Verkehrs-Raudis laden Punkte ab Flensburger KBA warnt
27.08.2003, 15:41 UhrWer im Internet gegen Entgelt Punkte in Flensburg oder sogar Fahrverbote übernimmt macht sich strafbar. Um den eigenen Führerschein nach Geschwindigkeitsüberschreitungen und anderen Verkehrsdelikten zu retten, böten Verkehrssünder im Internet vermehrt hohe Summen an, um so Dritte dazu zu gewinnen, offiziell die Schuld und somit auch die Punkte in der Verkehrssünderdatei in Flensburg zu übernehmen. Verkehrssünder und Übernehmer von Ordnungswidrigkeiten, die sich an diesem "Punktehandel" beteiligen, bekommen nun angeblich Probleme.
Die geschäftstüchtigen (Halb-)Kriminellen geben gegenüber den Bußgeldstellen falsche Erklärungen ab und machen sich so der "gemeinschaftlichen mittelbaren Falschbeurkundung" strafbar, warnt das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg. Dieses Delikt könne mit Geld- oder mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren geahndet werden.
In Internet-Foren von Auto-Sites und Motorpresse sind Einträge wie: "Probleme mit den Punkten? Mail' mich einfach an ....", nicht selten. Angeblich wechseln schon mal bis zu 1.000 Euro pro Punkt den Besitzer. Ganz gewiefte notorische Verkehrssünder geben Freunde oder Bekannte aus Osteuropa als Fahrer von geblitzten Autos an. Folgt ein Eingeständnis des fälschlich Beschuldigten, wird der Fall nicht weiter verfolgt. Einen Foto-Abgleich verlangt die Bußgeldstelle fast nie.
Das Kraftfahrtbundesamt will zukünftig Strafanzeige und Strafantrag gegen die Trickbetrüger stellen. "Die ordnungsgemäße Bestrafung von Verkehrs-Raudis sei notwendig, um erzieherisch auf die betroffenen Autofahrer einwirken zu können und die Allgemeinheit vor ungeeigneten Kraftfahrzeugführern zu schützen", hieß es in einer Presseerklärung des KBA.
Quelle: ntv.de