Auto

Der Kleine mit dem großen Schutzschild Nissan Note mit Sicherheitsreserve

Kameras sorgen für mehr Überblick: Der Note glanzt mit neuen Sicherheitssystemen.

Kameras sorgen für mehr Überblick: Der Note glanzt mit neuen Sicherheitssystemen.

(Foto: Axel F. Busse)

Wenn das keine Einladung ist: Fast im 90-Grad-Winkel lassen sich die hinteren Türen des neuen Nissan Note öffnen und der Blick auf die Rückbank offenbart Erstaunliches - so viel Beinfreiheit findet man selbst in Mittelklasse-Limousinen selten. Noch beeindruckender ist nur das Sicherheitssystem.

Dynamische Linien und Falten prägen die Optik des neuen Nissan Note.

Dynamische Linien und Falten prägen die Optik des neuen Nissan Note.

(Foto: Axel F. Busse)

Der neue Nissan Note soll nach dem Verständnis des Herstellers in der Kleinwagen-Hierarchie etwas höher positioniert werden. Nach wie vor ist der Note 4,10 Meter lang, doch die Proportionen haben sich geändert. Vorn fehlen 30 Millimeter Überhang, die dem Heck des Wagens zugerechnet wurden. Das für einen Mini-Van ausschlaggebende Transportvolumen wird jetzt mit 411 bis 2012 Litern angegeben. Das ist enorm. Am steil abfallenden Heck sind die Leuchten etwas geschmeidiger designed und reichen nicht mehr bis zur Dachkante hinauf, stattdessen ragen sie in die hinteren Kotflügel hinein. Die Ladekante ist in 63 Zentimetern Höhe vorzufinden und erlaubt bequemes Einladen.

Die Front ist gefälliger und dynamischer, man hat derlei schon in höheren Fahrzeugklassen gesehen. Der seitlich spitz auslaufende Grill ragt in die Scheinwerfergläser hinein. Die Nüchternheit des vormaligen Zweckautos ist gewichen, das Ziel, auch optische Reize zu bieten, ist erreicht. Man stelle sich vor, diese Konsequenz hätte auch im Innenraum geherrscht. Zwar lässt das Kostendiktat im Kleinwagenbereich den Verzicht auf großflächigen Plastikeinsatz wohl nicht zu, doch rings um das Handschuhfach, am Armaturenbrett und den Türverkleidungen wünschte man sich etwas mehr freundliche Haptik. Zu den unerfüllten Wünschen zählt außerdem die Längsverstellbarkeit der Lenksäule.

Sicherheitsauge reinigt sich selbst

Ein origineller Hingucker ist der "Donut" an der Mittelkonsole, der sämtliche Bedienelemente für Heizungs-, Gebläse- und Klimasteuerung vereinigt. Die kreisförmige Temperaturanzeige wird eingefasst von Tasten für die Auswahl der verschiedenen Funktionen, die kreisförmig darum herum angeordnet sind. Wer bereit ist, 3200 Euro mehr als die minimal nötigen 13.990 Euro für einen Note auszugeben, der bekommt das neuartige Navigations- und Infotainment-System "Nissan Connect" mitgeliefert. Der Touchscreen befindet sich oberhalb des Klima-Kringels und ist geeignet, den Käufer über die karge Plastik-Landschaft ringsum hinweg zu trösten.

Viele hilfreiche Assistenten, aber auch viel Plastik: Innenraum des Nissan Note.

Viele hilfreiche Assistenten, aber auch viel Plastik: Innenraum des Nissan Note.

In dem Aufpreis sind die höherwertige Ausstattung "Acenta" und eine Reihe von Sicherheits-Features enthalten, die in dieser Klasse noch Ausnahmeerscheinungen sind. Das so genannte "Safety Shield" umfasst einen Totwinkel-Warner, Bewegungserkennung sowie einen Spurhalte-Assistenten. Der Schutzschild wird ergänzt durch einen "Around View Monitor". Dass sich die Zusatzkosten für die Überwachungssysteme in überschaubarem Rahmen halten, ist der Tatsache zu verdanken, dass die bei anderen Lösungen auf mehrere optische und radarbasierte Zusatzgeräte verteilten Funktionen hier auf ein "Auge" konzentriert sind: Eine am Heck angebrachte spezielle Weitwinkelkamera, die sich obendrein auch noch selbst reinigt.

Die am oberen Rand der Heckklappe montierte Kamera muss zur Gewährleistung der drei Überwachungsfunktionen jeder Zeit absolut sauber sein. Um die Funktionsfähigkeit konstant zu erhalten, setzen die Nissan-Entwickler auf eine weltweit erstmals umgesetzte Lösung. Dabei wird das auf das Display des bordeigenen Nissan-Connect-Systems übertragene Kamerabild vor jedem Einsatz mit Hilfe modernster Bildverarbeitungssoftware auf Verschmutzungen hin gescannt. Ist die Sicht getrübt, wird das Objektiv automatisch mit einem Wasserstrahl gereinigt und danach mit einem kurzen Stoß komprimierter Luft getrocknet. Das System ist sogar in der Lage, bei Bedarf nur Druckluft aufs Objektiv zu pusten – Regentropfen sind "wie weggeblasen".

Wie aus einem Hubschrauber

Das bereits im Modell Qashqai erprobte System Around View Monitor (AVM) ist ein fester Bestandteil des Sicherheitspakets für den neuen Note. Es macht paralleles und rückwärtiges Einparken leichter und zugleich sicherer. Der AVM projiziert mit Hilfe von vier im Kühlergrill, in den Rückspiegelgehäusen und in der Heckklappe platzierten Kameras eine Aufsicht des Note auf das farbige Display des Navigationsgeräts. Die Helikopterperspektive hilft dem Fahrer bei der exakten Bestimmung der Fahrzeugposition im unmittelbaren Umfeld. Als Folge verspricht Nissan: Das Manövrieren und Rangieren auf engem Raum wird stressfreier, zumal alle Kamerabilder auch einzeln und auf Wunsch in einem größeren Format abrufbar sind.

Der Nissan Micra ist jetzt auch mit dem neuen Connect-System zu haben.

Der Nissan Micra ist jetzt auch mit dem neuen Connect-System zu haben.

(Foto: Axel F. Busse)

Genauso gut ist es möglich, den AVM als normale Rückfahrkamera einzusetzen. Dann erleichtern zusätzlich eingeblendete farbige Hilfslinien das zielgenaue Rückwärtsbugsieren in eine Parklücke. Die Wirkungsweise des Systems, das ergaben die ersten Testfahrten, ist zuverlässig und leicht bedienbar. Totwinkel- und Spurhalte-Assistent warnen jedoch mit einem identischen Piepton, so dass erst der Blick auf die Kontrollleuchte im Hauptdisplay Aufschluss darüber gibt, welche Gefahr jetzt eigentlich im Verzug ist. Über die Touchscreen des Connect-Systems können die Assistenten einzeln deaktiviert werden.

Zwei Motoren in drei Leistungsstufen stehen für die Kunden zur Auswahl: Als Basis fungiert der 1,2 Liter große Dreizylinder-Benziner, der mit einem Fünfganggetriebe kombiniert ist. Als Sauger setzt er 80 PS frei. Wird dies Aggregat mit einem Kompressor ergänzt, erhält es die Kennung "DIG-S" und soll 98 PS abgeben. Diese Version wird laut Nissan jedoch noch nicht ab Marktstart im Herbst, sondern Anfang 2014 zur Verfügung stehen. Dritter im Bunde ist der bekannte 1,5 Liter große Vierzylinder-Diesel, der 90 PS für den Vortrieb bereit stellt. Das Drehmoment wurde durch Überarbeitung des von Renault entwickelten Motors von 240 auf 260 Newtonmeter gesteigert. Als Alternative zur Fünfgang-Schaltung ist ein CVT-Automatik-Getriebe zu haben, eine Sechsgang-Handschaltung ist nicht verfügbar.

Modell Micra in grundlegender Überarbeitung

Diese Tatsache fällt nicht weiter negativ auf, da auch der drehfreudige Diesel während der Probefahrten akustisch nicht zur Last fiel. Selbst in Regionen bis 4000 Umdrehungen verrichtet er unaufgeregt seine Arbeit, der beherzte Antritt ist eine Freude, die man sich auch vom dreizylindrigen Benziner wünschte. Der zeigte sich hier und da etwas schmalbrüstig, vor allem, wenn es darum ging, im vierten oder fünften Gang so etwas wie Beschleunigung zu erzeugen. Wenn man allerdings im Praxisverbrauch in die Nähe der versprochenen 4,3 Liter je 100 Kilometer kommt, wird sich niemand an der Temperamentsdelle stören.

Nissan geht davon aus, dass sich drei Viertel der Kunden für die Ausstattungslinie Acenta entscheiden werden, die für den Benziner mindestens 15.990 Euro und für den Diesel wenigstens 18.290 Euro kostet. Der Anteil an Selbstzündern wird auf knapp ein Fünftel taxiert. Nicht gänzlich neu aufgelegt, aber gründlich aufgefrischt wurde der kleinere Bruder des Note, der Micra.

Ihn gibt es schon seit mehr als 30 Jahren und mit mehr als sechs Millionen verkauften Einheiten weltweit darf man ihn getrost als Erfolg feiern. Front- und Heckpartie wurden neu designed, das ebenfalls grundüberholte Interieur erhielt einen höherwertigen Anstrich. Hinzu kommen technische Innovationen, die dem Fahrer im Alltagseinsatz spürbaren Nutzen bringen sollen. Neben dem Einparkassistenten gibt es zum Beispiel auch das innovative Infotainment-System Nissan Connect. Der nur mit Dreizylinder-Benzinmotor (80 oder 98 PS) erhältliche Micra wird zu Preisen ab 11.250 Euro angeboten.

Quelle: ntv.de

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