Uladzimir ZhyhachouDas war Montag, der 20. Januar 2025
Er ist wieder da. Donald Trump, verurteilter Verbrecher, ist nun wieder Präsident der Vereinigten Staaten und somit wohl der mächtigste Mensch der Welt. Bei der Amtseinführung stehen Tech-Milliardäre, darunter einstige Kritiker Trumps, in der ersten Reihe. Aus aller Welt trudeln Gluckwünsche ein. Und das, obwohl Trump in seiner Rede offen darüber spricht, "das Territorium" der USA "zu vergrößern". Kremlchef Putin kann sich freuen, meint mein Kollege Hubertus Volmer in seinem Kommentar: Der neue US-Präsident liefert ihm einen Grund, seine eigenen Verbrechen zu relativieren.
Was war heute sonst wichtig:
Streit um Ukraine-Hilfen: Scholz: "Das deutsche Volk wird mit größter Intensität belogen"
Wenig Druck auf Arbeitslose: Heil ließ 40.000 ungelernte Arbeitskräfte vom Balkan holen
Engpass bei Kanonenrohren: An dieser österreichischen Maschine hängt Putins Angriffskrieg
"Andenken" an Gefangenschaft: Hamas gab Geiseln "Geschenketüten" mit
"Vorgänge sind schockierend": Habeck kommentiert erstmals Gelbhaar-Affäre
Liebe Leserinnen und Leser, ich wünsche Ihnen eine gute Nacht.
Mehr als 100 Menschen getötet: Kolumbiens Präsident erklärt ELN-Rebellen den Krieg
Nach heftigen Kämpfen in Kolumbien in den vergangenen Tagen mit mindestens 100 Toten hat Präsident Gustavo Petro der Guerillagruppe ELN den Krieg erklärt. Die ELN habe "den Krieg gewählt und wird den Krieg bekommen", erklärte Petro.
Seit Donnerstag waren im Nordosten des Landes bei Kämpfen zwischen der ELN und Splittergruppen der früheren Guerillaorganisation Farc rund 80 Menschen getötet und 11.000 weitere Menschen vertrieben worden. Am Montag wurden dann weitere mindestens 20 Tote bei Kämpfen im Süden des Landes zwischen rivalisierenden Gruppen von Farc-Abtrünnigen gemeldet.
Rund 5000 Soldaten der kolumbianischen Armee wurden bereits in das nordöstliche Gebiet von Catatumbo an der Grenze zu Venezuela entsandt.
Ein Armeevertreter sagte über die ELN-Rebellen: "Sie haben Menschen aus ihren Häusern geholt und sie auf elende Weise ermordet. (...) Es ist unsere Aufgabe als nationale Armee, das Gebiet zu stabilisieren."
Busfahrer vergewaltigt Behinderte in München – Haftstrafe
Nach der Vergewaltigung einer Behinderten in seinem Fahrzeug hat das Landgericht München I einen 74-jährigen Busfahrer zu einer Haftstrafe von viereinhalb Jahren verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann im Oktober 2023 eine Fahrt mit der Frau unterbrochen und sich in seinem Transporter an ihr vergangen hatte. Die Tat beging er demnach in der Nähe eines Spielplatzes.
Dazu verhängte er die Scheiben des Wagens mit Kleidungsstücken und einer Decke. Einer Nachbarin kam demnach die Parksituation des Transporters merkwürdig vor, weshalb sie die Polizei rief. Beamte ertappten den Mann auf frischer Tat mit heruntergelassener Hose.
Bob Dylans Testament steht zum Verkauf
Wer 27.500 Dollar übrig hat, kann das Testament von Bob Dylan kaufen. Der auf Autogramme und offizielle Dokumente spezialisierte Händler "Moments of Time" bietet zu diesem Preis den letzten Willen des Musikers an. Beziehungsweise einen Anhang zu dem Testament, um genau zu sein.
Das Testament ist auf den 22. September 1975 datiert. Bob Dylan war zu dem Zeitpunkt erst 34 Jahre alt. Im Musikgeschäft war er aber schon seit über zehn Jahren erfolgreich. Ob es sich um seinen wirklich letzten Willen handelt und er sein Testament zwischendurch nicht änderte, ist eher unwahrscheinlich. Sonst wäre es wohl auch nicht in die Hände von "Moments of Time" geraten. Wie es dorthin gekommen ist, ist nicht bekannt.
In dem Dokument bedenkt Bob Dylan seinen jüngeren Bruder David Zimmerman (78). Sollte der ihn überleben, soll er 50.000 Dollar erben. Außerdem soll David das Anwesen in Minnesota überschrieben werden, in dem er bereits wohne.
Auch für seine Kinder trifft er finanzielle Sorge. Dylan hatte zu dem Zeitpunkt bereits fünf Kinder mit seiner damaligen Frau Sara Dylan (85). 1986 kam noch Tochter Desiree (38) aus seiner zweiten Ehe mit Carolyn Dennis (70) dazu. Erst 2001, neun Jahre nach ihrer Scheidung, gaben Bob Dylan und Carolyn Dennis bekannt, dass sie ein Kind haben.
Unbekannter spannt Drahtseile über Radwege
Wer macht denn so was? In Erkrath bei Düsseldorf spannt ein Unbekannter immer wieder Drahtseile quer über Radwege - jetzt sucht die Polizei mit einer Belohnung nach ihm. Ein 83-jähriger Bürger habe die Belohnung in Höhe von 1.000 Euro zur Verfügung gestellt, teilt die Polizei mit.
Die Ermittler fahnden seit Wochen nach dem - oder der - Unbekannten, der im Dezember mindestens sechsmal Drahtseile quer über Geh- und Radwege gespannt hat. Bislang wurde niemand ernsthaft verletzt - meist entdeckten Fußgänger die Seile rechtzeitig. Doch das sei großes Glück gewesen.
Bergsteigerin erfriert am Großglockner
Tragischer Vorfall in Österreich: Am Samstag ist unterhalb des Gipfels des Großglockners eine 33-jährige Bergsteigerin erfroren. Der Tod der Frau ist aus Sicht eines Experten wohl auf ein Unterschätzen des starken Windes zurückzuführen. "Der kühlt aus und zehrt", sagte ein Sprecher der Bergrettung zur österreichischen Nachrichtenagentur APA. Die Österreicherin war nur 50 Meter unterhalb des Gipfels erfroren.
Die Alpinistin war zusammen mit ihrem 36 Jahre alten Freund bei ansonsten gutem Wetter zu dem mit 3.798 Metern höchsten Berg der Alpenrepublik aufgebrochen. Wegen konditioneller und technischer Schwierigkeiten sei das Duo aber nicht wie vorgesehen vorangekommen, so die Polizei.
Die Bergsteiger hatten eine Stelle erreicht, bei der sie nicht mehr umkehren konnten. In der Nacht zum Sonntag stieg der 36-Jährige auf anderer Route ab und holte Hilfe. Die Frau war beim Eintreffen der Bergrettung am Sonntagvormittag aber bereits tot.
Video: Heranrasender Zug zerschmettert Sattelschlepper
In Auburn im US-Bundesstaat Washington bleibt ein Sattelschlepper auf einem Bahnübergang stecken. Als sie einen herannahenden Zug erblicken, retten sich Fahrer und Beifahrer im letzten Moment aus dem Führerhäuschen. Wenige Sekunden später wird der LKW gerammt und komplett zerlegt.
Hisbollah: Waffenruhe ist Niederlage Israels
Die libanesische Hisbollah beschreibt die Waffenruhe im Gaza-Krieg als israelische Niederlage. In einer ersten Stellungnahme nach Inkrafttreten der Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas sprach die Organisation von einem "gesegneten Sieg für das palästinensische Volk und seinen Widerstand".
Israel und die Hisbollah hatten sich Ende November ebenfalls auf eine Waffenruhe geeinigt. Im Verlauf des Gaza-Kriegs wurde die vom Iran unterstützte Miliz militärisch erheblich geschwächt, nachdem sie wiederholt Raketenangriffe auf Israel gestartet hatte und dabei Ziel israelischer Gegenschläge wurde. Ein Großteil ihrer Führung wurde dabei eliminiert, und nach dem Machtwechsel in Syrien brach eine wichtige Versorgungsroute ab. Zudem schwindet ihr politischer Einfluss im Mittelmeerstaat nördlich von Israel.
Donald Trump als 47. Präsident der USA vereidigt
Donald Trump ist wieder Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Der 78-Jährige legte in Washington den Amtseid ab. Die Zeremonie fand in der Kuppelhalle des Kapitols statt. Vor dem Richter des Obersten Gerichtshofes, John Roberts, sprach Trump die Eidesformel, wonach er das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten "getreulich ausführen und die Verfassung der Vereinigten Staaten nach besten Kräften wahren, schützen und verteidigen werde". Kurz zuvor legte sein Vize J.D. Vance seinen Amtseid als US-Vizepräsident ab.
Lauterbachs Gesetz für Hausärzte soll doch noch kommen
Die finanziellen Bedingungen, unter denen Hausärzte und -ärztinnen in Deutschland arbeiten, sollen sich verbessern. Noch vor der Bundestagswahl solle der Bundestag eine entsprechende Reform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach beschließen, verlautete aus dem Ressort des Gesundheitsministers. Demnach wollen die ehemaligen Ampel-Partner SPD, Grüne und FDP mit dem Ärztegesetz noch ein letztes Mal gemeinsam ein Projekt beschließen.
Lauterbach zeigte sich erleichtert. "Zu viele Patienten haben Schwierigkeiten, einen Hausarzt zu finden, die Zahl der Hausärzte sinkt", sagte Lauterbach den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft. Deshalb sei es das Ziel, den Hausarztberuf attraktiver zu machen, etwa durch die Streichung geltender Budgets und der "bürokratischen Quartalspauschalen". Viele Praxen seien überlaufen mit Patientinnen und Patienten, die gar nicht in die Praxis müssten. "In Zukunft haben Ärzte Zeit für neue Patienten und schwere Fälle", sagte Lauterbach. Hausarzttermine würden so in der Folge einfacher zu bekommen sein. Die vorgesehenen Regelungen sollen noch vor der Bundestagswahl mit der Mehrheit von SPD, Grünen und FDP den Bundestag passieren.
Drohnenbilder offenbaren großflächige Zerstörung in Gaza
Nach dem Abzug israelischer Streitkräfte aus dem Gazastreifen halten Drohnenaufnahmen nun das Ausmaß der Zerstörung fest. Berechnungen zufolge würde es rund 20 Jahre dauern, die Millionen Tonnen von Geröll wegzuräumen. Zudem wird Asbest in den Trümmern vermutet.
Diese drei moderieren den ESC in Basel
Die Moderatorinnen Michelle Hunziker, Hazel Brugger und Sandra Studer werden den Eurovision Song Contest in Basel moderieren. Wie der Schweizer Rundfunksender SRF bekanntgab, wird das Trio am 17. Mai gemeinsam durch das ESC-Finale in der Basler St. Jakobshalle führen. Studer und die in Deutschland lebende Brugger werden zudem noch je ein Halbfinale moderieren.
Nach dem Sieg von Nemo beim ESC 2024 im schwedischen Malmö darf die Schweiz im Mai zum dritten Mal den Wettbewerb ausrichten. Basel setzte sich bereits im vergangenen Jahr gegen andere Schweizer Städte als Austragungsort durch. Deutschlands Starter für das Finale in Basel wird am 1. März gekürt.
Kindesmissbrauch: Polizei durchsucht Wohnungen von 79 Verdächtigen
Im Kampf gegen Kindesmissbrauch sind in Hessen erneut über 80 Häuser und Wohnungen durchsucht worden. Im Main-Kinzig-Kreis sei zudem ein 34-jähriger Mann festgenommen und in Untersuchungshaft gebracht worden, sagte die Sprecherin des Landeskriminalamts. Gegen ihn werde wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs von Kindern ermittelt.
Insgesamt gingen die Behörden bei der Aktion in der vergangenen Woche gegen 78 Männer und 1 Frau im Alter zwischen 14 und 78 Jahren vor. Ihnen wird vor allem die Herstellung, der Besitz und die Verbreitung von Kinder- und Jugendpornografie vorgeworfen.
Zudem sollen in zwölf Fällen unter 18-Jährige sexuell missbraucht worden sein, in weiteren Fällen wird der Vorwurf der Vergewaltigung überprüft.
Junge in Kiel mit Messer angegriffen - Lebensgefahr
Ein 13-Jähriger ist bei einem Streit mit einer Gruppe junger Personen in Kiel durch einen Messerstich lebensgefährlich verletzt worden. Details des Geschehens am Sonntagabend seien noch unklar, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft nun mit. Die Tat ereignete sich demnach vor einer Wohngruppe, in der das Opfer lebt. Polizisten reanimierten den 13-Jährigen.
Ein Großaufgebot der Polizei nahm während der folgenden Fahndung im Verlauf der Nacht sieben Verdächtige fest, die bei der Tat anwesend gewesen sein sollen. Ihre Rollen sind im Einzelnen noch unklar. Nach dem Ermittlungsstand soll der 13-Jährige den Angaben zufolge "unter einem Vorwand" aus dem Haus gelockt und während eines Streits durch ein Mitglied der Gruppe mit einem Messerstich verletzt worden sein.
Bundestag berät erstmals über Antrag zum AfD-Verbotsverfahren
Seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland wurden nur zwei Parteien verboten: 1952 die Sozialistische Reichspartei, die 1949 als Sammelbecken für Ex-Mitglieder der NSDAP gegründet worden war, und 1956 die stalinistische Kommunistische Partei Deutschlands (KPD). Kommt bald eine weitere hinzu?
Der Bundestag soll in der kommenden Woche erstmals über einen Antrag zum Verbotsverfahren gegen die AfD beraten. Eine fraktionsübergreifende Gruppe aus 124 Abgeordneten beantragte eine Debatte im Bundestagsplenum über die Einleitung eines Verfahrens zur Feststellung der Verfassungswidrigkeit der AfD durch das Bundesverfassungsgericht. Angesichts der "ständigen weiteren Radikalisierung" der AfD sei ein Verbotsantrag "inzwischen tatsächlich alternativlos", erklärte der CDU-Abgeordnete Marco Wanderwitz, der zu den Initiatoren des Vorhabens zählt.
Sollte der Antrag im Bundestag eine Mehrheit finden, müsste das Bundesverfassungsgericht ein Verbotsverfahren prüfen und gegebenenfalls einleiten. Dem Grundgesetz zufolge kann das Karlsruher Gericht eine Partei als verfassungswidrig verbieten, wenn sie auf eine Beeinträchtigung oder Beseitigung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung abzielt. Neben dem Bundestag sind auch Bundesrat und Bundesregierung bei solchen Verbotsverfahren antragsberechtigt.
DAX knackt erstmals die 21.000er Marke
Der DAX hat erstmals die 21.000-Punkte-Marke geknackt. Der deutsche Leitindex stieg am Tag der Vereidigung von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten in der Spitze um 0,5 Prozent auf 21.016 Zähler. Die Hoffnung auf weiter sinkende Zinsen in den USA und der Eurozone treibt die Börsen weltweit seit Monaten nach oben.
Kinder bei Taylor-Swift-Tanzkurs getötet: Teenager bekennt sich schuldig
Im Sommer 2024 griff ein Teenager wahllos mit einem Messer kleine Kinder bei einem Taylor-Swift-Tanzkurs im britischen Southport an. Drei Mädchen starben - eine Tat, die die Stimmung im Land veränderte und tagelange rechtsradikale Ausschreitungen auslöste. Nun steht der 18-jährige Tatverdächtige vor Gericht und bekannte sich der Morde an den drei Mädchen schuldig. Das Urteil soll voraussichtlich am Donnerstag fallen. Der Teenager ist außerdem wegen mehrfachen versuchten Mordes und Besitzes eines Al-Kaida-Trainingshandbuchs angeklagt.
Rechtsradikale befeuerten die migrantenfeindliche Stimmung im Land nach dem tödlichen Angriff mit Falschinformationen über den Hintergrund des in Wales geborenen Verdächtigen, dessen Familie aus Ruanda stammt.
Schichtwechsel
Hallo, liebe Leserinnen und Leser. Mein Name ist Uladzimir Zhyhachou und ich übernehme den "Tag" von meiner Kollegin Johanna Ohlau, die sich in den wohlverdienten Feierabend verabschiedet. Ich bin bis zum späten Abend für Sie da und wünsche Ihnen einen schönen Nachmittag!
Frankreichs Zoll beschlagnahmt Tonnen an "Potenzhonig"
Haben Sie schon mal von "Potenzhonig" gehört? Ich vor der Mitteilung des Zolls nicht, aber einige andere haben davon wohl schon mal gehört, denn dieser Honig ist im Trend. Er wird aus Malaysia, der Türkei, Tunesien oder aus Thailand importiert und soll die Potenz steigern. Es ist übrigens nicht der Honig an sich, sondern er wird verbotenerweise mit potenzfördernden Wirkstoffen wie Sildenafil oder Tadalafil versetzt. Das kann auch gesundheitsgefährdend sein, da auf den Packungen weder die Dosierung noch Hinweise zu Nebenwirkungen angegeben sind. Und hier kommt der Zoll ins Spiel, in diesem Fall der französische Zoll: Die Käufer kennen die potenzielle Gefährlichkeit dieser Produkte oft nicht oder unterschätzten sie, teilt der französische Zoll mit. In den Zolldokumenten stehe zudem, dass es sich um natürlichen Honig handele. Eine Analyse ergab dann, dass der Süßstoff die oben genannten Wirkstoffe enthält. Der Mitteilung zufolge haben die Beamten im vergangenen Jahr 13 Tonnen an Potenzhonig beschlagnahmt. Auch deutsche Behörden warnen vor dem Trend. Der Honig werde laut französischem Zoll unter verschiedenen Marken in Form von Shots oder Sticks angeboten mit dem Versprechen, dass er die Fitness und Gesundheit fördere.
Vermeintlicher Rauch lässt Cannabisplantage mit mehr als tausend Pflanzen auffliegen
Das ist wohl mal deutlich über Eigenbedarf: In einer Wohnung in Bremen sind Polizei und Feuerwehr auf eine illegale Cannabisplantage mit schätzungsweise mehr als tausend Pflanzen gestoßen. Entdeckt wurde die Anlage nur per Zufall: Der Wasserdampf aus der Bewässerungsanlage wurde irrtümlich für Rauch gehalten, weshalb die Feuerwehr alarmiert wurde. Das teilt die Polizei mit. In der Wohnung waren die Wände durchbrochen - vermutlich, um mehr Platz für die Pflanzen zu schaffen. In den Räumen nahmen Einsatzkräfte der Polizei der Mitteilung zufolge einen 19-Jährigen fest, einem weiteren Verdächtigen gelang die Flucht.
Bundesarchiv zählt rund 75.000 Anfragen zur NS-Zeit
Um etwas über die eigene Familiengeschichte in Erfahrung zu bringen oder zur wissenschaftlichen Forschung: Auch acht Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkriegs fragen jährlich Zehntausende beim Bundesarchiv nach Akten zur NS-Zeit. 2023 seien 75.000 Anfragen eingegangen, ähnlich viele wie in den Jahren davor, teilte das Archiv mit.
Aus Anlass des 80. Jahrestags der Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar zeigt das Archiv ausgewählte Dokumente in einem Themenschwerpunkt im Internet. Darunter sind Lagerskizzen, geheime Anordnungen und Berichte der NS-Führung, Personalakten von Tätern sowie ein handgeschriebener Lebenslauf des NS-Arztes Josef Mengele, berüchtigt für seine menschenverachtenden Medizinexperimente an Häftlingen.
SUV-Fahrer fährt Fußgänger absichtlich an - und flüchtet
Was genau sich in Solingen am vergangenen Samstag abgespielt hat, ist noch nicht ganz klar. Ein Fußgänger ist in der Stadt in Nordrhein-Westfalen von einem Auto angefahren und schwer verletzt worden. Inzwischen ist klar: Der 39 Jahre alte Autofahrer hat den 49-Jährigen absichtlich angefahren. Das haben die Ermittlungen der Polizei nun ergeben. Hintergrund des versuchten Tötungsdeliktes seien vorherige Streitigkeiten gewesen, teilt die Polizei mit. Genauere Informationen blieben unklar. Der Fahrer, der in einem schwarzen SUV saß, hatte nach dem Vorfall die Flucht ergriffen, von ihm fehlt bislang jede Spur.
Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigen, wie der 49-Jährige im fließenden Verkehr die Straße überqueren will und in der Mitte der Fahrbahn stehen bleibt. Der schwarze SUV fährt auf den Mann zu, erfasst ihn und schleudert ihn gegen ein Fahrzeug im Gegenverkehr. Zwei Insassen dieses Wagens seien durch Glassplitter leicht verletzt worden.
Umfrage: Bürger bewerten Deutschlands Lage so pessimistisch wie nie zuvor
Wie steht Deutschland da? Befinden wir uns auf dem richtigen Weg? Die Bundesbürger beurteilen die Lage Deutschlands einer Umfrage zufolge so pessimistisch wie nie zuvor. Mit 18 Prozent glaubt nicht einmal mehr jeder fünfte Deutsche nach einer in Hamburg veröffentlichten Befragung des Meinungsforschungsinstituts Ipsos, dass sich Deutschland auf dem richtigen Weg befindet. So pessimistisch war die Stimmung demnach seit zehn Jahren nicht.
Die wirtschaftliche Lage wird der Umfrage zufolge nur noch von einem Viertel der Bevölkerung (27 Prozent) als gut bezeichnet. Das sind elf Prozentpunkte weniger als im Vorjahr.
Für rund ein Drittel (35 Prozent) der befragten Deutschen zählt die Migration demnach zu den drei größten persönlichen Sorgen. Damit nimmt die Zuwanderung den ersten Platz im Sorgenbarometer ein, verliert aber im Vergleich zum Vormonat neun Prozentpunkte.
An zweiter Stelle steht das Thema Armut und soziale Ungleichheit (33 Prozent), gefolgt von der Inflation (31 Prozent).
Die Sorge vor militärischen Konflikten nahm demnach deutlich zu und liegt mit 26 Prozent auf Platz vier des Sorgenbarometers. Das ist ein Plus von sieben Prozentpunkten gegenüber dem Vormonat und von zehn Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.
Die Ergebnisse stammen aus einer Ipsos-Umfrage unter mehr als 23.000 Teilnehmern aus 29 Ländern. In Deutschland wurden zwischen dem 22. November und dem 6. Dezember 2024 etwa tausend Menschen befragt.
Fußball-EM 2028: ARD und ZDF übertragen wieder alle Spiele
Die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender ARD und ZDF haben sich die Übertragungsrechte für die Fußball-Europameisterschaft 2028 gesichert. Nachdem die Sender bei der Heim-EM 2024 noch das Nachsehen gegenüber der Telekom hatten und über Sublizenzen nur einen Teil der Spiele zeigen durften, werden bei der Endrunde in Großbritannien und Irland wieder alle 51 Spiele bei den Öffentlich-Rechtlichen übertragen. Zudem sicherten sich ARD und ZDF auch die Rechte an weiteren Länderspielen des DFB-Teams: Zukünftig werden dort wieder Spiele der Nations League, der Qualifikation zur WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko und der EM-Quali für 2028 ausgestrahlt.
Mehr Meldungen aus der Welt des Sports gibt es im Sport-Tag.
Junge Frau tot in Wohnung gefunden - Polizei geht von Verbrechen aus
Ihre Familie konnte eine 32 Jahre alte Frau aus Dortmund seit Tagen nicht mehr erreichen und hatte deshalb die Polizei alarmiert. Die Sorge war berechtigt: Die junge Frau ist offenbar Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Die Polizei öffnete die Tür und fand die 32-Jährige tot in ihrer Wohnung vor. Die Spuren am Tatort deuteten auf eine Gewalttat hin, teilen Polizei und Staatsanwaltschaft in der nordrhein-westfälischen Stadt mit.
35 Menschen mit Auto getötet - Mann in China hingerichtet
Nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International werden in China jährlich Tausende Menschen hingerichtet. Wie viele, das ist unbekannt. Peking macht daraus ein Staatsgeheimnis. Eine Hinrichtung wurde jetzt jedoch medienwirksam vollstreckt: Der 62 Jahre alte Fan Weigiu ist in Zhuhai hingerichtet worden. Er war im November mit seinem Auto in eine Menschenmenge gerast und hatte 35 Menschen getötet, 45 weitere wurden verletzt. Über die Hinrichtung berichtet der staatliche Fernsehsender CCTV. Der 62-Jährige wurde noch am Tatort mit Messerstichen festgenommen, die er sich selbst zugefügt hatte. Es war der schlimmste Angriff in China seit 2014.
Im Prozess hatte er sich vor einigen Opferfamilien schuldig bekannt. Zu seinem Motiv hatte das Gericht erklärt, der 62-Jährige habe seine Wut über seine zerbrochene Ehe und seine "Unzufriedenheit mit der Vermögensaufteilung nach der Scheidung" an Unschuldigen ausgelassen.
Chrissy Teigen wünscht sich "Sperrstunde" bei Social Media
Wie wäre die Welt, wenn Social Media nachts oder sogar schon abends "geschlossen" wäre wie ein Geschäft? Das hätte Model Chrissy Teigen gern. Die Regierung oder eine Ethik-Kommission sollten veranlassen, soziale Medien in dieser Zeit abzuschalten, sagte Teigen laut dem Branchenportal "People" in ihrer Instagram-Story. "Ich glaube, eines Tages wird es diese unglaubliche Regel geben", so die 39-Jährige weiter. "Das Leben war toll, es war großartig früher", bevor es diese Netzwerke gab. Es sei sicherlich schwierig, sich diese Idee in der Realität vorzustellen - "aber es ist machbar". Social Media sollte nicht das Leben bestimmen.
Zum Thema "Machbarkeit": Die Erde ist ja nun mal eine Kugel mit unterschiedlichen Uhrzeiten - wann wäre dann eine Sperre? Nach US-amerikanischer Zeit (und auch da gibt es ja schon Zeitverschiebungen) oder in jedem Land dann zu Zeitpunkt X? Teigens Idee scheint da noch nicht so richtig global zu Ende gedacht.
Transportschiff kracht gegen Fähre auf der Elbe - elf Verletzte
Passen Sie auf, dass Sie sich auf dem Weg zur Arbeit nicht "lang machen" - es ist glatt! Doch Glätte ist nicht für den folgenden Unfall verantwortlich: In Hamburg sind die Menschen durchaus nicht nur an Land auf dem Weg zur Arbeit, sondern auch zu Wasser - mit einer Fähre. Gegen eine auf der Elbe ist am Morgen ein Transportschiff geprallt. Dabei sind elf Menschen verletzt worden. Ersten Erkenntnissen zufolge ist eine Person davon lebensgefährlich verletzt worden, wie ein Feuerwehrsprecher in der Nähe des Unfallortes sagte. Der Unfall sei gegen 6.43 Uhr auf Höhe der Köhlbrandbrücke passiert. Von dem Unfall seien rund 25 Personen betroffen. Das Transportschiff, eine sogenannte Schute, hatte sich aus noch nicht bekannten Gründen gelöst. Eine Schute hat keinen eigenen Antrieb. Sie wird für den Transport von Gütern genutzt.
Feuer vernichtet gesamtes Spendengut in Diakonie-Lager in Köln
Bitterer Tag für die Diakonie in Köln: Ein Feuer hat das gesamte Spendengut in einem Großlager vernichtet. Im Erdgeschoss des viergeschossigen Gebäudes im Stadtteil Kalk habe es gestern Abend "in voller Ausdehnung" gebrannt, teilt die Feuerwehr mit. Verletzt wurde niemand, dafür verbrannten unzählige Kleidungsstücke. Zur Höhe des Sachschadens machte die Feuerwehr bislang keine Angaben. Das Feuer war nach Angaben der Rettungskräfte durch die brennenden Textilien besonders schwierig zu löschen. Die Nachlöscharbeiten seien zeitintensiv und dauerten auch in der Nacht noch an.
Rechnungen nicht bezahlt: Zahl der Stromsperren in Hamburg hat sich fast verdreifacht
Wer seine Stromrechnungen mehrfach nicht bezahlt, hat in Deutschland mit einem drastischen Schritt zu rechnen: Der Strom wird abgestellt. In Hamburger Haushalten war das im vergangenen Jahr 6145 Mal der Fall. Das geht aus einer Senatsantwort auf eine Schriftliche Kleine Anfrage der Linken in der Bürgerschaft hervor. Damit hat sich die Zahl der Stromsperren zum Vorjahr nahezu verdreifacht. 2023 war nach Angaben der Linksfraktion säumigen Strombeziehern nur 2174 Mal der Saft abgedreht worden. Auch die Zahl der Wassersperren verdoppelte sich fast: von 285 in 2023 auf 549 im vergangenen Jahr. Mit 49 gab es 2024 auch mehr als fünfmal so viele Sperren bei der Gasversorgung wie im Vorjahr (9). "Die Zahl der Energiesperren ist wieder auf dem Vor-Corona-Niveau – und das ist besorgniserregend", sagte die sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Olga Fritzsche. Angesichts der hohen Sperrungszahlen sei es unverständlich, dass der Härtefallfonds nur so wenig genutzt wurde. "Da wurde an den tatsächlichen Bedarfen völlig vorbei geplant." Die Stadt hatte Ende 2022 angesichts der angespannten Situation auf den Energiemärkten infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine einen Härtefallfonds zur Vermeidung von Energiesperren eingerichtet. Der Fonds war Ende März vergangenen Jahres ausgelaufen. Genutzt wurde er laut Abschlussbericht lediglich in 75 Fällen.
Was heute wichtig wird
Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,
seit Wochen lesen wir jeden Tag in den Nachrichten irgendwas im Hinblick auf den heutigen Tag: Donald Trump wird heute offiziell ins Amt des US-Präsidenten eingeführt und vereidigt. "Inauguration Day" heißt das in den USA. Die wie immer vollmundigen Ankündigungen des Republikaners lassen Böses erahnen: Noch am ersten Tag soll es Abschiebungen geben, per Dekreten will der künftige US-Präsident quasi keine Minute verlieren und so viel am US-Kongress und damit an demokratischen Prozessen vorbei regieren, wie ihm möglich ist. Trump wolle nach eigenen Angaben die Politik des scheidenden US-Präsidenten Joe Biden rückgängig machen. Zudem hat der 78-Jährige schon im Wahlkampf versprochen, die zu Haftstrafen verurteilten Kapitol-Stürmer zu begnadigen. Die Umdeutung der Ereignisse um den 6. Januar 2021, als ein wütender Mob - angeheizt vom damals abgewählten Präsidenten Trump - das US-Kapitol in Washington stürmte und mehrere Menschen ihr Leben verloren, ist also im vollen Gange. Mehr dazu gibt es zu Trumps Amtseinführung in diesem Liveticker.
Ansonsten stehen gar nicht mal so viele Termine im Kalender für heute:
Ein Messerangriff im englischen Southport auf Kinder, die zu Taylor Swifts Musik tanzten, löste in 2024 tagelange rechtsradikale und antimuslimische Ausschreitungen aus. Jetzt soll der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter beginnen.
Polizeiausbildung mit VR-Brille: Hessens Polizisten und Polizistinnen können künftig in einem neuen "Virtual Reality Trainingscenter" auf Einsätze vorbereitet werden.
Mit gefälschten Unterlagen zu einem Luxusleben auf Pump: Eine mutmaßliche Bande von Kreditbetrügern muss sich ab heute vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten. Bei einer großen Razzia vor einem Jahr waren laut LKA NRW Vermögenswerte in Höhe von circa 6,3 Millionen Euro sichergestellt worden. Darunter Bargeld, Immobilien, ein Rolls-Royce, Uhren und Schmuck.
Für Hinweise, Fragen und Kritik erreichen Sie mich per Mail: johanna.ohlau(at)ntv.de.
Ihre Johanna Ohlau
Zwei Teenager ertrinken an Wasserfall
Tragisches Ende eines Ausflugs zu den bekannten Wappa Falls in Australien: Eine 17-Jährige ist beim Sturz ums Leben gekommen. Nur kurz darauf starb auch ein 17-jähriger Freund der Jugendlichen beim vergeblichen Versuch, sie aus dem Wasser zu retten, wie der australische Sender ABC unter Berufung auf die Einsatzkräfte berichtet. Der Wasserfall liegt im tropischen Bundesstaat Queensland rund 100 Kilometer nördlich von Brisbane an der Sunshine Coast.
Gewerbehalle in Wuppertal brennt: Feuerwehr kämpft ganze Nacht gegen Flammen
Großeinsatz für die Feuerwehr in Wuppertal: Seit gestern Abend steht dort eine große Lagerhalle in Flammen. Sie soll eine Größe von rund 3000 Quadratmetern haben, die Hälfte davon habe man bereits an das Feuer verloren, teilte die Feuerwehr mit. Mehr als 130 Einsatzkräfte waren im Nachteinsatz und versuchten, die andere Hälfte zu retten. Verletzt wurde niemand. Der Einsatz werde noch Stunden andauern. Ein Teil der Halle stürzte ein. Angrenzende Gebäudeteile können laut Feuerwehr aus Sicherheitsgründen nicht mehr betreten werden. Ein Flachbau des zweistöckigen Verwaltungsgebäudes nebenan stand in Vollbrand. Der bereits zerstörte Teil der Lagerhalle wurde den Angaben zufolge unter anderem von einem Paketzulieferer, einer Autowerkstatt und als Garage für Großfahrzeuge genutzt. Die Höhe des Schadens ist noch unklar.