Prozentpunkte hinter der AfD. Dies ist der größte bisher gemessene Abstand der AfD vor der Union auf Bundesebene.

Die Grünen gewinnen 1 Punkt hinzu und erreichen 12 Prozent. Unverändert bleiben die Werte für die SPD (13 Prozent), die Linke (11 Prozent), das BSW (4 Prozent), die FDP (3 Prozent) und die sonstigen Parteien (6 Prozent). Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen liegt mit aktuell 22 Prozent über dem Anteil der Nichtwähler bei der vergangenen Bundestagswahl (17,9 Prozent).

Zudem rauschen die Umfragewerte von Friedrich Merz weiter in den Keller. Nur noch 26 Prozent der Befragten sind mit seiner Arbeit zufrieden - in der Vorwoche waren es noch 28 Prozent. Im Juni hatte Merz noch Werte mit einer 4 vorn. Die Zufriedenheit mit Merz als Regierungschef ist somit so niedrig wie noch nie seit seinem Amtsantritt als Bundeskanzler. 70 Prozent sind mit Merz' Arbeit nicht zufrieden.

Auch bei der Einschätzung der politischen Kompetenz der Parteien geht es für die Union bergab. Nur noch 18 Prozent (minus 1 Punkt) trauen der CDU/CSU die Lösung der Probleme in Deutschland zu. Der Koalitionspartner SPD fällt von 8 auf 7 Prozent. Die AfD kann hingegen um zwei Punkte zulegen - 15 Prozent schreiben ihr mittlerweile politische Kompetenz zu. Insgesamt 6 Prozent (plus 1 Punkt) trauen den Grünen und 4 Prozent (minus 1 Punkt) der Linken zu, mit den Problemen in Deutschland am besten fertig zu werden. 47 Prozent der Bundesbürger sehen bei keiner der Parteien politische Kompetenz.

Vom Bürgergeld über die Rente bis hin zur Kranken- und Pflegeversicherung - die Bundesregierung hat verschiedene Reformen bei den sozialen Sicherungssystemen angekündigt. Dringenden Reformbedarf sieht auch mehr als jeder zweite Deutsche. Eine Mehrheit von 54 Prozent der Befragten ist der Meinung, Schwarz-Rot solle die Sozialreformen noch in diesem Herbst auf den Weg bringen. Nur 24 Prozent sind der Auffassung, die Regierung könne sich dafür bis zum nächsten Sommer Zeit lassen. Dass die Bundesregierung noch später Reformen verabschieden sollte, finden nur 9 Prozent. Für eine schnelle Umsetzung der angekündigten Reformen sprechen sich am häufigsten die Anhänger der Unionsparteien aus.

Ein etwas anderes Bild ergibt sich, wenn die Menschen in Deutschland dazu befragt werden, ob es im Zuge der Reformen auch Kürzungen bei den Sozialleistungen geben solle. Lediglich eine Minderheit von 41 Prozent der Bundesbürger vertritt die Meinung, dass bei den Ausgaben für die sozialen Sicherungssysteme in den kommenden Jahren gekürzt werden soll. Eine knappe Mehrheit von 51 Prozent gibt an, es seien keine wesentlichen Kürzungen erforderlich. Deutliche Kürzungen halten am häufigsten die Anhänger von Union und AfD, am seltensten hingegen die Anhänger der Linkspartei für nötig.

Die Daten des RTL/ntv-Trendbarometers wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 23. bis zum 29. September erhoben. Datenbasis für das Trendbarometer: 2502 Befragte, statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte. Datenbasis für die Frage zur Reform der Sozialsysteme: 1003 Befragte, Daten am 26. und 29. September erhoben, statistische Fehlertoleranz: plus/minus 3 Prozentpunkte.

Weitere Informationen zu Forsa hier.

Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.

Quelle: ntv.de, lve

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