Das war Sonntag, der 28. März 2021
Liebe Leserinnen und Leser,
es gibt politische Streitfragen, die selbst nach jahrelangem Vorlauf irgendwann entschieden sind. Hier geht es um ein unbeugsames Städtchen in der Schweiz, das lieber groß in einem französisch geprägten Kanton sein wollte als klein in einem deutschen. Und weil es so selten ist, dass Dinge an ein Ende kommen, habe ich Ihnen diese Meldung zum Tagesausklang aufbewahrt:
Jura statt Bern: Schweizer Stadt wechselt Kanton
Die Schweizer Kleinstadt Moutier wird nach dem Willen ihrer Bewohner künftig nicht mehr zum deutschsprachigen, sondern zum französischsprachigen Teil der Schweiz gehören. Wie das Abstimmungsbüro bekanntgab, stimmten 2114 Menschen für und 1740 gegen den Kantonswechsel. Die Abstimmung sollte einen jahrzehntelangen Streit beenden, eine plötzliche Welle an Zuzügen hatte jedoch im Vorfeld für Irritation gesorgt. In Moutier im Nordwesten der Schweiz, das bisher zum Kanton Bern gehörte, sorgt die "Jurafrage" bereits seit langem für Streit. Bei der Schaffung des französischsprachigen Kantons Jura im Jahr 1978 hatte sich die Stadt mit rund 7500 Einwohnern entschieden, weiterhin zum deutschsprachigen Kanton Bern zu gehören.
- Mehrmals war im Laufe der Jahrzehnte die Abspaltung von Bern versucht worden, teils mit drastischen Mitteln.
- 1993 starb ein Aktivist, als eine Bombe, die er transportierte, explodierte.
- Eine Mehrheit der Bewohner glaubt nun offenbar, dass Moutier als eine der größeren Städte im Kanton Jura besser gestellt sei als im Kanton Bern, wo sie eine von vielen kleinen Kommunen ist.
Bei den anderen Themen, die heute wichtig waren, ist alles noch im Fluss. Für den Tanker, der den Suezkanal blockiert, gilt das buchstäblich. Für die Corona-Pandemie irgendwie auch.
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Und zum Schluss noch ein Blick aufs Wetter:
Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht. Morgen geht es an dieser Stelle weiter mit einem neuen Tag.