Werkstatt-Test lässt aufhorchen Viele bezahlen für nichts
22.09.2009, 13:02 Uhr
Schlamperei, die dem Kunden dennoch in Rechnung gestellt wird. Mehr als ein Viertel der Werkstätten führt zwar nicht alle notwendigen Arbeiten durch, rechnet aber alle ab.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Der Besuch in der Werkstatt ist immer ein teures Vergnügen. Umso ärgerlicher, wenn dort auch noch schlampig gearbeitet wird. Mehr als ein Viertel aller Werkstätten im Test berechnen Leistungen die sie gar nicht erbringen.
Im diesjährigen Werkstatttest des ADAC untersuchte der Automobilclub 75 Vertragswerkstätten in ganz Deutschland. Erschreckendes Ergebnis: Mehr als ein Viertel der Betriebe fanden nicht alle der eingebauten Fehler der ADAC-Tester. Dabei wurden desöfteren Autofahrer für Arbeiten zur Kasse gebeten, die überhaupt nicht durchgeführt wurden. Alle Fehler, die der ADAC in den Fahrzeugen versteckt hatte, wäre über die normalen Wartungslisten der Hersteller zu bemerken gewesen.

Teures Vergnügen: Ein Besuch in der Werkstatt kostet in der Regel viel Geld. Deshalb sollten Kunden aufpassen, was sie da eigentlich bezahlen.
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"Das ist ein ambivalentes Ergebnis", sagt Christian Buric vom ADAC. "Einerseits haben zwei Drittel der geprüften Werkstätten mit sehr gut abgeschnitten". Auf der anderen Seite seien bei 27 Prozent der Stichproben den Kunden Leistungen berechnet. die sie schlicht nicht erhalten haben. "In keiner anderen Branche würde man so etwas tolerieren", erklärt Buric.
Unter den 15 verkaufsstärksten Marken in Deutschland prüfte der Automobilclub jeweils fünf Werkstätten. Dabei konnten die Mercedes-Werkstätten die Markenwertung einwandfrei gewinnen. Die fünf Betriebe mit dem Stern konnten alle Fehler ausfindig machen und zeigten auch in Sachen Service eine gute Leistung.
Der ADAC bemängelt nach seinem Test vor allem das schlampige Abarbeiten der Wartungslisten. Auf der Rechnung fanden sich stets alle Punkte, aber bei der Prüfung wurde doch so einiges links liegen gelassen. War es Zeitmangel oder Gedankenlosigkeit? In jedem Fall bezahlt der Kunde hier für eine Leistung, die er nicht bekommen hat.
Mercedes ganz vorne, Franzosen verbessert
Auch die Transparenz der Rechnungen bemängelt der ADAC. Unervständliche Posten, unklare Formulierungen und Stundensätze verwirren den Kunden. Die meisten Rechungen der getesteten Werkstätten hinterlassen mehr Fragen als Antworten. Zumal auch gerne noch die Stundensätze verschleiert werden. Nicht selten stehen auch noch Zusatzarbeiten auf den Rechnungen, die ungefragt und ohne Rücksprache mit den Kunden vorgenommen wurden.
Unter den Marken konnte sich Mercedes dieses Mal eine einsame Spitzenposition verschaffen. Alle fünf Werkstätten erledigten die Arbeiten ohne Makel und machten auch beim Service eine gute Figur. Auf den Plätzen zwei bis sechs landeten mit Audi, Seat, Volkswagen, Opel und BMW weitere deutsche Hersteller. Da gab es jeweils nur einen geringen Punktabzug. Mit Peugeot und Citroën runden zwei französische Autobauer das erste Tableau ab. Am Ende des Feldes muss sich Toyota über eine Werkstatt ärgern, die einen Totalausfall hatte. Das Autohaus im Schongau fand keinen der Fehler. Auch für Ford wird das Ergebnis durch eine Schlamper-Werkstatt verdorben. Die Kölner landeten auf dem vorletzten Platz.
Quelle: ntv.de