Auto

Can-Am Spyder F3 aus Kanada Scharfer Cruiser auf drei Rädern

Der Can-Am Spyder F3 ist ein scharfes Geschoss, das entsprechend seinem Aussehen richtig Spaß macht.

Der Can-Am Spyder F3 ist ein scharfes Geschoss, das entsprechend seinem Aussehen richtig Spaß macht.

Der kanadische Bombardier-Konzern bietet ab sofort Cruiser-Spaß auf drei Rädern an. Der Can-Am Spyder F3 glänzt nämlich durch ein hohes Maß an Sicherheit und extrem hohe Kurvengeschwindigkeiten. Allerdings verlangt das dem Piloten auch einiges ab.

Manche Vehikel haben mit Vorurteilen zu kämpfen. Zum Beispiel motorisierte Dreiräder. Je nach Hersteller haben sie zwei Räder an Vorder- oder Hinterachse und sind somit ein Mittelding aus Auto und Bike. Der kanadische Bombardier-Konzern, der 1942 mit  dem Bau von Schneemobilen bekannt wurde, setzt seit 2008 auf eine ganz eigene Dreirad-Dynamik. Seine Can-Am Spyder haben dank breiter Vorderachse jede Menge Grip, hinten treibt ein 225er Autoreifen das Dreirad an. Nach betont sportlichen und reisetauglichen Modellen soll ab sofort der Can-Am Spyder F3 die Freunde von Cruisern bedienen: entspannte Sitzposition mit leicht nach vorne gebeugtem Oberkörper und fast ausgestreckten Armen und Beinen. Cruiser-Fans soll der F3 neben der Bequemlichkeit vor allem mit hoher Fahrdynamik und Sicherheit überzeugen.

Die vorverlegten Fußrasten und ein hoher Lenker ergeben eine entspannte Cruiser-Sitzhaltung auf dem Can-Am Spyder F3.

Die vorverlegten Fußrasten und ein hoher Lenker ergeben eine entspannte Cruiser-Sitzhaltung auf dem Can-Am Spyder F3.

Rechts ein Gasgriff am Lenker, links die Tasten einer Halbautomatik zum Rauf- und Runterschalten. An der linken Fußraste nichts, rechts ein Bremspedal. So bedient man die Mischung aus leistungsstarkem Roadster á la Porsche Boxster und hyperagilem Supermoto-Zweirad. Der Pilot eines Can-Am Spyder F3 hängt mit dem ganzen Körper im Fahrtwind, freut sich dank breiter Vorderachse über reichlich Grip vorn und berechenbare Drifts mit leicht durchdrehendem Antriebsrad hinten – jedoch immer nur so weit, wie es die Sicherheitssysteme zulassen.

Extreme Fahrdynamik macht Spaß

Das Stabilitätskontrollsystem SCS arbeitet wie ein ESP beim Auto, das Traktionskontrollsystem TCS verhindert einen Leistungseinsatz oberhalb der übertragbaren Antriebskräfte, ABS beugt Bremsblockaden vor. Das Fenster bis zum Einsatz der Systeme erlaubt leichte Driftwinkel, die die möglichen hohen Kurventempi mit einem großen Schuss Fahrspaß würzen. Allerdings dürfte ein überzeugter Biker hier immer die Schräglage eines Motorrads vermissen, ebenso die Möglichkeit des Schlängelns durch Engstellen oder das problemlose Parken. Aber: Die extreme Fahrdynamik macht Spaß, die Sicherheitsreserven sind groß und außerdem ist Stauraum vorhanden, den man bei einem normalen Bike vermisst. Auch Beifahrer dürfte man fürs kippsichere Dreirad leichter finden, als für so manchen heißen Ofen mit zwei Rädern.

Kurventempo und Fahrspaß zeichnen den Can-Am Spyder aus.

Kurventempo und Fahrspaß zeichnen den Can-Am Spyder aus.

Für flotten Vortrieb sorgt beim Spyder F3 der 1,3-Liter-Dreizylinder von Bombardiers Konzerntochter Rotax. Der Reihen-Triple verwöhnt mit kräftigen 130 Newtonmeter Drehmoment, 115 PS Leistung und dem charakteristischen Dreizylinder-Sound, den Fans zum Beispiel auch an einer Triumph Speed Triple schätzen. In nur 4,8 s katapultiert der Rotax-Antrieb das trocken 386 Kilogramm schwere Dreirad auf 100 km/h – das ist zwar um gut eineinhalb Sekunden langsamer als besagtes Triumph-Zweirad, aber immerhin exakt so schnell wie ein aktueller Porsche 911 Carrera.

Mit den Oberschenkeln lenken

Die Auswahl zwischen sechs Gängen erfolgt wahlweise manuell oder halbautomatisch. Gerade beim Cruiser F3 empfiehlt sich die Semi-Automatik, die beim Wechseln in niedrigere Gänge von selbst Zwischengas gibt und beim Hochschalten unter Last keine wesentliche Zugkraftunterbrechung spüren lässt. Fürs Fahrverhalten seines neuen F3 hat Can-Am die Erfahrungen mit seinen bisherigen Spyder-Modellen RS (Sportler), RT (Tourer) und ST (Tourensportler) einfließen lassen. Dank der Sitzposition mit nahezu gestreckten Beinen kann der Pilot stärker als bisher mit den Oberschenkeln lenken und so die Arme entlasten. Die müssen wegen der hohen Kurvengeschwindigkeit und trotz dynamischer Servolenkung nämlich ganz schön Kraft aufwenden. Die Fahrtechnik mit ausgestrecktem kurvenäußerem Arm erleichtert mit der Zeit den Ritt um die Kehre mit dem Spyder F3, wie erste Testfahrten gezeigt haben.

Drei Ausstattungspakete sollen unterschiedliche Fahrertypen bedienen. Dank des sogenannten UFIT-Systems lassen sich die Dreirad-Cruiser auf Körpergrößen zwischen 1,56 und 1,86 Meter optimal einstellen. Und selbst mit zwei Metern Länge hat man bequem Platz auf dem rasanten Spyder F3. Wer keinen Motorrad-Führerschein hat, oder sich nicht mehr auf die Schräglagen eines Zweirads einlassen möchte, kann sich durchaus auf eine Testfahrt mit einem Motor-Dreirad wie den Can-Am Spyder einlassen. Zum Fahren genügt in Deutschland ein Autoführerschein, der vor dem 19. Januar 2013 ausgestellt wurde. Die Preise beginnen bei 18.890 Euro.

Quelle: ntv.de, hpr/sp-x

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