mit Lea VerstlDas war Freitag, der 16. Februar 2024
Liebe Leserinnen und Leser,
Russlands Präsident Wladimir Putin hat wieder einen Menschen auf dem Gewissen. Dieses Mal hat er einen seiner unbeugsamsten Gegner zur Strecke gebracht: Alexej Nawalny. Offiziell behaupten russische Behörden zwar, Nawalny habe sich nach einem Spaziergang schlecht gefühlt und das Bewusstsein verloren. Doch es bestehe kein Zweifel daran, dass Putin die unmittelbare Verantwortung Nawalnys Tod trage, kommentiert mein Kollege Hubertus Volmer.
Ansonsten möchte ich Ihnen diese Geschichten ans Herz legen:
Ich wünsche Ihnen einen friedlichen Abend und eine gute Nacht.
Cannabinoide in E-Zigarette geraucht: Schüler müssen in Klinik
Nach dem Konsum einer E-Zigarette mit dem Cannabinoid HHC sind in Duisburg zwei Schüler in ein Krankenhaus gebracht worden. Wie die Polizei in der nordrhein-westfälischen Stadt erklärte, bekamen die 15-Jährigen die E-Zigarette von einem Gleichaltrigen zur Verfügung gestellt. Beiden sei danach schlecht geworden. Sie hätten "über erhebliche körperliche Beschwerden" geklagt.
Die Schule verständigte daraufhin den Rettungsdienst und die Polizei. Beide Schüler wurden in eine nahe Klinik gebracht, wo sie mindestens zwei Tage zur Beobachtung bleiben sollten. Der dritte Schüler wurde an seine Eltern übergeben. Er gab gegenüber der Polizei an, dass sich in der E-Zigarette das halbsynthetische Cannabinoid HHC befunden habe. Die Polizei wies darauf hin, dass der Konsum von HHC besonders bei jungen Menschen zu starken gesundheitlichen Problemen führen könne.
Mädchen zur Genitalverstümmelung gebracht: Haft für Frau
Weil sie ein kleines Mädchen zur Genitalverstümmelung nach Kenia brachte, muss eine Frau in Großbritannien ins Gefängnis. Der Strafgerichtshof Old Bailey in London verurteilte die 40-Jährige am Freitag zu sieben Jahren Haft, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. Erstmals sei jemand in einem solchen Fall verurteilt worden.
Die Frau war mit dem damals dreijährigen Mädchen im Jahr 2006 nach Kenia gereist. Dort habe sie das Kleinkind zu einem Privathaus mitgenommen, wo das Kind dann Opfer von weiblicher Beschneidung wurde, auch bekannt als "female genital mutilation (FGM)". Die Tat sei erst Jahre später aufgefallen, als sich das Mädchen im Alter von 16 Jahren einer Lehrkraft in der Schule anvertraut habe, meldete PA. Bei dem Eingriff damals war die gesamte Klitoris des Mädchens weggeschnitten worden.
Deutscher will Echsen in Socken am Zoll vorbeischmuggeln
Der Pariser Zoll hat einen Reisenden aus Deutschland gestoppt, der unter Artenschutz stehende lebende Reptilien unter anderem in seinen Socken versteckt einschmuggeln wollte. Am Pariser Ostbahnhof entdeckten die Fahnder bei der Kontrolle des aus Deutschland eingetroffenen Mannes zunächst zwei unter Schutz stehende Zauneidechsen im Gepäck, teilte der Zoll mit.
In weiteren Gepäckstücken stießen sie auf einen Leguan und in Socken versteckt auf insgesamt 21 lebende Echsen. Darunter hätten sich gehörnte Eidechsen aber auch Fidschi-Leguane befunden. Außerdem wurde ein nicht deklarierter Bargeldbetrag gefunden. Die Reptilien kamen in ein Tierzentrum, das sich um ihr Wohlergehen kümmert. Der Mann aus Deutschland wurde der Kriminalpolizei übergeben, die wegen Verstößen gegen den Tierhandel ermittelt. Was der Mann genau mit den Reptilien vorhatte, wurde nicht bekannt.
Von Bus überrollt: Kind stirbt noch am Unfallort
Bei einem tragischen Unfall mit einem Bus ist in Hamburg ein Kind ums Leben gekommen. Wie die Hamburger Feuerwehr mitteilte, wurde das Kind am Nachmittag im Stadtteil Neuallermöhe von dem Linienbus überrollt und erlag noch am Unfallort seinen schweren Verletzungen. Die Feuerwehr war mit 16 Einsatzkräften am Unfallort im Einsatz.
Ein Kriseninterventionsteam des Deutschen Roten Kreuzes betreute den Fahrer des Linienbusses sowie die 20 Businsassen und Unfallzeugen. Auch die Einsatzkräfte der Feuerwehr und eines Rettungshubschraubers wurden von Notfallseelsorgern betreut.
Fischer entdeckt auf Philippinen Vier-Meter-Riemenfisch
Riemenfische leben in tiefen Gewässern und werden daher nur sehr selten gesichtet. Nun aber entdeckt ein Fischer auf einer philippinischen Insel ein Exemplar. Der Fund versetzt einige der Anwohner aus einem ganz bestimmten Grund in Sorge.
Demenz: Brian Wilson kann sich nicht mehr um sich selbst kümmern
Brian Wilson ist an Demenz erkrankt. Der als kreative Kopf der Beach Boys bekannte Musiker soll laut Gerichtsdokumenten, die "The Blast" vorliegen, nicht mehr in der Lage sein, sich um sich selbst zu kümmern und seine Krankheit zu behandeln. Bis vor Kurzem hatte sich Wilsons Frau und langjährige Managerin Melinda Ledbetter um ihren kranken Mann gekümmert. Sie ist im vergangenen Monat im Alter von 77 Jahren gestorben. Melinda hatte ihren 81-jährigen Mann auch durch die psychische Krankheit begleitet, laut "People" nannte er sie seine "Gesundheits-Managerin".
Nun steht zu befürchten, dass Wilson nicht in der Lage sein wird, "bei der Verabreichung von Medikamenten einzuwilligen, die für die Pflege und Behandlung von neurokognitiven Störungen (einschließlich Demenz) geeignet sind", wie es in den Dokumenten heißt. Da in der Patientenverfügung kein Nachfolger für Melinda aufgeführt ist, beantragte das Team von Wilson bei Gericht die Ernennung eines Vormundes. Diesen Job wollen künftig zwei langjährige Vertreter des Musikers übernehmen: LeeAnn Hard ist Wilsons langjährige Business-Managerin, Jean Sievers Wilsons langjähriger Pressesprecher.
Deutschland und Frankreich kippen EU-Reform
Nach dem Scheitern des geplanten Lieferkettengesetzes bleibt eine weitere EU-Reform kurz vor der Zielgeraden auf der Strecke. Ein EU-Gesetz für mehr Rechte von Beschäftigten bei sogenannten Plattformfirmen wie Uber und Deliveroo ist vorerst am Widerstand von Deutschland und Frankreich gescheitert. Die beiden Länder sowie weitere kleinere EU-Mitgliedstaaten positionierten sich auf Diplomatenebene in Brüssel gegen den mit dem EU-Parlament ausgehandelten Entwurf für das Gesetz. Die nötige Mehrheit von 15 Mitgliedstaaten und 65 Prozent der EU-Bevölkerung wurde dadurch nicht erreicht.
Das Gesetz sollte dafür sorgen, dass Beschäftigte sogenannter Plattformfirmen unter bestimmten Bedingungen als voll angestellt gelten. Ursprünglich hatten sich die Unterhändler von Europaparlament und Mitgliedstaaten im Dezember dafür auf EU-weite Kriterien wie das Lohnniveau und festgelegte Regeln für Kleidung oder Arbeitszeiten geeinigt. Eine Gruppe von EU-Ländern um Frankreich hatte den Kompromiss kurz darauf jedoch gekippt.
Vergangene Woche kam es zu einer neuen Einigung, die allerdings keine EU-weit einheitlichen Kriterien mehr vorsah. Der Text verwies stattdessen vor allem auf nationale Gesetze, internationale Abkommen und die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH). Die Umsetzung der Rechte für die Beschäftigten läge damit fast ausschließlich bei den Mitgliedstaaten. Die Einigung sorge für "große rechtliche Unsicherheiten" bei den Mitgliedstaaten, kritisierte ein französischer EU-Diplomat. Es drohe eine Zersplitterung des gemeinsamen Marktes in der EU. Auch die Bundesregierung schwenkte in der Folge um und signalisierte keine Zustimmung mehr.
Stadt Rostock benennt ihr Sachgebiet "Remigration" um
Die Stadtverwaltung der Hansestadt Rostock wird kurzfristig das im Migrationsamt angesiedelte Sachgebiet "Remigration" umbenennen. Das kündigte Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger an, wie die Pressestelle informierte. Eine Jury hatte das Wort "Remigration" kürzlich zum "Unwort des Jahres" 2023 gewählt. Bundesweit für Schlagzeilen sorgte der Begriff im Zusammenhang mit einem Treffen radikaler Rechter in Potsdam im November vergangenen Jahres.
Es solle ein Name für das Sachgebiet gefunden werden, der den umfänglichen Aufgaben der Mitarbeiter gerecht werde. Aufgefallen war der Name durch eine Online-Stellenanzeige der Verwaltung, mit der ein neuer Sachbearbeiter für "Remigration" gesucht wurde. Die Stadt hatte darauf hingewiesen, dass Verwaltungen den Begriff "Remigration" schon lange als verkürzenden Sammelbegriff nutzten sowohl für freiwillige Rückkehrangebote als auch für Abschiebungen von Ausländern, die nach geltendem Recht und den entsprechenden Verfahren zur Ausreise verpflichtet seien. Auch in der Wissenschaft sei "Remigration" seit jeher ein Standardbegriff der Migrationsforschung. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang.
Wegen Kundgebung: Haft für todkranken Regierungskritiker in Hongkong
Ein Gericht der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong hat einen todkranken Aktivisten zu neun Monaten Haft verurteilt. Der Vorsitzende Richter Victor So sprach den Regierungskritiker Koo Sze Yiu wegen "versuchter Aufwiegelung" schuldig. Der 78-Jährige mit Krebs im Endstadium ist einer der wenigen Oppositionellen, die nach den großen Demokratieprotesten in Hongkong vor fast fünf Jahren noch in der Stadt sind. China hatte die Sicherheitsgesetze in Hongkong danach massiv verschärft.
Koo wird vorgeworfen, im vergangenen Dezember eine Kundgebung vorbereitet zu haben. Sie sollte sich gegen den Ausschluss von pro-demokratischen Kandidaten bei den Kommunalwahlen richten. Koo habe für die Kundgebung einen Sarg als Symbol für den "Tod" und den "Sturz der Regierung" angefertigt, erklärte das Gericht. Die Polizei hatte ihn am 8. Dezember, nur wenige Stunden vor der geplanten Demonstration, festgenommen. Wenn die Proteste stattgefunden hätten, hätten sie die Bevölkerung dazu angestiftet, die Wahlergebnisse abzulehnen und Widerstand hervorgerufen, urteilte das Gericht.
Harry bricht sein Schweigen zu Charles' Krebs-Erkrankung
Aktuell halten sich Prinz Harry und Herzogin Meghan in Kanada auf, um die Winter Invictus Games, die nächstes Jahr stattfinden werden, vorzubereiten. Dort gab der 39-jährige Royal dem amerikanischen Reporter Will Reeve ein Interview für "Good Morning America". Dabei war auch die Krebsdiagnose von König Charles ein Thema. Auf die Frage, wie er davon erfahren habe, erklärte der Prinz, dass er mit seinem Vater gesprochen habe.
Bevor der Buckingham-Palast das offizielle Statement zu König Charles' Gesundheitszustand veröffentlicht hat, soll der 75-Jährige seine Söhne telefonisch über seine Diagnose informiert haben. "Ich bin dann sofort in ein Flugzeug gestiegen, um ihn so schnell wie möglich zu sehen", erklärt Prinz Harry jetzt im Interview. Er "liebe seine Familie", daher sei er "dankbar", dass er die Möglichkeit hatte, zu seinem Vater zu fliegen und ihn zu sehen, so der 39-Jährige. Zum konkreten Gesundheitszustand von König Charles wollte sich der Prinz bei "Good Morning America" nicht äußern: "Das bleibt unsere Privatsache."
Sora erschafft realistisch anmutende Videos mit KI
Das Unternehmen hinter dem Chatbot ChatGPT OpenAI stellt eine neue Software namens Sora vor. Sie kann anhand von Textanweisungen mit künstlicher Intelligenz Videos mit einer Länge von bis zu einer Minute erstellen. Experten sollen jetzt mögliche Sicherheitsrisiken ausloten, bevor das Programm breit genutzt werden kann.
Ehepaar ließ 53 Windhunde verwahrlosen
Weil es mehr als 50 Hunde in verwahrlostem Zustand in ihrem Wohnhaus hielt, durfte gegen ein Ehepaar ein Haltungsverbot für Tiere aller Art ausgesprochen werden. Dies entschied das Verwaltungsgericht im rheinland-pfälzischen Koblenz laut Mitteilung. Damit wies das Gericht die Klage des Ehepaars gegen den Landkreis Bad Kreuznach ab. Demnach hielten die Kläger 53 Windhunde der Rasse Greyhound in ihrem Wohnhaus. Im Februar 2022 nahm das örtlich zuständige Veterinäramt eine Überprüfung vor, bei der ein schlechter Pflegezustand der Hunde und erhebliche Mängel in der tierärztlichen Versorgung festgestellt wurden.
Die Kreisverwaltung Bad Kreuznach ordnete daraufhin die Wegnahme der Hunde an. Außerdem sprach die Verwaltung ein Haltungs- und Betreuungsverbot für Tiere aller Art gegen das Ehepaar aus. Nach Ansicht des Ehepaars war das Verbot nicht verhältnismäßig. Die dagegen gerichtete Klage hatte jedoch keinen Erfolg. Wie das Gericht feststellte, hatten die Kläger die Hunde in grober Weise vernachlässigt. Angesichts der zahlreichen gravierenden Verstöße sei auch künftig mit einem tierschutzwidrigen Verhalten der Kläger zu rechnen.
"Grüne werden nicht bedient"-Plakat ruft Staatsanwaltschaft auf den Plan
In der Prignitz nimmt der Protest gegen Grüne eine ungewöhnliche Form an. Wegen eines Plakats mit der Aufschrift "Grüne&Grün-Wähler werden bei uns nicht mehr bedient - Die deutschen Bauern!" prüft die Staatsanwaltschaft im brandenburgischen Neuruppin den Anfangsverdacht der Volksverhetzung. Dies bestätigte Oberstaatsanwalt Cyrill Klement der Deutschen Presse-Agentur. Das Verfahren gehe auf eine Strafanzeige zurück und stehe ganz am Anfang. Geprüft werde auch, wie viele Schilder dieses Inhalts in der Umgebung von Wittenberge stünden oder gestanden hätten.
Zuvor hatten die "Märkische Allgemeine", die "Schweriner Volkszeitung" und der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) berichtet. Paragraf 130 des Strafgesetzbuchs droht mit Strafe wegen Volksverhetzung gegen den, der die "Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er eine vorbezeichnete Gruppe, Teile der Bevölkerung oder einen Einzelnen wegen dessen Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet". Mehrere Schilder waren Medienberichten zufolge an mehreren Orten aufgetaucht. Am Donnerstagnachmittag stand eines davon nach Informationen des rbb noch in Weisen in der Nähe von Wittenberge, war jedoch am Freitagmorgen verschwunden. Die Polizei teilte mit, Polizeibeamte hätten das Plakat sichergestellt, das von Unbekannten aufgestellt worden sei.
Crew vermisst - Unglücks-Frachter liegt 51 Meter tief
Im türkischen Marmarameer läuft die fieberhafte Suche nach sechs vermissten Crewmitgliedern eines Frachters. Das Schiff ist am 15. Februar zwischen dem Mittelmeer und dem Schwarzen Meer gesunken, nun wird das Wrack gefunden. Von der Besatzung fehlt jedoch jede Spur.
Frau getötet - verdächtiger Partner bei Unfall auf A1 verletzt
Eine Frau ist am Morgen in der Nähe des Dümmer Sees in Niedersachsen getötet worden. Der Verdächtige - ihr 49 Jahre alter Lebensgefährte - wurde wenig später in einen Unfall auf der Autobahn 1 verwickelt und schwer verletzt, wie der NDR berichtete. Die Polizei bestätigte zunächst weder den Zusammenhang noch teilte sie weitere Details zu den beiden Vorfällen mit. Nach einem Notruf fanden Polizisten die schwerst verletzte 41 Jahre alte Frau auf der Straße in einer Wohnsiedlung in Damme, wie die Polizei mitteilte. Sie sei trotz der Reanimationsversuche vor Ort gestorben.
Die Beamten gingen von einem Tötungsdelikt aus und verdächtigten den 49 Jahre alten Lebensgefährten der Frau. Kurze Zeit später gab es weiter nördlich bei Wildeshausen auf der Autobahn 1 in Richtung Bremen einen Unfall mit einem schwer verletzten Mann. Die Polizei teilte in beiden Fällen - dem Unfall und dem Tatverdächtigen - mit, dass es sich um einen Mann aus dem Landkreis Cloppenburg handele. Der Mann war auf der A1 in einem Baustellenbereich mit seinem Wagen in das Heck eines Lasters geprallt, wie es hieß. Das Auto habe anschließend Feuer gefangen. Ersthelfer befreiten den Mann aus dem Wrack. Später wurde der 49-Jährige mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. Die A1 in Richtung Bremen war ab der Anschlussstelle Wildeshausen-West vorübergehend gesperrt.
Ehefrau von Ex-IS-Anführer: "War besessen von Frauen"
Der ehemalige Anführer der Terrororganisation Islamischer Staat, Abu Bakr al-Bagdadi, und weitere IS-Anführer waren nach Aussagen einer seiner Ehefrauen "von Frauen besessen". Das "Kalifat" sei in einen Staat für Frauen umgewandelt worden, sagte Asma Mohammed, die erste Ehefrau des Ex-Anführers, in einem Interview mit dem arabischen Fernsehsender Al-Hadath am Donnerstagabend.
Al-Bagdadi und seine Organisation seien von einer Lüsternheit geleitet worden, "die über die Grenzen der Menschlichkeit hinausgingen". Al-Bagdadi habe mehr als zehn jesidische Frauen als Sklavinnen gehalten. Er habe auch ein erst 13 Jahre altes Mädchen aus dem Irak geheiratet. Der ehemalige IS-Chef habe Töchter im gleichen Alter gehabt. Ausländische Frauen sollen außerdem eine wichtige Rolle bei der Anwerbung von Kämpfern gespielt haben, so Mohammed.
Ihren Aussagen zufolge soll auch die US-amerikanische Entwicklungshelferin Kayla Mueller eine von Al-Bagdadis Sklavinnen gewesen sein. Mueller wurde 2013 vom IS entführt und starb in Gefangenschaft. Mohammed sagte weiter, sie habe ihren Ehemann für dessen Umgang mit den Frauen und die Haltung von Sklavinnen kritisiert. Im Sommer 2014 hatte Al-Bagdadi als Anführer des IS in weiten Gebieten im Irak und im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien ein "Kalifat" ausgerufen.
Schichtwechsel
Liebe Leserinnen und Leser,
ich übernehme von meiner Kollegin Heidi Ulrich, die nun ihren Feierabend genießt. Mein Name ist Lea Verstl und ich werde mit Ihnen die kommenden Stunden verbringen. Sie haben Fragen, Anregungen oder Kritik? Schreiben Sie mir gerne: dertag@n-tv.de.
Verkauf von Babboe-Lastenrädern gestoppt
Die Lastenfahrräder des niederländischen Herstellers Babboe werden vorsorglich aus dem Verkauf genommen - auch in Deutschland. "Die Sicherheit der Lastenräder ist nämlich unzureichend garantiert", erklärt eine niederländische Kontrollbehörde. Babboe muss außerdem die Räder von acht Modellen zurückrufen. Ein niederländischer Fernsehsender hatte berichtet, dass es in vielen Fällen Sicherheitsmängel gegeben habe. Zum Beispiel seien Fahrradrahmen ohne äußere Einwirkung gebrochen.
Das sind die Modelle, die zurückgerufen werden: Babboe City/City-E/City Mountain; Babboe Curve/Curve-E/Curve Mountain; Babboe Big/Big-E; Babboe Dog/Dog-E; Babboe Max-E; Babboe Mini-E/Mini Mountain; Babboe Pro Trike/Trike-E/Trike XL; Babboe Carve-E/Carve Mountain.
Marineeinsatz im Roten Meer beschlossen
Die Fregatte "Hessen" hat sich bereits auf den Weg gemacht: sie soll Handelsschiffe im Roten Meer und am Horn von Afrika gegen Angriffe der Huthi-Miliz schützen. Das Kabinett hat beschlossen, dass sich die Bundeswehr am geplanten EU-Militäreinsatz zur Sicherung der Seewege beteiligt. Der Bundestag muss noch zustimmen, das gilt aber als sicher. Nächsten Freitag soll es soweit sein.
Die militant-islamistischen Huthi-Milizen im Jemen greifen immer wieder Schiffe im Roten Meer mit schnellen Booten oder Raketen an, wenn die Transporte nach ihrer Darstellung eine Verbindung zu Israel haben. Sie wollen so die Hamas im Gazastreifen unterstützen.
"Tornados" aus Mücken suchen Millionenstadt heim
In der indischen Millionenstadt Pune spielen sich schaurige Szenen ab. Wegen unbehandelten Abwassers ereilt die Region eine Mückenplage apokalyptischen Ausmaßes. Regelrechte "Tornados" aus Moskitos bilden sich über den Häusern. Für die Einwohner kann das gefährlich werden.
Harry spricht in TV-Interview über erkrankten Charles
Der britische Prinz Harry gibt im US-amerikanischen Frühstücksfernsehen ein Interview, das morgen gesendet wird. Darin werde er auch darüber sprechen, wie es seinem an Krebs erkrankten Vater, König Charles, geht, kündigt "Good Morning America" an. Britische Medien zitieren vorab aus der Sendung: "Die Tatsache, dass ich in ein Flugzeug steigen und ihn sehen und Zeit mit ihm verbringen konnte - dafür bin ich dankbar", sagt Harry demnach. Auch glaube er, dass die Familie wegen der Erkrankung wieder näher zusammenkommt.
Kreml-Kritiker Alexej Nawalny ist tot
Der Kritiker der russischen Führung, Alexej Nawalny, ist tot. Das teilt die Gefängnisverwaltung mit. Der 47-Jährige hat eine jahrelange Haft in einer Strafkolonie verbüßt. Verurteilt wurde Nawalny unter anderem wegen Extremismus, er hat den Vorwurf stets bestritten. Seine politische Bewegung wurde verboten, enge Mitarbeiter wurden inhaftiert oder flohen ins Ausland.
Microsoft will einige Xbox-Spiele für andere Konsolen freigeben
Die Konkurrenz vor allem durch die Sony-Playstation und die Nintendo-Switch ist groß. Bei Microsoft geht man aber davon aus, dass Videospiele, die sich nur auf einer Hardware spielen lassen, "ein immer kleinerer Teil des Videospielmarkts" sein werden, wie Xbox-Chef Phil Spencer sagt. Vier Xbox-Spiele sollen deshalb auch für andere Konsolen freigegeben werden. Spencer betont aber auch, dass Besitzer anderer Konsolen nicht damit rechnen können, dass künftig alle Spiele freigegeben werden.
Um welche vier Spiele es geht, hat Microsoft noch nicht verraten. Es könnten "Hi-Fi Rush", "Pentiment", "Sea of Thieves" und "Grounded" sein, schreibt das Portal "The Verge".
Laut dem Marktforschungsunternehmen Ampere ging der Absatz der Xbox im vergangenen Jahr um 15 Prozent zurück - derjenige der Playstation nahm um 65 Prozent zu.
Villa nah am Abgrund – Besitzer dennoch beruhigt
Lewis Bruggeman gehört eine der Villen in Kalifornien, die seit einem Erdrutsch in der letzten Woche nah an die Klippen gerückt sind. Obwohl die Fotos dramatisch aussehen, erklärt er im Lokalfernsehen, sein Haus in Dana Point sei "nicht bedroht". Die Stadtverwaltung habe befunden, dass es "im Moment kein strukturelles Problem" mit dem Gebäude gebe. Auch der Bürgermeister versicherte, die Bilder sähen "viel beängstigender" aus, als die Lage tatsächlich sei. Heftiger Regen hatte zu dem Erdrutsch geführt. Laut Meteorologen steht der Region erneut starker Regen bevor.
IS-Rückkehrerin zu Haftstrafe verurteilt
Weil sie sich zwei Terrororganisationen in Syrien anschloss, hat das Oberlandesgericht Hamburg eine Frau zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Laut Anklage war sie 2013 mit ihrer wenige Monate alten Tochter nach Syrien gereist. In der Zeit bis 2017 gehörte sie demnach der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und der Islamistenorganisation Dschunud al-Scham an, bevor sie 2018 mit ihren Kindern zurückkehrte.
Mann handelt sich wegen 40 Kilo Bärlauch Ärger mit der Polizei ein
Eine konkrete Bärlauch-Obergrenze für den Eigenbedarf gibt es so zwar nicht, aber bei 40 Kilogramm frisch gepflücktem Bärlauch hat die Polizei eingegriffen. Bei einer Kontrolle in Niedersachsen entdeckten Beamte gestern Abend bei einem Autofahrer zwei Säcke voller Bärlauch. Der Mann sagte, er sei extra aus Gelsenkirchen angereist, um den Bärlauch im Wald im Landkreis Hameln-Pyrmont für seinen Eigenbedarf zu sammeln. Laut dem Bundesnaturschutzgesetz ist es erlaubt, Kräuter und andere Wildpflanzen aus nicht geschützten Bereichen zu pflücken - aber nur "in geringen Mengen für den persönlichen Bedarf". Die Polizei schreibt, 40 Kilogramm seien keine geringe Menge. Außerdem könnte es sein, dass die Pflanzen gewerblich verarbeitet werden sollen. Den Mann erwartet daher ein Ordnungswidrigkeitsverfahren.
Hacker findet wohl Schwachstelle bei Online-Personalausweis
Zum Personalausweis gibt es auch einen Online-Ausweis, der zum Beispiel dafür genutzt werden kann, ein Bankkonto zu eröffnen oder sich bei einigen Behördenangelegenheiten auszuweisen. Ein Hacker sagt nun, dass er eine Schwachstelle gefunden hat. Ihm sei es gelungen, mithilfe einer eigenen App anstelle der offiziell vorgesehen "AusweisApp" Login-Daten für die sogenannte eID-Funktion des Personalausweises abzugreifen, meldet der "Spiegel". Dadurch habe er dann unter fremdem Namen ein Konto bei einer großen deutschen Bank eröffnet.
Auch der Chaos Computer Club sieht dies als Schwachstelle beim eID-Verfahren auf mobilen Geräten. "Es muss verhindert werden, dass sich eine andere als die offiziell zugelassene AusweisApp im Handy für eID-Authentifizierungen registrieren und einklinken kann", sagt ein Sprecher dem "Spiegel". Vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik heißt es demnach, es sei kein Angriff auf das eID-System an sich, sondern auf die Endgeräte. Man werde aber eine Anpassung prüfen.
Drei weitere Jugendliche nach tödlicher Messerattacke in Oberhausen festgenommen
Wegen gemeinschaftlichen Mordes ermittelt die Polizei gegen drei weitere Jugendliche, nachdem in Oberhausen ein 17-Jähriger erstochen wurde. Festgenommen wurden zwei 14-Jährige und ein 15-Jähriger. Hauptverdächtiger ist weiterhin ein anderer 15-Jähriger, der auf das Opfer eingestochen haben soll. Vorher soll es Streit unter Jugendlichen gegeben haben, bei der folgenden Auseinandersetzung am Samstag wurden drei weitere Jugendliche schwer verletzt.
Der 17-Jährige, ein ukrainischer Nationalbasketballspieler, war vor dem Krieg in seiner Heimat nach Deutschland geflohen. Hinweise auf ein fremdenfeindliches Motiv haben die Ermittler bisher nicht. Sie prüfen auch einen möglichen Zusammenhang mit Raubüberfällen. Es gebe Anhaltspunkte, dass die Gruppe "in der Art und Weise" nicht zum ersten Mal vorgegangen sei. Diesmal sei die Situation dann aber womöglich so sehr eskaliert, dass ein Opfer starb.
Biden warnt vor Rafah-Offensive ohne "ausführbaren Plan"
Der US-Präsident mahnt Israel erneut zum Schutz von Zivilisten im Gazastreifen. Die israelische Regierung will die Hamas nach dem beispiellosen Überfall auf Israel auch in Rafah durch eine Militäroffensive ausschalten. Vorher soll die Zivilbevölkerung evakuiert werden. Biden warnt, "dass ein Militäreinsatz nicht ohne einen glaubwürdigen und ausführbaren Plan zur Gewährleistung der Sicherheit und der Unterstützung der Zivilisten in Rafah" ausgeführt werden dürfe. In Rafah sind mehr als eine Millionen Flüchtlinge aus anderen Teilen des Palästinensergebietes gestrandet.
Das wird heute wichtig
Liebe Leserinnen und Leser,
der ukrainische Präsident Selenskyj kommt heute nach Berlin, außerdem startet die Münchner Sicherheitskonferenz. Somit wird es kein ruhiger Tag. Auf dem Programm stehen auch diese Termine:
Selensykyj reist nach Treffen mit Bundeskanzler Scholz und Bundespräsident Steinmeier nach Paris weiter, um ein Sicherheitsabkommen mit Frankreich zu schließen.
In Hamburg müssen sich erstmals zwei mutmaßliche Mitglieder der libanesischen Hisbollah in Deutschland vor Gericht verantworten. Die Bundesanwaltschaft wirft ihnen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vor.
Der im Fall Maddie mordverdächtige Deutsche muss sich ab heute wegen fünf in Portugal begangener Sexualstraftaten vor dem Landgericht Braunschweig verantworten. Ihm werden drei Vergewaltigungen und sexueller Missbrauch von Kindern in zwei Fällen vorgeworfen.
In der Fußball-Bundesliga empfängt der 1. FC Köln um 20.30 Uhr Werder Bremen.
Wer vertritt Deutschland beim ESC 2024 in Malmö? Das entscheidet sich heute Abend unter neun Kandidaten.
Bei Fragen erreichen Sie mich über heidi.ulrich(at)ntv.de.
Rod Stewart holt fast 100 Millionen Dollar aus seinem letzten großen Song-Geschäft
Lieder wie "I Am Sailing" laufen seit Jahrzehnten weltweit im Radio oder in den letzten Jahren eben auch auf Streaming-Plattformen und jedes Mal erhalten die Rechteinhaber der Musik dafür Tantiemen. Rod Stewart macht es nun wie schon Bob Dylan, Bruce Springsteen und Neil Young - er verkauft seine Songrechte. Das Rechteverwertungsunternehmen Iconic Artists Group habe dafür fast 100 Millionen Dollar bezahlt, schreibt das "Wall Street Journal".
Faeser kritisiert aggressive Proteste gegen Grüne: "Hier ist viel ins Rutschen geraten"
Die teilweise aggressiven Proteste gegen die Grünen gehen aus Sicht von Innenministerin Faeser zu weit. "Diese Aggression hat auch mit scharf geführtem demokratischem Streit nichts mehr zu tun", sagt die SPD-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Wenn eine politische Veranstaltung durch Gepöbel und Gewalt verhindert wird, wenn Polizisten angegriffen und Steine geworfen werden, dann sind Grenzen massiv überschritten." Faeser warnt, dass der Diskurs immer weiter vergiftet wird. "Hier ist viel ins Rutschen geraten. Und dieses Rutschen muss dringend aufgehalten werden." Politische Aggression fange mit der Sprache an.
Im baden-württembergischen Biberach hatten die Grünen ihren politischen Aschermittwoch abgesagt. Sie hatten Sicherheitsbedenken wegen des "aggressiven Verhaltens" einiger Demonstranten vor der Stadthalle. In Schorndorf wurde Grünen-Chefin Lang beschimpft, außerdem behinderten Dutzende Personen ihre Abreise.
Bericht: Ägypten baut Lager für Zehntausende Gaza-Flüchtlinge
Ägypten bereitet angeblich ein Lager in der Wüste Sinai vor, für den Fall, dass es zu einer Massenflucht aus dem Gazastreifen kommt. Das "Wall Street Journal" schreibt, mehr als 100.000 Menschen könnten dort in Zelten untergebracht werden. Die Zeitung beruft sich auf ägyptische Beamte und Sicherheitsanalysten. Der Gouverneur der ägyptischen Region Nordsinai dementierte gestern allerdings erste Berichte über den Bau eines Flüchtlingslagers. Hintergrund ist die geplante israelische Offensive gegen die Hamas in Rafah. Dort halten sich mehr als eine Million Palästinenser auf, viele sind dorthin aus anderen Teilen des Gazastreifens geflohen.
Gérard Depardieu angezeigt: Frau wirft ihm sexuellen Übergriff vor
Es gibt neue Vorwürfe gegen Gérard Depardieu: Vor zehn Jahren soll der Filmstar eine Frau bei Dreharbeiten zu dem Film "Le Magicien et les Siamois" bedrängt haben. In der Anzeige heißt es, dem 75-Jährigen werde ein "sexueller Angriff auf eine verletzliche Person unter Missbrauch der Autorität" seiner Position vorgeworfen. Laut einem Zeitungsbericht hatte sie als Assistentin gearbeitet und war damals 24 Jahre alt. Demnach sagte sie, Depardieu habe "seine Pfoten überall" auf ihrem Körper gehabt und sie mit "unanständigen Worten" bedrängt. Gegen Depardieu wird in Frankreich auch in anderen Fällen ermittelt: in zwei Fällen wird ihm Vergewaltigung vorgeworfen, in einem Fall sexuelle Übergriffe.