Gebrauchte

BMW X3 gebraucht Hart im Geben, hart im Nehmen

Der BMW X3 gehört zu den sportlichsten SUVs.

Der BMW X3 gehört zu den sportlichsten SUVs.

Wenn ein SUV das sportliche "S" in der Gattungsbezeichnung zu recht trägt, dann ist es der BMW X3 der ersten Generation. Wenn der Allrader um die Kurven wieselt, sind Gewicht und Abmessungen vergessen. Die Agilität hat aber auch Kehrseiten, besonders bei gebrauchten Exemplaren.

Der Kofferraum des X3 ist größer als der des X5.

Der Kofferraum des X3 ist größer als der des X5.

Der BMW X3 zählt zu den echten Sportlern unter den SUVs. Das dynamische Fahrwerk verlangt den Wirbelsäulen der Insassen allerdings auch einiges ab. Und auch in Sachen Dauerhaltbarkeit befleckt es die weiße Weste des ansonsten fast perfekten Allraders, wie Gebrauchtwagenkäufer wissen sollten.

Enger Innenraum - großer Kofferraum

Wer Wert auf optimales Raumangebot legt, ist sowieso kein klassischer BMW-Kunde. Das gilt selbst beim Kauf des immerhin 4,57 Meter langen Mittelklasse-SUVs, welches zwischen 2003 und 2010 gebaut wurde. Vor allem im Fond geht es erstaunlich eng zu. Dafür ist der Kofferraum mit 480 Litern sehr geräumig und sogar großzügiger als beim rund 30 Zentimeter längeren X5. Der Innenraum erfüllt die optischen Ansprüche an ein Premium-Modell nur, wenn der Erstbesitzer das auch bezahlt hat. In der Basisversion ging es im X3 zunächst ausgesprochen karg zu. Besserung trat erst mit der Modellpflege im September 2006 ein.

Selbst nach dem Lifting und in höheren Ausstattungslinien wirkt das Cockpit karg.

Selbst nach dem Lifting und in höheren Ausstattungslinien wirkt das Cockpit karg.

Erste Wahl beim Antrieb sind die Sechszylinderbenziner mit 2,5 und 3,0 Litern Hubraum. Vor allem das stärkere Triebwerk mit 231 PS (später 272 PS) überzeugt mit Drehfreude und Antrittsstärke bei akzeptablem Verbrauch. Wem das an der Tankstelle trotzdem zu kostspielig ist, wählt den 2,0-Liter-Diesel mit 143 PS oder – die beim Neuwagen beliebteste Option - 177 PS. Kultivierter sind die 3,0-Liter-Diesel mit bis zu 286 PS, sie verfügen aber erst seit 2005 über einen Rußfilter. Bei den kleinen Selbstzündern war der schon ein Jahr früher an Bord.

Straffe Federung

Allradantrieb gehört beim X3 zur Standardausstattung – allerdings nur aus fahrdynamischen Gründen. Denn im Gelände kommt der Münchner nicht weit. Dafür schlägt er sich auf Asphalt so gut wie kaum ein anderes SUV. Das hat allerdings seinen Preis: Denn auf eine spürbare Federung verzichtet der straffe Sportler. Das muss man mögen. Nach dem Facelift 2006 ging der X3 zumindest etwas schonender mit den Bandscheiben seiner Insassen um. Aber auch in Sachen Qualität kann das Fahrwerk nicht voll überzeugen: Der TÜV bemängelt überdurchschnittlich häufig gebrochene Federn an der Hinterachse.

Im Gelände kommt der X3 schnell an seine Grenzen.

Im Gelände kommt der X3 schnell an seine Grenzen.

Die Basisausstattung war übersichtlich und bot außer Klimaanlage und CD-Radio kaum besonderen Komfort. Ausgeglichen werden konnte das durch eine ellenlange Optionsliste, die unter anderem Bi-Xenon-Licht, Einparkhilfe und einen Skisack umfasste. Verzichtbar hingegen sind auch beim Gebrauchtkauf das Sportfahrwerk und die Trittbretter im Geländewagenstil. Finger weg heißt es auch beim Schiebedach, das aufgrund seiner anfälligen Mechanik zum Verklemmen neigt. Für Sicherheit an Bord sorgen sechs serienmäßige Airbags und der Schleuderschutz ESP. Beim EuroNCAP-Crashtest reichte es für ordentliche vier Sterne.

Wenig Schwachpunkte

Typische Schwächen hat der BMW X3 – mit Ausnahme der Feder-Probleme – kaum. Beim TÜV ist er trotz seiner oft überdurchschnittlichen Laufleistung extrem unauffällig. Einige spezielle Punkte sollten beim Kauf aber beachtet werden. Das bayerische SUV ist nicht als Zugfahrzeug ausgelegt (wie schon an den bescheidenen Anhängelast von maximal 2.000 Kilogramm zu erkennen ist), wird es trotzdem oft im Hängerbetrieb eingesetzt, verschleißen die Kupplungen besonders schnell. Der Allradantrieb hingegen ist solide, bei der Probefahrt sollte aber auf ein Rucken beim Beschleunigen geachtet werden – das kann auf ein kaputtes Verteilergetriebe hinweisen. Beim kleinen Diesel deutet zudem ein Dröhnen bei niedrigen Drehzahlen auf Ärger an der schwingungsentkoppelten Keilriemenscheibe hin.

Fazit: Das Mittelklasse-SUV von BMW ist nichts für den empfindlichen Rücken, aber ansonsten fast perfekt. Die zunächst abgehoben hohen Preise sind seit der Einführung des Nachfolgers im Sinkflug. Trotzdem sollte mit mindestens 12.000 Euro gerechnet werden.

Quelle: ntv.de, sp-x

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