Hart, aber gerecht Puristischer Fahrspaß im Alfa 4C
26.09.2013, 16:22 Uhr
Alfa Romeo ist mit dem 4C ein echter Hingucker gelungen.
Lediglich 300 Einheiten seines lange ersehnten Sportflitzers C4 will Alfa Romeo pro Jahr auf den deutschen Markt schicken. Das ist fast so hart wie das Fahrwerk des Zweisitzers, der sich nicht nur an dieser Stelle puristisch gibt.
"Endlich" werden die Alfa-Romeo-Fans und nicht nur sie sagen Es gibt wieder einen richtigen Sportwagen der Marke – den 4C. Mit 240 PS bei unter 1000 Kilogramm Leergewicht mehr als ausreichend motorisiert, mit 50.500 Euro auch noch zu einem in diesem Segment annehmbaren Preis. Ab Oktober wird die puristische Fahrmaschine im Handel sein. Allerdings kommen in Deutschland nur rund 300 Einheiten jährlich auf den Markt
Keine Frage, Alfa Romeo ist mit dem 4C ein echter Hingucker gelungen. Das Design versprüht pure Sportlichkeit und sorgte schon bei seinem ersten Messeauftritt, auf dem Genfer Salon 2011, für eine derartige Begeisterung beim Publikum, das die Entscheidung zum Bau des flachen Flitzers damit endgültig gefallen war. Gefertigt wird das gute Stück nicht bei Alfa direkt, sondern bei der noblen Fiat-Konzernschwester Maserati in Modena und dort dann eben auch in Handarbeit. Das beschränkt dann auch die Jahresproduktion auf rund 3500 Exemplare beschränkt und teilweise den Preis des 4C erklärt.
995 Kilogramm reines Kampfgewicht
Knapp vier Meter lang und nur 1,18 Meter hoch ist der jüngste Spross der Alfa-Familie. Er bringt gerade einmal 995 Kilogramm auf die Waage. Ein beeindruckendes Ergebnis konsequenter Leichtbauweise, das unter anderem durch den Einsatz von Carbon und Magnesium erreicht wurde. Selbst beim Gewicht der Windschutzscheibe wurde eingespart – und damit das angestrebte Ziel eines Leistungsgewichts von unter 4 Kilogramm pro PS erreicht. Die nicht einmal 1000 Kilogramm sind fast optimal verteilt, 40 Prozent auf der Vorderachse, 60 Prozent auf der angetriebenen Hinterachse. Die Lenkung verzichtet komplett auf jede Art von elektronischer Unterstützung, was aber nur beim Rangieren auffällt. Während der Fahrt vermittelt sie einen recht direkten Eindruck.
Einen Eindruck von Beschaffenheit der Fahrban bekommen die Insassen indes auch, denn das sehr straff abgestimmte Fahrwerk des 4C liefert unaufgefordert einen "Straßenzustandsbericht". 4C-Käufern dürfte das allerdings schnell egal sein. Sie werden gebührend entschädigt. Denn mehr Spaß als der Alfa macht auf kurvigen Landstraßen kaum ein anderer. Der Italiener fährt sich wie ein Kart, scheint auf dem Asphalt geradezu zu kleben. Was so alles möglich ist mit dem 4C, demonstrierte Alfa auf dem Nürburgring, wo der Sportwagen die Fahrt über die Nordschleife in gerade einmal 8:04,05 Minuten absolvierte.
Imposanter Klang im puristischen Innenraum
Die 240 PS haben mit dem italienischen Sportwagen im Zusammenspiel mit dem sechsstufigen Doppelkupplungsgetriebe dann auch im wahrsten Sinne des Wortes leichtes Spiel. In nur 4,5 Sekunden geht es aus dem Stand auf Tempo 100, erst bei 258 km/h wird dem beeindruckenden Vorwärtsdrang ein Ende gesetzt. Der aus der Giulietta bekannte 1,8-l-Vierzylinder-Turbo wiegt im 4C gleich 22 Kilogramm weniger, ist direkt hinter den beiden Sitzen platziert und sorgt schon in der Serienausführung für einen imposanten Klang. Mit dem 700 Euro teuren Sportauspuff, der optional geordert werden kann, lässt sich das noch einmal steigern, dürfte aber dann wirklich nicht mehr jedermanns Geschmack sein.
Das gilt auch für die Gestaltung des Innenraums. Dort ist alles ein wenig trist und die harten Kunststoffoberflächen wirken alles andere als hochwertig. Die Sportsitze sind nicht unbedingt für die Langstrecke ausgelegt, bieten zu wenig Seitenhalt und nur der Fahrersitz lässt sich um einige Zentimeter in Längsrichtung verstellen. Platz für die Jacke gibt es in dem Zweisitzer nicht, sie muss in den "Kofferraum". Mit seinen gerade einmal 40 Litern Fassungsvermögen ist dieser exakt so groß wie der Tank- was man auch nicht alle Tage hat.
Klima- und Audioanlage sind serienmäßig wie die Pedale und die Fußablage für Fahrer und Beifahrer aus Aluminium. Der Alfa 4C rollt ab Werk auf 17-Zoll-Felgen vorne und 18 Zoll-Felgen hinten an den Start. Gegen Aufpreis lässt sich eine 18/19-Zoll-Kombination ordern, die dem Italiener in Kombination mit der klassischen roten Alfa-Lackierung die mit Abstand beste Optik verpasst. Wer sich im Oktober zum Kauf entschließt, wird frühestens im Frühjahr 2014 seine ersten Runden mit dem Spaßmobil drehen können. Denn die Lieferzeiten liegen bei mindestens sechs Monaten.
Quelle: ntv.de, hpr/sp-x