Bus mit transparenten LCD-Flächen Willie, die rollende Riesenleinwand
20.12.2013, 10:28 Uhr
Mit dem Willie-Bus würde Werbung in Großstädten ein neues Level erreichen.
Das mobile Fahrgastfernsehen hat sich nicht wirklich bewährt. Die Informationen auf den kleinen Monitore in den U-Bahnen erreichen nicht alle Fahrgäste. Deswegen hat sich ein US-Designer Gedanken über eine als Bus getarnte rollende LCD-Fläche gemacht.
Jeder, der schon mal in Las Vegas war, kennt die Werbe-Fahrzeuge, die mit großen Bildschirmen und bunten Lichtern die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich ziehen. Ein Linienbus-Konzept des US-amerikanischen Designers Tad Orlowski will Reklame künftig in allen Metropolen der Welt nun auf ein neues Level heben und dabei ist der Vergleich mit Las Vegas gar nicht so weit hergeholt.
Multifunktionsflächen für Willie-Bus
Die Seiten seines Willie-Busses bestehen nämlich aus transparenten LCD-Flächen. Damit ist der Bus eigentlich nichts anderes als ein riesiger, rollender Flat-Screen mit Transportoption. Allerdings sollen Fahrgäste und Passanten auch mit nützlichen Informationen versorgt werden. Karten mit Stadtteilen, Busverbindungen, Sehenswürdigkeiten oder Nachrichten könnten auf den Bildschirmen abgebildet werden, damit sich etwa Touristen im unbekannten Großstadt-Dschungel besser zurechtfinden.
Laut Orlowski sollen die LCDs nicht nur als optische Transportfläche dienen, sondern auch Karosserieteile des Buses ersetzen. Eine ähnliche Idee präsentierte Toyota mit der Studie Fun Vii bereits auf der Tokyo Motor Show 2011. Beim Fun Vii handelte es sich im Grunde um ein riesiges Smartphone auf Rädern, das seinen Besitzer mit Informationen und Kommunikationsmöglichkeiten im Alltag unterstützt. Die komplette Außenhaut des Dreisitzers dient damals ebenfalls als Display für Anzeigen aller Art und konnte individuell genutzt werden. Im Innenraum ging es ähnlich futuristisch zu. Auf der Windschutzscheibe wurden wie bei einigen Head-up-Displays beispielsweise Verkehrsdaten eingeblendet und Gefahren hervorgehoben.
Idee ist nicht ganz neu
Auch dieses Jahr zeigten die Japaner mit dem Konzept FV2 ein Fahrzeug, dass die Frontscheibe als Hauptprojektionsfläche für wichtige Informationen nutzt. Dafür ragt die Windschutzscheibe weit nach oben. Zudem tritt der FV2 mit anderen Fahrzeugen und der Verkehrsinfrastruktur in Verbindung und soll durch frühzeitige Warnungen, beispielsweise in schlecht einsehbaren Kreuzungsbereichen, für mehr Sicherheit sorgen. Gesteuert wird der FV2 nicht mit einem Lenkrad, sondern durch die Körperbewegungen des Fahrers, ähnlich wie bei einem Segway.
Allerdings sind Toyotas Studien genauso wie der Willie-Bus bislang nur mobile Fantasien. Ob deren Umsetzung realistisch ist und wie die massiven LCD-Wände bei Unfällen reagieren, muss noch erforscht werden.
Quelle: ntv.de, hpr/sp-x