Auto

"Geisterauto" mängelfrei Renault erwägt Klage

Nach einer angeblichen Panne mit dem Tempomat eines Renault-Fahrzeugs will der französische Autobauer rechtliche Schritte einleiten. Unabhängige Sachverständige hätten "keinerlei Mängel" an dem Vel Satis gefunden, mit dem ein Franzose eine Stunde lang angeblich unfreiwillig mit Tempo 190 über eine Autobahn gerast ist, erklärte das Automobilunternehmen.

Renault werde eine einstweilige Verfügung beantragen, an die sich ein gerichtliches Beweissicherungsverfahren anschließen werde. Der französische Autofahrer hatte von einer Fehlfunktion des Geschwindigkeitsreglers gesprochen.

Das Unternehmen, das sich "besorgt" über den erlittenen Imageschaden zeigte, schloss weitere rechtliche Schritte, etwa eine Schadenersatzklage, nicht aus. Nach Angaben von Renault arbeiteten die Bremsen, das Automatikgetriebe, der Motor und der Tempomat des Autos einwandfrei. Sämtliche elektronischen, mechanischen und hydraulischen Funktionen des Fahrzeugs seien untersucht worden.

Der 29-jährige Hicham Diquiedt war eigenen Angaben zufolge rund eine Stunde mit 190 Kilometern pro Stunde über die Autobahen A71 im französischen Landesinneren gefahren, weil sich die auf 130 Stundenkilometer eingestellte automatische Geschwindigkeitskontrolle beim Beschleunigen verselbständigt habe.

Über das Mobiltelefon habe er die Gendarmerie verständigt. Die Polizei sei ihm hintergefahren und habe versucht, ihm zu helfen. "Sie haben versucht, mit mir eine Lösung zu finden" - wie zum Beispiel, den Magneten herauszureißen, der als Kontakt zwischen Tempomat und Bremse dient. Nach einer Stunde sei es ihm schließlich gelungen, den Motor abzuwürgen, so dass der Wagen von alleine langsamer geworden sei. Etwa 20 Kilometer vor einer Mautstelle sei das Auto dann zum Stehen gekommen, berichtete ein Gendarm vom Autobahnabschnitt Riom.

"Er hat ziemlich Angst gehabt", sagte der Gendarm, "zumal er einmal auf dem Standstreifen überholen musste". Die Gendarmerie hatten an der Mautstelle Combronde bereits Vorsorge getroffen, falls Diquiedt nicht hätte anhalten können: Sämtliche Angestellten mussten ihre Kabinen verlassen, die Schranken wurden gehoben und Leuchtpfeile für Sondertransporte wiesen den Weg durch die Anlage. Alle anderen Autofahrer mussten auf einer Notspur anhalten und warten. Polizei und Krankenwagen standen bereit. Renault hatte sich angesichts der Schilderungen von Anfang an skeptisch gezeigt.

Quelle: ntv.de

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